Weltweit 1,5 Millionen Frauen betroffen: Absolute Uterine Infertilität
Erstes Kind nach Uterustransplantation wird 10 Jahre alt
Weltweit leiden 1,5 Millionen Frauen an „Absoluter uteriner Infertilität“, können also keine Kinder bekommen, da sie keine funktionstüchtige Gebärmutter haben. Da diese Frauen auf natürlichem Wege keine Kinder austragen können, gab es bis vor kurzem nur eine Möglichkeit, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen: die Leihmutterschaft. Diese ist jedoch ethisch umstritten und nur in wenigen Ländern möglich.
GEBÄRMUTTERTRANSPLANTATION ALS ALTERNATIVE ZUR LEIHMUTTERSCHAFT
Alternativ kann auch die Gebärmutter, wie jedes andere Organ, von einer Frau auf eine andere transplantiert werden. Diese hoch anspruchsvolle Operation ist vor 10 Jahren erstmals Ärzten nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit in Schweden gelungen. „Der kleine Vincent wurde am 4. September 2014 in Göteborg geboren und war eine Weltsensation“, erklärt Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, der das Projekt jahrelang verfolgt hat und wissenschaftlich eng mit dem schwedischen Team zusammenarbeitet. „Vincents Mutter wurde ohne Gebärmutter geboren, hatte jedoch voll funktionstüchtige Eierstöcke. Ihr wurden vor der Transplantation Eizellen entnommen und mit den Spermien ihres Mannes befruchtet. Die Gebärmutter wurde ihr von einer engen Familienfreundin gespendet, welche selbst zwei Kinder geboren hatte. Ein Jahr nach der OP wurde ihr ein zuvor eingefrorener Embryo eingesetzt, welcher sofort in einer Schwangerschaft resultierte.“
ERFOLGSWELLE UND KRITISCHE STIMMEN: DIE ENTWICKLUNG DER UTERUSTRANSPLANTATION
Diese spektakulären Ergebnisse aus Schweden haben dazu geführt, dass weltweit immer mehr Ärzte Uterustransplantationen durchführten. Feichtinger sieht dies jedoch nicht ganz ohne Kritik: „Mittlerweile wurden weltweit mehr als 70 Uterustransplantationen durchgeführt und mehr als 40 Kinder nach dieser OP geboren. Es hat sich gezeigt, dass die Technik sehr erfolgreich ist, jedoch aufgrund der Operation als auch der Immunsuppression, um eine Organabstoßung zu verhindern, mit relativ hohen Risiken verbunden ist. Zudem sind die mit der Uterustransplantation verbundenen Kosten sehr hoch. International wird deswegen diskutiert, ob die entstehenden Kosten von der Allgemeinheit getragen werden sollten oder die Patientinnen diese selbst tragen müssen, was jedoch dazu führen würde, dass die Operation nur wohlhabenden Paaren möglich wäre.“
ÖSTERREICH OHNE GEBÄRMUTTERTRANSPLANTATION: FORDERUNG NACH NEUEN MÖGLICHKEITEN
In Österreich wurde bisher keine Gebärmuttertransplantation durchgeführt. „Dadurch, dass die Medizin mittlerweile sowohl die Leihmutterschaft als auch die Gebärmuttertransplantation zur Erfüllung des Kinderwunsches für Frauen ohne Gebärmutter kennt, sollte auch Österreich langfristig eine der beiden Methoden für betroffene Frauen ermöglichen“, fordert Feichtinger abschließend.
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Mag. Julia Ecker
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