Amtsübergabe an der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf
LH Mikl-Leitner: „Wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Bürger, Bürgermeister, Wirtschaft und Landwirtschaft“
In Anwesenheit von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner fand am gestrigen Freitagnachmittag im Festsaal des Schlosses Marchegg die feierliche Übergabe der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf statt. Als Bezirkshauptfrau übernimmt Claudia Pfeiler-Blach das Amt von Martin Steinhauser.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte, „eine Amtsübergabe an einer Bezirkshauptmannschaft ist immer wieder ein wichtiger Anlass und hat eine ganz große Bedeutung für das Land, den Bezirk und die Menschen, die in diesem Bezirk leben.“ Diese Amtsübergabe finde in einer besonderen Zeit statt, unterstrich sie und ergänzte, dass der Bezirk ein ganz besonderer sei, da er zwischen den Bundeshauptstädten Wien und Bratislava liege. „Eine Bezirkshauptmannschaft ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Bürgerinnen und Bürger, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, für die Wirtschaft und Landwirtschaft“, so Mikl-Leitner, die auch darauf hinwies, dass die neue Bezirkshauptfrau „24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar“ sei. Das habe sich gleich zu Beginn ihrer Amtszeit beim Dammbruch des Marchfeldkanals oder vorige Woche beim Flurbrand bewährt. „Die Einsatzkräfte haben hier wieder Großes geleistet und auch du, liebe Claudia, warst voll im Einsatz“, sagte die Landeshauptfrau in Richtung Bezirkshauptfrau Claudia Pfeiler-Blach. Dieses Beispiel unterstreiche, dass „nicht jede und jeder Bezirkshauptmann oder Bezirkshauptfrau werden kann, da muss man schon viel mitbringen. Als Bezirkshauptmann oder Bezirkshauptfrau muss man erreichbar sein, stressresilient, ruhig und gelassen bleiben, man muss juristisch sattelfest sein und in den einzelnen Themenfeldern kompetent sein. Über das fachliche Wissen hinaus braucht es Hausverstand, Fingerspitzengefühl und auch sehr viel soziale Kompetenz“, führte sie aus und meinte weiters: „Denn Gesetzestexte sind das eine – aber es geht immer auch darum, die Gesetze praxistauglich auszulegen und anzuwenden. Denn wir verstehen uns als Land und als Bezirkshauptmannschaften als Dienstleister, als Ermöglicher, und nicht als Verhinderer.“
Im Blick zurück auf die Amtszeit von Martin Steinhauser sagte die Landeshauptfrau, dass „du viele Projekte, Herausforderungen und Vorhaben erfolgreich bewältigt hast. Ich denke hier etwa an die Donau- und March-Hochwasser in den Jahren 2002 und 2013. Als Resultat hast du ein Sicherheitsforum gegründet und alle Stakeholder und Player eingeladen. Oder die Gasexplosion in Baumgarten im Jahr 2017, wo du die Einsatzkoordinierung hattest.“ Sie erinnere aber auch an schöne Dinge wie die Landesausstellungen in Hainburg und Marchegg oder an seine Tätigkeit als Bereichssprecher der Bezirkshauptleute für die IT. Ein großes Augenmerk habe Steinhauser zudem immer auf die Ausbildung junger Juristinnen und Juristen gelegt, so habe er als Ausbildungsbeauftragter an der BH Gmünd 1998 die heutige Bezirkshauptfrau Pfeiler-Blach ausgebildet. Steinhauser habe zudem die Generalsanierung der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf vorbereitet, die bis September 2027 abgeschlossen sein soll.
Bezirkshauptfrau Claudia Pfeiler-Blach sagte, sie „setzt sich zum Ziel, die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf als moderne Verwaltungseinrichtung laufend weiterzuentwickeln, eine Bezirkshauptmannschaft, die in der Bevölkerung selbstbewusst Gesicht zeigen kann und Garantin für Verlässlichkeit und Stabilität ist.“ Letztlich sei es die Stabilität in der Verwaltung, welche die Demokratie mehr denn je in Zeiten des Gesellschaftswandels, der Unvorhersehbarkeiten und der Ungewissheit brauche. Die neue Bezirkshauptfrau trat 1998 in den Landesdienst ein und war unter anderem an den Bezirkshauptmannschaften Gmünd und Mödling tätig. Ab Jänner 2019 war sie Bezirkshauptmann-Stellvertreterin in Wiener Neustadt, im März 2022 wurde sie Abteilungsleiter-Stellvertreterin der Abteilung Umwelt- und Anlagenrecht. Mit Wirksamkeit 1. Juni ist sie Bezirkshauptfrau von Gänserndorf.
Martin Steinhauser, Bezirkshauptmann a. D., sagte, er habe sich in seiner „fast 40-jährigen Dienstzeit beim Land Niederösterreich stets angespornt gefühlt, die hohen gesetzlichen Ansprüche zu erfüllen.“ Er bedankte sich weiters unter anderem bei allen Entscheidungsträgern und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der scheidende Bezirkshauptmann trat 1986 in den Landesdienst ein und war nach Tätigkeiten an den Bezirkshauptmannschaften Hollabrunn und Neunkirchen Bezirkshauptmann-Stellvertreter in Gmünd und Gänserndorf. Von 2002 bis 2012 war er Bezirkshauptmann in Bruck an der Leitha, seit 2012 war er Bezirkshauptmann in Gänserndorf.
Weiters zu Wort kamen mit René Lobner und Ludwig Deltl die Bezirksvertreter des NÖ Gemeindebundes und des NÖ Gemeindevertreterverbandes. Musikalisch gestaltet wurde der Festakt von einem Quintett der Polizeimusik, moderiert hat Bezirkshauptfrau-Stellvertreter Wolfgang Merkatz. Unter den zahlreichen Gästen fanden sich Minister a. D. Werner Fasslabend, Zweiter Landtagspräsident a. D. Herbert Nowohradsky, Vertreter der Blaulichtorganisationen, Bundespolizeidirektor Michael Takacs, Landespolizeidirektor Franz Poppp, Bürgermeister der Region, die Bezirkshauptleute Niederösterreichs, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft im Schloss Marchegg ein.
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