„Donau-Raum“: Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Bezirksmuseum Brigittenau

Die Gegenwart und Geschichte der Donau und des Donaukanals sind Inhalt der neuen Schau. Ein Projekt im Rahmen von Bezirksmuseen Reloaded. Eröffnungsfest am 13. September, 17 Uhr.

AB 13. SEPTEMBER 2024 IST DER „DONAU-RAUM“ IM BEZIRKSMUSEUM BRIGITTENAU GANZ DEM LEGENDÄREN WIENER GEWÄSSER GEWIDMET. DIE GESCHICHTE UND GEGENWART VON DONAU UND DONAUKANAL WERDEN IN EINER NEUEN DAUERAUSSTELLUNG BELEUCHTET, DIE ZUR INTERAKTIVEN AUSEINANDERSETZUNG EINLÄDT. AM 13. SEPTEMBER 2024, 11 UHR ERÖFFNET KULTURSTADTRÄTIN VERONICA KAUP-HASLER DIE AUSSTELLUNG IM RAHMEN EINES MEDIENGESPRÄCHS, DAS ERÖFFNUNGSFEST FÜR ALLE STARTET UM 17 UHR.

Um die Beziehung der Wiener:innen zu „ihrem“ Fluss geht es im „Donau-Raum“, der ganz der Regulierung sowie der infrastrukturellen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedeutung der Donau gewidmet ist. Eine bestehende Ausstellung zum Thema wurde in Zusammenarbeit des ehrenamtlichen Bezirksmuseum-Teams mit der Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum komplett neu konzipiert. Herzstück der Präsentation ist eine raumgreifende Modellcollage des gesamten Wiener Donauraums mit Verortungen historischer und aktueller Schauplätze am Donaukanal sowie zahlreicher Hörstationen. Die Außenfassade des in einem Nebengebäude des Bezirksmuseums untergebrachten „Donau-Raums“ wurde von Street Art Künstler Manuel Skirl zusammen mit Schüler:innen der MS Stromstraße gestaltet.

ZWEI GEWÄSSER ALS LEBENSADERN DER BRIGITTENAU

Die Brigittenau liegt zwischen Donau und Donaukanal. Viele Teile des heutigen 20. Wiener Gemeindebezirks entstanden auf ehemaligem Auengebiet im Zuge der ersten Donauregulierung in den 1870er-Jahren. Diese war notwendig, um die Stadt vor Überschwemmungen zu schützen, sie aber gleichzeitig schiffbar zu halten. Die enge Beziehung zum Wasser prägte die Infrastruktur, Arbeitswelt und Freizeit der Brigittenauer:innen.

_„Die Donau und der Donaukanal sind Lebensadern der Brigittenau und wichtig für ihre Bewohner:innen. Schon seit über hundert Jahren sind die Orte am Wasser nicht nur Arbeitsorte, sondern auch Naherholungsgebiete. Vor allem Arbeiter:innen nutzten in ihrer Freizeit die schräge Wiese am Donaukanal oder – bis zur Zweiten Donauregulierung – das Überschwemmungsgebiet, an der Stelle der heutigen Donauinsel,“ _sagt Richard Felsleitner, Leiter des Bezirksmuseums Brigittenau. Wienerliedsänger Hans Lang widmete dem Freizeitort der ärmeren Bevölkerung eine musikalische Reminiszenz: „A schräge Wiesn am Donaukanal, is mei Riviera auf jeden Fall.“ Im Winter wurde am Kanal sogar gerodelt.

DER DONAUKANAL: SPIEGEL DER STADTENTWICKLUNG

Lange Zeit die wichtigste Wiener Wasserstraße und an sieben Wiener Bezirke grenzend, nimmt der Donaukanal seit jeher vielfältige Funktionen ein. Als Grenze und Verbindungsstrecke, Arbeits- und Freizeitort, Gefahrenquelle und urbane Ressource erzählt der Donaukanal viel über die Geschichte der Stadt und ihre Bewohner:innen und ist somit Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung Wiens. Welche Rolle der Donaukanal heute und in Zukunft für die Wiener:innen einnehmen soll, befindet sich in ständiger Verhandlung durch unterschiedliche Nutzer:innengruppen.

_„Der Donaukanal ist ein ganz zentraler öffentlicher Ort in Wien, dessen Geschichte und Gegenwart viel über die Wiener Stadtentwicklung erzählt._ _Bereits um 1900 gab es eine unglaubliche Nutzungsvielfalt entlang des Kanals und seiner Kais. Die Geschichten von Fischverkäufer:innen, (Eis-)Schwimmer:innen, internationalen Hotelgästen, Kanalstrottern und vielen mehr zeichnen ein vielfältiges Stimmungsbild unterschiedlicher Stadtgesellschaften“_, so Kuratorin Anna Jungmayr, Curatorial Fellow in der Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum. 

HISTORISCHE FOTOS UND MODELLE, ZAHLREICHE HÖRSTATIONEN UND EIN „HELMTAUCHER“

Historische Fotografien verschwundener und Modelle existierender Gebäude entlang des Donaukanals laden Besucher:innen auf eine zeitliche und räumliche Entdeckungsreise ein. Die Themenbereiche sind dabei so breit gefächert wie die Nutzung des Donauraums – von der geographischen und geologischen Entwicklung über Schifffahrt und Transport, Brücken und Hochwasserschutz, Ökosystem und Wasserkraftwerken, bis hin zu Strombädern und Rudervereinen, Fischerei und Gastronomie. Nicht fehlen dürfen Modelle von Donaudampfschiffen und der Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage. Auch zu sehen sind etwa Holzpiloten der alten Taborbrücke, die Replik einer rund 500 Jahre alten Fischereiordnung und – das größte Exponat – ein original erhaltener Helmtaucheranzug. Unterschiedliche Perspektiven vermitteln Nutzer:innen, Anrainer:innen und Kenner:innen des Donaukanals in zahlreichen kurzen Audio-Beiträgen. Sie erzählen davon, wie sie das Gewässer nutzen, welche Bedeutung es für sie persönlich oder für die Stadt einnimmt, und wie es sich immer wieder verändert hat. 

 
ERÖFFNUNG: FREITAG, 13. SEPTEMBER 2024, 11 UHR

Wien Museum / Stabstelle Bezirksmuseen
Iris Lurf
+43 664 88293913
iris.lurf@wienmuseum.at
www.bezirksmuseum.at

Wien Museum
Konstanze Schäfer
+43 664 5457800
konstanze.schaefer@wienmuseum.at
www.wienmuseum.at

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