Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober 2024

Nuklearmedizin und ihr Beitrag zur Bestimmung der Knochendichte

Osteoporose (Knochenschwund) ist eine systemische Erkrankung des Skelettsystems, die in der österreichischen Bevölkerung weit verbreitet ist. Dabei ist das Verhältnis von Knochenaufbau zum Knochenabbau gestört. Dadurch nehmen Knochendichte und -qualität ab. Experten schätzen, dass in Österreich ca. 550 000 Frauen im Alter ab 50 Jahren von Osteoporose betroffen sind. Die im Volksmund bekannte Aussage „im Alter bin ich geschrumpft“ ist auf die Osteoporose-bedingte Höhenabnahme der einzelnen Wirbelkörper zurückzuführen. Die Osteoporose tritt vor allem im höheren Lebensalter auf und betrifft am häufigsten Frauen nach dem Wechsel (postmenopausal), seltener Männer. Begünstigt wird sie durch genetische Faktoren, Ernährungsdefizite und Lebensstilfaktoren wie Alkohol, Nikotin und Übergewicht. Wenn diese zusammentreffen, kann sie auch bei Jüngeren entstehen. Unbehandelt kann eine Osteoporose bereits bei leichten Stößen (sog. Bagatelltraumen) zu pathologischen Frakturen der Wirbelsäule und Schenkelhalsfrakturen mit schwerwiegenden Langzeitfolgen führen. Neben dem persönlichen Leid mit chronischen Schmerzen und sozialer Isolation verursacht die Osteoporose durch ihre Folgeerscheinungen sehr hohe Kosten im Gesundheitssystem. 

Die Diagnose und Therapie einer Osteoporose erfordern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Endokrinologie, Gynäkologie, Urologie, Orthopädie, Radiologie und Nuklearmedizin.

Um den Schweregrad einer Osteoporose abschätzen zu können, sollte nach der aktuellen Richtlinie der Österreichischen Gesellschaft für Knochen- und Mineralstoffwechsel der _FRAX-Score_ bestimmt werden. Dieses im Internet abrufbare Tool (z.B. https://frax.shef.ac.uk/frax/tool.aspx?lang=de) verwendet einen Algorithmus zur Schätzung der 10-Jahres Wahrscheinlichkeit eines Knochenbruchs. Je nach Score ergibt sich daraus auch die Indikation zur Knochendichtebestimmung, welche dann für die weitere Therapieentscheidung essentiell ist. 

Die Bestimmung der Knochendichte erfolgt mittels DEXA (Dual Energy X-Ray Absorptiometry) oder Quantitativer Computertomographie (QCT), bei letzterer mit höherer Strahlenbelastung. Sie wird meist in liegender Aufnahmeposition durchgeführt und dauert je nach Gerät bis zu 10 Minuten. Die Untersuchung ist nicht-invasiv und schmerzlos. Meist wird zur Messung der Knochendichte der Schenkelhals und die Lendenwirbelsäule und selten der Unterarm (Radius), z.B. nach operierter Hüfte, herangezogen.

Wird in der Knochendichte eine Osteopenie (Vorstufe einer Osteoporose) festgestellt, ist das Wichtigste, auf regelmäßige körperliche Aktivität und auf Nikotin- und Alkoholkarenz zu achten. Medikamentös werden diese Maßnahmen durch eine Therapie mit Calcium und Vitamin D unterstützt.

Im Falle des Nachweises einer manifesten Osteoporose stehen neben Calcium und Vitamin D Einnahme eine Vielzahl von Medikamenten, die den Knochenschwund aufhalten bzw. den Knochenaufbau fördern, zur Verfügung. 

Zu beachten ist auch, dass häusliche „Sturzfallen“ wie rutschende Teppiche zu entfernt werden. Bei bekannter Sturzneigung z.B. wegen Schwindels ist an das Tragen von Hüftprotektoren zu denken. 

Um der Volkskrankheit Osteoporose im späteren Leben vorzubeugen, gilt es bereits in jungen Jahren das Risiko durch eine gesunde Lebensweise mit regelmäßigem Sport, Vitamin- und Calcium-reicher Ernährung zu verringern, ganz besonders, wenn eine erbliche Belastung besteht.

Auf der Homepage der der ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR NUKLEARMEDIZIN UND THERANOSTIK (OGNT) -www.ognt.at- können Sie das nächstgelegene nuklearmedizinische Institut in ihrem Bundesland finden und bei Fragen zu dieser Untersuchung direkt kontaktieren.

PRIM. UNIV.-DOZ. DR. ALEXANDER BECHERER, Bundesfachgruppenobmann Nuklearmedizin, Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin, Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch

PRIM. UNIV.-PROF. DR. MAG. MICHAEL GABRIEL, Präsident der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter des Instituts für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Kepler Universitätsklinikum Linz

A.O. UNIV.-PROF. DR. RAINER W. LIPP, FACNM, Leiter der AG Öffentlichkeitsarbeit der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Onkologie; ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Diagnostikum Nuklearmedizin Graz

PRIM. UNIV.-PROF. DR. SIROOS MIRZAEI, MBA, Präsident elect der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter der Abteilungen für Nuklearmedizin Klinik Ottakring und Klinik Hietzing, Wien

DR. CHARLOTTE SONNECK-KOENNE, Finanzreferentin und Sekretär der OGNT, Fachärztin für Nuklearmedizin und Allgemeinmedizinerin, MED 22 und PET-CT Zentrum Klinik Ottakring, Wien

OGNT – Österreichische Gesellschaft für Nuklearmedizin und
Theranostik
Petra Wurzinger, MA
Telefon: 018904427
E-Mail: info@ognt.at
Website: https://www.ognt.at

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