Massenabschuss: Jeden Tag werden 1.100 Feldhasen getötet

Volksbegehren drängt auf Aussetzung der Jagd in Hochwassergebieten und fordert eine ökologische Jagdreform

In Österreich werden trotz des starken Rückgangs der Art in den letzten Jahrzehnten jedes Jahr über 100.000 Hasen v.a. bei Treibjagden erlegt. In der dreimonatigen Jagdsaison – je nach Bundesland ab 1. bzw. 16. Oktober – werden im Schnitt mehr als 1.100 Hasen pro Tag geschossen. Im vergangenen Jagdjahr wurden 104.250 Hasen getötet, davon fast 50.000 in NÖ, 28.000 in OÖ und 20.000 im Burgenland. Zusätzlich wird die Umwelt durch diese Jagd mit Tonnen an giftigem Blei verschmutzt. Das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ fordert eine grundlegende Jagdreform in Richtung Tier- und Naturschutz.

Der Feldhase ist in Europa seit Jahrzehnten rückläufig. Ursachen für den Rückgang sind intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Chemikalien, Verlust und Zerschneidung von Lebensräumen sowie zunehmender Straßenverkehr. „Schön, dass die Jägerschaft mit Worten bekennt, dass der Feldhase dringend Schutz benötigt. Absolut unverständlich, dass sie danach mit den Bleischrot-Flinten zu Treibjagden ausrückt, um mehr als 100.000 Hasen das Leben zu nehmen“, so der Jagdexperte Winkelmayer.

Die Jagdsaison dauert von Oktober bis Dezember, und die Jagd erfolgt meist durch Treibjagden mit menschlichen Treibern und Hunden. Die Feldhasen werden zunächst in Angst versetzt und dann auf der Flucht sehr oft nur mangelhaft getroffen. Dabei werden viele Tiere nur verletzt und leiden, bis sie von „Jagdgebrauchshunden“ geschnappt und den Jäger:innen gebracht werden. Feldhasen, die dann noch am Leben sind, werden erschlagen.

Und nicht nur die Feldhasen leiden unter dem Jägerwunsch nach großen Jagdstrecken. Um im Herbst möglichst viele Langohren schießen zu können, werden das ganze Jahr über – ohne Schonzeiten und sogar mit Fallen – Tiere (wie zum Beispiel Füchse) gnadenlos verfolgt, die Hasen in ihrem Beutespektrum haben.

Angesichts der aktuellen Situation fordert die Initiative des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ dringend die Aussetzung der Treibjagden auf Feldhasen in diesem Jahr. Das Volksbegehren hat 14 Grundsätze formuliert, die in einem Bundes-Jagdgesetz verwirklicht werden sollen (https://bundesjagdgesetz.at/details.php). Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren können von allen in Österreich wahlberechtigten Personen auf jedem beliebigen Bezirks- oder Gemeindeamt sowie rund um die Uhr online mittels ID Austria geleistet werden.

Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“
Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer
Telefon: 0664 3335025
E-Mail: kontakt@bundesjagdgesetz.at
Website: https://bundesjagdgesetz.at

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