Hate Speech und Desinformation gegen Frauen
Erfolgreiche Politikerinnen sind besonders betroffen
Im August 2024 kursierten Bilder, die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als Prostituierte bei der Arbeit zeigen sollen – dabei handelt es sich um KI-Fälschungen. Ebenfalls im August 2024 wurde die Fake-Geschichte verbreitet, dass die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock eine „Affäre mit einem afrikanischen Gigolo“ habe. Die vermeintliche „Quelle“ ist ein Video aus Nigeria, das sogar als „gesponsert“, also bezahlt, markiert ist und einen Mann zeigt, der von angeblichen Treffen mit der Ministerin erzählt. „Politikerinnen und generell Frauen die beruflich erfolgreich sind, wurden schon früher oft mit Gerüchten sabotiert. Bei Personen des öffentlichen Lebens handelt es sich allerdings häufig um internationale, geopolitisch motivierte Desinformationskampagnen“, sagt Dietmar Pichler, Experte für Desinformation und Medienkompetenz.
Kati Schneeberger, selbst Politikerin und Präsidentin des Vereins Vienna goes Europe: „Ich kenne diesen Mix aus erniedrigenden, hasserfüllten und schlicht erlogenen Postings aus eigener Erfahrung. Das Ziel bleibt immer dasselbe: Einschüchterung und Mundtotmachen. Im Rahmen des Projekts “Colors of Humanity” wollen wir auf dieses Phänomen aufmerksam machen.“
Auch in Österreich herrscht besonders in den sozialen Netzwerken ein sehr rauer Umgangston. Kommt zur Rolle als Frau noch ein Migrationshintergrund hinzu, führt dies oft zu noch mehr diskriminierender Hassrede im Netz, wie man im Fall der Justizministerin Alma Zadić beobachten kann. Seit 2021 gibt es in Österreich das „Hass im Netz”-Gesetz, das effektiveren Schutz vor Hass im Netz verspricht, zumindest für jene, die über die Möglichkeiten informiert sind. Letztlich ist es auch eine Aufgabe der Zivilgesellschaft, sich Hate Speech und Diskriminierung jeglicher Art entgegenzustellen.
Das internationale, von der EU geförderte Projekt „Colors of Humanity“ beschäftigt sich im Rahmen von Schulungen und Awareness-Aktivitäten mit den Themen Hate Speech und Diskriminierung in unterschiedlichen Formen.
VIENNA goes EUROPE
Kati Schneeberger
Telefon: +43 699 12758421
E-Mail: kati.schneeberger@viego.eu
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