Erster „Sportstammtisch im RadioKulturhaus“ mit Rainer Pariasek & Michael Musalek in ORF SPORT +
Am 28. Oktober um 20.15 Uhr zum Thema „Burnout im Sport“ auch in ORF ON
Premiere für den „Sportstammtisch im RadioKulturhaus“: ORF-Moderator Rainer Pariasek und der bekannte Psychiater und Psychotherapeut Michael Musalek sprechen darin mit Gästen über die vielen Aspekte des Sports abseits von Metern, Sekunden und Toren. In der ersten Veranstaltung, die ORF SPORT + am Montag, dem 28. Oktober 2024, um 20.15 Uhr zeigt, widmen sie sich dem Thema Burnout. Gast ist der Beachvolleyballer Martin Ermacora. Weiter geht es mit dem „Sportstammtisch“ und dem Thema „Angst im Sport“ am 11. November.
Sport, moderat und regelmäßig praktiziert, fördert die psychische Gesundheit. Sport kann aber auch – insbesondere bei Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern – zu extremem psychischen Stress führen. Perfektionismus, Leistungsdruck, ein hohes Maß an Ehrgeiz und auf der anderen Seite Frustration und Entmutigung beim Verlieren können die Gründe dafür sein. Wie gehen erfolgreiche Sportler und Sportlerinnen damit um, welche Strategien entwickeln sie und wie schaffen sie es immer wieder, sich zu Höchstleitungen zu motivieren?
Darüber und über sehr persönliche Erfahrungen sprechen prominente Sportlerinnen und Sportler beim „Sportstammtisch“. Einer der wenigen Sportler, der dieses Thema öffentlich anspricht, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, ist Martin Ermacora.
Martin Ermacora (30) ist ein österreichischer Beachvolleyballer. Seit 2013 ist Ermacora durchgehend Teil des Beach-Volleyball-Nationalteams. Sein größter Erfolg war gemeinsam mit seinem Partner Moritz Pristauz der Gewinn der Bronze-Medaille bei der Europameisterschaft in Moskau 2019. Die beiden konnten aber noch weitere gute Ergebnisse erspielen, wie einen neunten Platz beim Heimturnier in Wien 2018. Martin Ermacora erreichte bis 2022 mit Moritz Pristauz und danach mit Philipp Waller zahlreiche Medaillen bzw. Top-Ergebnisse auf der World Beach Pro Tour. Er hatte in seiner Karriere aber auch mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen: Zwei Bänderrisse im Sprunggelenk, Schulterverletzung mit OP, unverschuldeter Autounfall unmittelbar vor der EM in Wien 2021, ein Hand- und Daumenbruch sowie zuletzt im Mai ein Einriss der Patellasehne.
Im Juni hat Martin Ermacora seinen Rücktritt bekanntgegeben: „Mein Körper sendet mir täglich sehr klare Signale, dass er nicht mehr im Stande ist, den Trainingsumfang, der notwendig ist, um ganz vorne dabei zu sein, gehen zu können. Die zahlreichen Verletzungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen und sind ein Grund, nach dieser Saison aufzuhören“, erläutert Ermacora. Ein weiterer sei die Vorfreude und Neugier auf das Leben nach dem Leistungssport. „Die letzten 20 Jahre haben sich hauptsächlich um den Ball gedreht. Ich bin offen und bereit, neue Wege zu gehen.“
Ermacora ist 2019 nach dem größten Erfolg seiner Karriere (EM-Bronze) in ein Loch gefallen. Diagnose: Burnout. „Nichts ging mehr, allein beim Gedanken an Beachvolleyball bekam ich Angst. Ich hatte mir zu viel Druck gemacht, sah das große Ziel nicht und war planlos. Die Vision fehlte mir völlig! Und dann kam auch noch Corona.“
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