AktionsGemeinschaft sieht Studierende zwischen Arbeit, Studium und mangelnder Unterstützung

(Studierenden-Sozialerhebung 2023)

Studieren in Österreich bedeutet längst mehr als nur Bücher und Hörsäle: Für viele Studierende gehört das Arbeiten fest zum Alltag dazu. Die Studierenden-Sozialerhebung 2023 zeigt anschaulich, wie sehr die Erwerbstätigkeit inzwischen das Studium prägt und wie dringend flexible Studienbedingungen gebraucht werden. Und doch bleibt die Frage: Setzt sich die Studierendenvertretung auch wirklich für diese Bedürfnisse ein?

HOHE ERWERBSTÄTIGKEIT: STUDIERENDE MEISTERN DOPPELBELASTUNG AUS STUDIUM UND ARBEIT

Die aktuellen Ergebnisse der Studierenden-Sozialerhebung 2023 (SOLA) zeigen eindrücklich die Herausforderungen und vielfältigen Lebensbedingungen der Studierenden in Österreich. Eine besonders hohe Erwerbstätigkeit unter Studierenden spiegelt sowohl finanzielle Notwendigkeiten als auch das Streben nach früher Berufserfahrung wider. „In der heutigen Zeit sind die erwerbstätigen Studierenden zur Normalität geworden, und so muss ihnen ermöglicht werden, dass Arbeit und Studium kombinierbar sind, und sie nicht hilflos untergehen,“ betont Sören Gerrelts, Bildungssprecher der AktionsGemeinschaft. Trotz der intensiven Doppelbelastung bleibt der Studienaufwand hoch, und während viele Studierende ihren gesundheitlichen Zustand positiv bewerten, steigt der Bedarf an psychologischer Unterstützung. Obwohl die AktionsGemeinschaft sich stark für die psychologische Studienberatung ausspricht, muss das Problem an der Wurzel gepackt werden – ein Alltag, in dem Studium und Arbeit problemlos kombinierbar sind, muss sich künftig etablieren.

FEHLENDE FLEXIBILITÄT: STUDIENSTRUKTUREN ERSCHWEREN VEREINBARKEIT VON BERUF UND STUDIUM

Die wachsende Zahl an berufstätigen Studierenden verdeutlicht den Bedarf an flexiblen Studienstrukturen, die eine Balance zwischen Arbeit und Studium ermöglichen. So kritisiert Laurin Weninger, stellvertretender Bundesobmann der AktionsGemeinschaft: „Lehrveranstaltungen werden weiterhin nicht aufgezeichnet, Kurse und Vorlesungen finden während der Arbeitszeit statt. Ein Teilzeitstudium, das Beruf und Studium tatsächlich unter einen Hut bringt, bleibt eine Wunschvorstellung. Flexibilität sieht anders aus.“ Für viele Studierende bleibt es eine Herausforderung, durch passende Kursangebote und die fehlende digitale Lehre die Studienzeiten so zu gestalten, dass Berufstätigkeit sinnvoll integriert werden kann.

KRITIK AN DER ÖH: FOKUS AUF STUDIERENDENVERTRETUNG GEFORDERT

Kritisch bleibt zudem, dass die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) bisher wenig getan hat, um die Rahmenbedingungen für erwerbstätige Studierende zu verbessern. Krisztina Kamensky, Bundesobfrau der AktionsGemeinschaft, fordert daher, dass sich die Bundes-ÖH klar auf die Interessen der Studierenden konzentriert: „Die Bundes-ÖH sollte nicht politische Grabenkämpfe ausfechten, sondern sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren: Die Vertretung von uns Studierenden.“ In Zeiten wachsender Arbeitsbelastung sei es entscheidend, dass die Studierendenvertretung sich stärker für konkrete Unterstützungsmaßnahmen und flexible Studienbedingungen einsetzt, damit Studierende nicht länger durch starre Strukturen benachteiligt werden.

ÜBER DIE AKTIONSGEMEINSCHAFT 

Als größte Studierendenvertretung Österreichs vertritt die AktionsGemeinschaft die Interessen und Rechte von Studierenden landesweit und stellt seit den ÖH-Wahlen 2023 die Exekutive an 13 Hochschulen.

AktionsGemeinschaft
Vanessa Hadler
Telefon: +43 678 1216 00 75
E-Mail: vanessa.hadler@aktionsgemeinschaft.at
Website: https://aktionsgemeinschaft.at

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