Hohe kirchliche Würdenträger zu Gast im NÖ Landhaus

LH Mikl-Leitner: „Zusammenhalt und Nächstenliebe sind Werte, die uns viel Kraft geben und die auch Teil unserer Identität sind“

Eine lange Tradition hat das ökumenische Mittagessen mit den hohen Repräsentanten der römisch-katholischen und evangelischen Kirche im Bundesland Niederösterreich. Auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner waren auch am gestrigen Dienstag wieder viele kirchliche Würdenträger ins Landhaus nach St. Pölten gekommen. Darunter etwa Kardinal Christoph Schönborn aus der Erzdiözese Wien, der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz, der evangelische Superintendent Michael Simmer und zahlreiche Äbte der niederösterreichischen Stifte und Klöster.

„Zusammenhalt, Solidarität und Nächstenliebe sind Werte, die uns viel Kraft geben und die auch Teil unserer Identität sind“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner in ihrer Ansprache. „Die christlichen Werte geben uns Halt und Orientierung“, sprach die Landeshauptfrau u. a. auch das Thema Kreuz in öffentlichen Gebäuden an: „Mir ist wichtig: Das Kreuz bleibt weiterhin in unseren Kindergärten, Schulen und Kliniken.“ Denn das Kreuz stehe „für das Verbindende in unserer Gesellschaft“, so Mikl-Leitner, die auch „ein klares Bekenntnis zum Religionsunterricht“ abgab.

„Wir tragen die gemeinsame Verantwortung, unser kulturelles Erbe auch für die kommenden Generationen zu bewahren“, sprach die Landeshauptfrau einen weiteren Aspekt an. „Unsere Stifte sind Orte der Einkehr und der Begegnung“, zeigte sie sich überzeugt, und dankte „für das Miteinander bei vielen Renovierungsprojekten“, wie etwa in Seitenstetten, Klosterneuburg und Melk. Darüber hinaus freute sie sich über „die gute Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und der Kirche“ und appellierte: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass die Kirchenbauten in Niederösterreich nicht nur erhalten, sondern auch weiterhin im Besitz der Kirche bleiben, denn die Kirchen sind ein Stück der Identität unseres Landes.“

Auch Kardinal Schönborn betonte die enge Verbundenheit zwischen der Kirche und dem Land Niederösterreich. Er berichtete auch von den Sitzungen der Weltsynode: „60 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus den globalen Süden.“ Dies bringe auch Änderungen für Europa mit sich, das bald nur noch vier Prozent der Weltbevölkerung stelle und wirtschaftlich schwächer werde, meinte er. Dennoch habe Europa „etwas zu bieten“, wie etwa „die Werte, die aus der jüdisch-christlichen Tradition erwachsen sind“, wie Demokratie und Freiheit. „Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit“, zitierte er und forderte auf, sich „dieser Wirklichkeit zu stellen“ und sie „mit Zuversicht anzunehmen“.

Der niederösterreichische Superintendent Michael Simmer bedankte sich „für die Wertschätzung und Anerkennung“. Im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich zeigte er sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt: „Das ist eine Form der Gemeinsamkeit und Gemeinschaft, die nicht verordnet werden kann. Hier wurde das Helfen zur Herzensangelegenheit, die aus dem Innersten der Menschen gekommen ist.“

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