Kein Tabuthema mehr? Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz gewinnt laut aktueller Studie an Bedeutung
* NEUE, REPRÄSENTATIVE MARKTFORSCHUNG DES WILLHABEN-JOBMARKTPLATZES ZEIGT AUF, DASS MENTALE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ ZUMEIST NICHT MEHR ALS TABU BETRACHTET WIRD
* FRAUEN UND PERSONEN UNTER 30 JAHREN NEHMEN ÜBERDURCHSCHNITTLICH HÄUFIG WAHR, DASS ARBEITGEBERINNEN HIER MASSGEBLICHE SCHRITTE SETZEN
* ABER: ZUSAMMENARBEIT MIT BETRIEBSPSYCHOLOGINNEN UND EXTERNEN EXPERTINNEN BLEIBT SELTEN
Die Welt dreht sich immer schneller, und Krisen von außen – wie beispielsweise politische Konflikte, Kriege, ein Stagnieren der Wirtschaft sowie die damit verbundenen kontinuierlich steigenden Kosten – erzeugen Druck. In Kombination mit privaten Herausforderungen, aber auch Stress, Überlastung und fehlender Wertschätzung im Beruf kann die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigt werden. Bis vor Kurzem galt es als Tabu, darüber am Arbeitsplatz – also ausgerechnet an jenem Ort, an dem man einen Großteil seiner Zeit verbringt – zu sprechen. Heute ist immer mehr die Rede davon, dass der Umgang mit dem Thema „Mental Health“ im Berufsleben offener geworden ist. Doch wie wird dies von heimischen ArbeitnehmerInnen selbst wahrgenommen? Das hat willhaben im Rahmen einer repräsentativen Befragung in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent beleuchtet. Teilgenommen haben 1.078 in Österreich lebende Menschen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren, die aktuell auf Jobsuche sind bzw. in den letzten 12 Monaten auf Jobsuche waren.
‚STIGMATISIERUNG VON MENTALER GESUNDHEIT IST FATAL‘
Tatsächlich scheint mentale Gesundheit bei vielen heimischen ArbeitgeberInnen kein Tabu bzw. Nischenthema mehr zu sein. Und so erklären in Summe 68,2 Prozent aller Befragten, dass die „mentale Gesundheit der MitarbeiterInnen“ bei ihrem aktuellen oder bislang letzten Arbeitgeber einen „sehr hohen Stellenwert“ (28,3 Prozent) oder einen „eher hohen Stellenwert“ (39,9 Prozent) hat. Auffällig ist dabei, dass weibliche ArbeitnehmerInnen sowie ArbeitnehmerInnen unter 30 Jahren überdurchschnittlich häufig angeben, einen „sehr hohen“ bzw. „hohen Stellenwert“ von mentaler Gesundheit in ihrem Job zu verorten.
Am anderen Ende des Spektrums berichtet laut der repräsentativen Befragung insgesamt ein Viertel von einem „eher niedrigen“ (18,3 Prozent) oder einem „sehr niedrigen Stellenwert“ (8 Prozent). „Eine Stigmatisierung von psychischer Gesundheit ist jedoch in jedem Fall fatal, denn: Über mentale Probleme zu schweigen, ist für die Betroffenen eine enorme Belastung und kann sich in weiterer Folge negativ auf das Team, die Unternehmenskultur, die Anzahl der gesundheitsbedingten Abwesenheiten und den Unternehmenserfolg auswirken“, gibt Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, zu bedenken.
GROSSTEIL DER UNTERNEHMEN SETZT MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG VON PSYCHISCHER GESUNDHEIT
Das Thema mentale Gesundheit ist breitgefächert, und ebenso vielfältig sind die Aktivitäten, die Unternehmen in diesem Zusammenhang ergreifen. Und so wurden die folgenden Antworten auf die Frage, „welche Maßnahmen setzt Ihr Arbeitgeber rund um das Thema mentale Gesundheit der MitarbeiterInnen“ am häufigsten genannt: „Flexible Arbeitszeitmodelle“ (34,5 Prozent), „regelmäßige Mitarbeitergespräche“ (29,1 Prozent), „Förderung eines wertschätzenden Arbeitsklimas“ (22,4 Prozent), „physisch gesundheitsfördernde Programme“ (17,3 Prozent) sowie die „Bereitstellung von Informationen zum Thema mentale Gesundheit“ (15,7 Prozent). Die aktive Zusammenarbeit mit BetriebspsychologInnen (11,6 Prozent), externer psychologischer Unterstützung (9,7 Prozent) oder die Bereitstellung von Coaching und Mentoring (12,7 Prozent) wurden von den Befragten in diesem Zusammenhang deutlicher seltener genannt. Aber: 16,1 Prozent der Befragten konnten, auch das ergibt die Marktforschung, „keine Maßnahmen in diesem Bereich“ identifizieren.
METHODIK
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent hat im Auftrag von willhaben im September 2024 insgesamt 1.078 Interviews zum Thema „Jobsuche“ durchgeführt. Befragt wurden Personen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren, die aktuell auf Jobsuche sind bzw. in den letzten 12 Monaten auf Jobsuche waren. Das Sample steht repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.
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