EU-Mercosur: Macht und Profite multinationaler Konzerne zu Lasten von Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Menschenrechten

GLOBAL 2000: Österreich muss Veto bekräftigen – Friends of the Earth Brasilien, Lateinamerika & Karibik warnen vor drohendem Raubbau an Ressourcen

GLOBAL 2000 kritisiert das undemokratische Vorgehen der EU-Kommission, die das Handelabkommen offensichtlich um jeden Preis durchbringen möchte. Nach mehr als 20 Jahren geheimer Verhandlungen, ignoriert Kommissions-Präsidentin Ursula Von der Leyen die Gegenwehr mehrerer Länder, die fehlende Einbindung von Betroffenen und der Zivilgesellschaft umd die rechtsextremen Regierungen in zwei der Pakt-Länder. „Das Mercosur-Abkommen steht symbolisch für ein Festhalten an neoliberalen Freihandelsideen zu Gunsten der Macht und der Profite multinationaler Konzerne und zu Lasten von Umweltschutz, Klimagerechtigkeit und Menschenrechten“, stellt ANNA LEITNER, GLOBAL 2000-EXPERTIN FÜR RESSOURCEN UND LIEFERKETTEN, fest.

Durch den verstärkten Handel mit landwirtschaftlichen Produkten wie Rindfleisch, Soja und Agrotreibstoffen aus den Mercosur Ländern sowie Verbrennerautos und Pestiziden aus der EU werden Entwaldung, Zerstörung von Artenvielfalt und CO2 Emissionen vergrößert, während indigene Rechte ausgehöhlt und insbesondere kleine und mittlere bäuerliche Betriebe auf beiden Seiten noch stärker unter Druck gesetzt werden.

„Das Scheitern des Neoliberalismus wurde von der brasilianischen Präsidentschaft der G20 auf dem Gipfel in Rio de Janeiro im November anerkannt. Die Politik und Instrumente, wie z.B. Freihandelsabkommen, gefährden die Demokratie, da sie die Fähigkeit souveräner Staaten einschränken, die Sozial- und Entwicklungspolitik für die nächsten Jahrzehnte zu bestimmen. Während das EU-Mercosur-Abkommen die Rechte transnationaler Unternehmen und Finanzinstitutionen fördert, von der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen zu profitieren, werden koloniale Asymmetrien aufrechterhalten. Indem es die südamerikanischen Volkswirtschaften zu Rohstofflieferanten degradiert, konzentriert es noch mehr politische und wirtschaftliche Macht auf einige wenige Großunternehmen im Bergbau- und Agrarsektor“, kritisiert LUCIA ORTIZ, EXECUTIVE BOARD MEMBER VON FRIENDS OF THE EARTH BRASILIEN UND FRIENDS OF THE EARTH LATEINAMERIKA UND KARIBIK. GLOBAL 2000 ist Mitglied des internationalen Friends of the Earth-Netzwerks.

„WIRTSCHAFTMINISTER MARTIN KOCHER UND DIE KOMMENDE REGIERUNG MÜSSEN ÖSTERREICHS VETO JETZT BEKRÄFTIGEN UND DAS ABKOMMEN GEMEINSAM MIT VERBÜNDETEN VERHINDERN. DER DROHENDE RAUBBAU AN RESSOURCEN, DIE ZERSTÖRUNG VON NOCH MEHR REGENWALD, ENTMACHTUNG DER BÄUER:INNEN AUF BEIDEN SEITEN UND DIE BEFEUERUNG DER UNGLEICHHEIT MACHEN EINE DEUTLICHE GEGENWEHR NOTWENDIG“, SO LEITNER VON GLOBAL 2000.

Selina Englmayer
GLOBAL 2000 Pressesprecherin
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Anna Leitner
GLOBAL 2000 Ressourcen- und Lieferkettensprecherin
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