Kinderschutz braucht Mut – Hinschauen statt Wegschauen!

Kinderschutz: Die Basis bröckelt – ein Appell für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen!

„Hinschauen statt wegschauen“, – dieses Motto prägte die diesjährige Kinderschutz-Fachtagung des Landes Kärnten, die einen dringenden Handlungsaufruf an die Politik richtete und zwar in Form einer mutigen Elementarpädagogin aus Millstatt, Manuela Söllnbauer, die in ihrer Brandrede explizit darauf hinwies, dass es dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Elementarpädagogischen Einrichtungen gibt.

Problemstellungen ähnlicher Art finden sich auch seit Jahren in der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe wieder. Seit Jahren wird versprochen, den Betreuungsschlüssel in den Wohngemeinschaften zu verbessern und moderne, bedarfsgerechte Betreuungsmodelle zu entwickeln. Doch passiert ist bisher wenig bis nichts und das obwohl wir in den Jahren zwischen Hyposkandal und der heutigen Budgetproblematik auch finanziell bessere Zeiten hatten.

DIE KINDER- UND JUGENDHILFE WIRD VERTRÖSTET!

Die Folge? Probleme, die in der frühen Kindheit nicht erkannt und begleitet werden, eskalieren immer öfter und werden zu schwerwiegenden Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen. Eines steht jedoch fest – ein Kind oder Jugendlicher der keine passgenau Hilfe bekommt wird langfristig persönlich wie auch gesellschaftlich immer Nachteile erfahren.

INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Dass Kinderschutz nicht nur Mut, sondern auch nachhaltige Investitionen braucht, versteht sich von selbst. So betonte die Leiterin der Elementarbildung des Landes Kärnten, Daniela Lerchbaumer ganz konkret: „Es ist eine Illusion zu glauben, dass Sparen im Kinderschutz langfristig Kosten senkt. Im Gegenteil, je länger wir zögern, desto teurer wird es – für alle.“ Genau diese Entwicklung zeigt der DKJ seit Jahren auf, die freien Träger der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe werden seit Jahren wie Bittsteller behandelt.

Die Situation der Träger ist einerseits finanziell äußerst angespannt, denn die gestiegenen Kosten und die notwendigen Mehrleistungen werden nicht anerkannt bzw. abgegolten (erhöhter Betreuungsaufwand, erhöhtes Kilometergeld, erhöhte Mietkosten etc. ).

Kinder und Jugendliche mit Multi-Problemlagen (Sucht, Gewalt, Suizidalität) fordern das gesamte System enorm, welches seit Jahren keine adäquaten Antworten darauf zulässt. Das Verharren in längst überholten Lösungsansätzen und Strukturen ist nach wie vor Programm. Seit Jahren ist ein Kind oder Jugendlicher in der Kinder- und Jugendhilfe weniger wert als in mehreren anderen Bundesländern.

Trotz der ernüchternden Bestandsaufnahme gibt das engagierte Handeln von Landesrätin Mag.a Sara Schaar Hoffnung auf zeitnahe Lösungen. Denn die äußerst angespannte Situation im mobilen und stationären Bereich der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe braucht dringend eine Reformierung. So geht es seit Jahren um die versprochene Erhöhung des Betreuungsschlüssels und um adäquate Betreuungsmodelle im stationären Bereich. Die freien Träger der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe hoffen als erster Schritt stark auf das am 16. Dezember 2024 anberaumte Evaluierungsergebnis der mobilen Dienste und des Betreuten Wohnen, um hier eine aktuelle Leistungsbeschreibung und Stundensatzfestlegung abzuleiten.
Denn einerseits unterfinanziert und andererseits mit immer höheren Herausforderungen, Auflagen und Kosten konfrontiert, werden es in diesem Bereich weder die Kinder und Jugendlichen noch die freien Träger und deren Mitarbeiter*innen in eine positive Zukunft schaffen. Das Land Kärnten wird den Blick tatsächlich auf die Notwendigkeiten der Kinder und Jugendlichen richten müssen.

Mag. Gerald Stöckl I Obmann DKJ

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