Das DÖW trauert um seinen Stellvertretenden Vorsitzenden Claus J. Raidl

Claus Raidl ist am 10. Dezember 2024 in Wien verstorben. Viele Nachrufe werden den Topmanager, Konzernchef und Ökonomen, den langjährigen Präsidenten des Generalrats der Österreichischen Nationalbank, den gefragten Interviewpartner und die Person des öffentlichen Lebens würdigen, das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes möchte an seinen langjährigen Stellvertretenden Vorsitzenden und Vizepräsidenten erinnern.

Ins DÖW kam Raidl 2011, als sich Ludwig Steiner altersbedingt als Stellvertretender Vorsitzender aus dem Stiftungsrat und als Vizepräsident aus dem Verein DÖW zurückzog. Claus Raidl erwies sich in jeder Hinsicht als würdiger Nachfolger, mit dem langjährigen DÖW-Präsidenten Rudolf Edlinger verband ihn die kollegiale Führung des Stiftungsrats.

Claus Raidl war bis kurz vor seinem Tod ein aktiver Vizepräsident, er war den Wissenschaftlichen Leitern des DÖW eine große Hilfe in wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Belangen. Und nicht nur das: Raidl war persönlich und fachlich an den Themen des DÖW höchst interessiert. Er war selbstbewusst, durchsetzungsstark und unprätentiös, bodenständig, fröhlich und freundlich. „Claus Raidl war ein großer Unterstützer des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Er war ein Brückenbauer und aufrechter Antifaschist“, sagt DÖW-Stiftungsratsvorsitzender Michael Häupl. DÖW-Leiter Andreas Kranebitter fügt hinzu: „Raidl beeindruckte neben seiner fachlichen Expertise durch seinen menschlichen Umgang. Nach jeder Stiftungsratssitzung erkundigte er sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wo der Schuh drücke und wie es ihnen wirklich gehe. Er wird uns schmerzlich fehlen.“

Raidl wurde 1942 im steirischen Kapfenberg geboren. Die Familie war und blieb eng mit dem Ort und dem Stahlunternehmen Böhler, damals Teil der NS-Rüstungsindustrie, verbunden. Die Jahre im NS-Regime hat er einst – mit Unterstützung des DÖW – recherchiert.

Wie sehr sich Claus Raidl dem DÖW und seinen Anliegen verbunden fühlte, wurde auch anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der DÖW-Gründung deutlich. In der Dokumentation „Immer wachsam sein“ (Pammer Film / ORF III, 2024) erzählte Raidl mit offenkundiger Begeisterung von den Stärken, Anliegen, und vom Auftrag des Instituts: „Für die Vergangenheit sind wir einfach ein historischer Leuchtturm. Wenn man etwas braucht, dann kommt man zu uns. Und was die aktuelle Situation betrifft, braucht man uns – und jetzt sag ich dazu: leider – auch.“

Wir haben uns über das Lob gefreut – aber noch mehr über das „Wir“.

Claus Raidl wird ein Teil der Geschichte des DÖW bleiben, an die wir uns immer erinnern werden. Heute gilt unsere Anteilnahme seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Jakob Rosenberg
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