Kinderfreunde: Keine populistische Instrumentalisierung – Prävention stärken statt Strafmündigkeit senken
Kinderfreunde fordern den Ausbau der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Wiedereinführung des Jugendgerichtshofs statt Rückschritten im Jugendstrafrecht
Die Kinderfreunde Österreich lehnen die Initiative zur Herabsetzung der Strafmündigkeit entschieden ab, auf die sich FPÖ und ÖVP im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen zur Bildung der neuen steirischen Landesregierung verständigt haben. „Eine Herabsenkung der Strafmündigkeit ist nicht nur ein Angriff auf die Rechte von Kindern, sondern widerspricht auch internationalen Standards. Statt Kinder zu kriminalisieren, müssen wir in ihre Rechte und ihre Zukunft investieren“, erklärt Jürgen Czernohorszky, Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, und stellt klar: „Wir müssen alles tun, um Gewalt einzudämmen, sind allerdings davon überzeugt: Prävention ist immer die effektivere, nachhaltigere und kostengünstigere Maßnahme als jegliche Bestrafung.“
KINDERRECHTE ALS MASSSTAB POLITISCHER ENTSCHEIDUNGEN
Die Kinderfreunde verweisen auf die UN-Kinderrechtskonvention, die Österreich verpflichtet, das Kindeswohl in den Mittelpunkt jeder politischen Maßnahme zu stellen. Artikel 40 betont, dass Verfahren gegen Minderjährige auf Resozialisierung und Erziehung abzielen müssen, nicht auf Bestrafung. „Anstatt Kinder für gesellschaftliche Probleme verantwortlich zu machen, müssen wir den Kinderschutz sowie die Sozialarbeit stärken, angefangen bei Präventionsprogrammen an Schulen bis hin zum Ausbau der Kinder- und Jugendhilfe. Das ist der einzige Weg, ihre Rechte zu wahren und ihnen eine faire Chance zu geben“, so Wolfgang Moitzi, Landesvorsitzender der Kinderfreunde Steiermark.
JUGENDGERICHTSHOF WIEDER EINFÜHREN
„Es ist an der Zeit, den Jugendgerichtshof wieder einzuführen. Er war eine Institution, die Kinderrechte und den Schutz von Jugendlichen mit professioneller Expertise verbunden hat“, erklärt Czernohorszky. Der Jugendgerichtshof wurde international als Vorzeigeprojekt gelobt, bevor er aus politischen Gründen abgeschafft wurde. „Spezialisierte Richter:innen und eine klare Ausrichtung auf Diversion sind zentrale Bausteine eines modernen und kindgerechten Justizsystems. Dieser Rückschritt muss korrigiert werden“, fordert Czernohorszky.
„Kinderrechte sind das Fundament einer gerechten Gesellschaft. Sie zu schützen und zu stärken, ist die Verantwortung von uns allen“, betont Moitzi. Czernohorszky ergänzt: „Ein dichtes Netz aus Sozialarbeit, Gewaltpräventionsprogrammen und gezielter Unterstützung in Schulen und Gemeinden ist unerlässlich, um Kinder und Jugendliche zu schützen und zu fördern.“
Österreichische Kinderfreunde
Mag. Michael Mazohl
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E-Mail: michael.mazohl@kinderfreunde.at
Website: https://www.kinderfreunde.at
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