Wintereinbruch und Krieg im Nahen Osten: Kinder brauchen dringend Schutz

SOS-Kinderdorf benötigt dringend Spenden für Nothilfemaßnahmen in der Region

Ob Syrien, Gaza oder Libanon: der Wintereinbruch und die weiteren Eskalationen der regionalen Krise im Nahen Osten verschärfen die ohnehin schon dramatische Lage für viele Menschen massiv. SOS-Kinderdorf ist vor Ort und unterstützt betroffene Kinder und ihre Familien unter anderem mit Humanitären Hilfsgütern oder Bargeldhilfen, aber auch mit psychologischer Ersthilfe und speziellen Bildungsangeboten.

NOTHILFEMASSNAHMEN IN SYRIEN

Die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen in unserer Obhut haben angesichts der sich entwickelnden Situation in Syrien weiterhin oberste Priorität. Aktuell sind alle SOS-Kinderdorf Kinder und Mitarbeiter*innen in Sicherheit. SOS-Kinderdorf Projekte außerhalb vom Damaskus laufen wie gewohnt weiter. Da der Regierungswechsel Herausforderungen und Sicherheitsrisiken mit sich bringt, mussten jedoch ein paar der Nothilfemaßnahmen in den Gemeinden pausieren. SOS-Kinderdorf arbeitet jedoch mit Nachdruck daran, diese Dienste wieder aufzunehmen, sobald die Bedingungen es erlauben.

In Aleppo erhalten MEHRERE HUNDERT FAMILIEN wichtige Unterstützung durch unser Soforthilfeprogramm, das nach dem Erdbeben im März 2023 eingerichtet wurde.

_„Dies ist ein historischer Moment für Syrien, wir sind bereit, Familienzusammenführungen zu unterstützen, sobald geflüchtete Menschen zurückkehren. Wir beobachten die Entwicklungen genau und pflegen eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten, um die Sicherheit und Stabilität der Menschen in unserer Obhut zu gewährleisten. Unser Engagement für die Schaffung eines sicheren Umfelds für Kinder bleibt unerschütterlich, insbesondere in dieser Zeit des Übergangs“_, so Samer Khaddam, Geschäftsführer SOS-Kinderdorf Syrien.

FLÜCHTLINGSCAMP IN KHAN YOUNIS (GAZA) UNTER BESCHUSS

Viele Geflüchtete, darunter 34 Kinder und zehn unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, leben weiterhin in einem provisorischen Camp IN ZENTRAL-GAZA, nachdem unser SOS-Kinderdorf in Rafah evakuiert werden musste. Die Unterkünfte sind kaum wintertauglich: Es fehlt an Schutz vor der Kälte und Nässe, viele der provisorischen Zelte sind bereits stark beschädigt. Die Kinder sind verzweifelt und verängstigt, während dringend benötigte Hilfsgüter wie Mehl, Treibstoff, Medikamente und Winterhilfen immer schwieriger zu beschaffen sind. Brot wird knapp, Strom ist kaum verfügbar, und Heizmöglichkeiten fehlen fast vollständig. Ohne zusätzliche Unterstützung drohen die humanitären Bedingungen weiter zu eskalieren. Unsere Kolleg*innen vor Ort setzen sich aktuell stark dafür ein die Zelte und Quartiere, wie zB. Wohncontainer, winterfest zu machen.

AM 4. DEZEMBER wurde ein Flüchtlingscamp in Khan Younis angegriffen in dem auch SOS-Kinderdorf Kinder leben. 20 Personen, inklusive Kinder, sind dabei ums Leben gekommen, keines davon von SOS-Kinderdorf.

„_Das Angreifen von Gebieten, die als humanitäre Sicherheitszonen ausgewiesen sind und die vertriebenen Familien schützen sollen, ist vollkommen inakzeptabel. Kinder müssen geschützt werden! Wir fordern, dass alle Konfliktparteien ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen_“, so Christian Moser, Geschäftsführer SOS-Kinderdorf.

SCHWERE ANGRIFFE IN LIBANON FÜHREN ZUR TRAUMATISIERUNG VON KINDERN

Die bewaffneten Auseinandersetzungen im Libanon haben zur Verzweiflung und Traumatisierung von Kindern geführt. Ghada Hachem, Direktorin von SOS-Kinderdorf Libanon, erzählt: „_Dies ist die schlimmste und unberechenbarste Situation, die wir seit Jahren erleben. Die Kinder sind schockiert, haben Angst und wissen nicht, wie sie die Ereignisse verarbeiten sollen.“_

Bereits am 6. August wurde das SOS-Kinderdorf Ksarnaba aufgrund der akuten Bedrohungslage evakuiert. Kinder und Mitarbeitende befinden sich aktuell in der Region Kfarhay im Nordwesten des Landes und sind den Umständen entsprechend wohlauf, so Hachem. „Doch auch sie sind verängstigt und machen sich große Sorgen um ihre Freunde, die sie zurücklassen mussten und die weiterhin in Gefahr sind.“

Ghada Hachem, Geschäftsführerin von SOS-Kinderdorf Libanon, appelliert an die Weltgemeinschaft: „_Wir brauchen jetzt dringend Unterstützung und Solidarität und hoffen, dass wir in diesen schweren Zeiten nicht allein gelassen werden. Unser Ziel ist es, Frieden zu schaffen. Wir möchten unseren Kindern eine Kultur des friedvollen Miteinanders und der Hoffnung vermitteln. Sie haben ein Recht auf eine Zukunft.“_

APELL VON SOS-KINDERDORF

_„Das Ausmaß des Leids der Kinder ist unvorstellbar. Und jetzt hat auch noch der Winter begonnen. Die Kinder in den Kriegsgebieten brauchen dringend Schutz, Wärme und Sicherheit. Dieser Krieg muss endlich aufhören! Ohne zusätzliche Unterstützung drohen die humanitären Bedingungen weiter zu eskalieren. Wir bitten um Ihre Hilfe, jeder Beitrag macht einen Unterschied, um den Kindern in den Kriegsgebieten zu helfen_“, so Christian Moser, Geschäftsführer SOS-Kinderdorf.

WEITERE INFOS UNTER:

https://www.sos-kinderdorf.at/…/nothilfe/kinder-im-krieg

SOS-Kinderdorf
Telefon: 0676 88144 243
E-Mail: theresia.verweyen@sos-kinderdorf.at

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