Bund, Länder und Sozialversicherung drücken bei Digitalisierung im Gesundheitssystem aufs Tempo
Investitionsprogramm 50 Millionen Euro – 8 neue MRT-Geräte – mehr kostenlose Impfungen
Bund, Länder und Sozialversicherungen haben heute ein Investitionsprogramm von 50 Millionen Euro für die Digitalisierung im Gesundheitswesen fixiert. Geplant sind unter anderem eine ELGA-Gesundheitsapp für Patient:innen, ein zentrales Buchungssystem für Termine bei Ärzt:innen und die technische Umsetzung der Diagnosecodierung. Auch der weitere Ausbau der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA wurde von der Bundes-Zielsteuerungskommission (BZK) heute beschlossen. Ebenfalls gebilligt wurden acht zusätzliche MRT-Geräte, die bereits 2025 in Betrieb gehen werden. Für den Ausbau kostenloser Impfungen sollen Gespräche mit den Herstellern aufgenommen werden. „Die Gesundheitsreform kommt ab 2025 bei den Patient:innen an“, freut sich Gesundheitsminister Johannes Rauch. ***
Bei einer Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission heute in Wien beschlossen Bund, Länder und Sozialversicherung das eHealth-Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre. 50 Millionen Euro pro Jahr stehen künftig zusätzlich für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung. Zentrale Plattform bleibt die Elektronische Gesundheitsakte ELGA, die um weitere Funktionen erweitert wird. So ist eine Gesundheitsapp geplant, die Daten wie Diagnosen, Laborwerte oder Medikamente für die Patient:innen übersichtlich darstellt. Das Budget für die ELGA wird von 10,25 auf 15 Millionen Euro pro Jahr erhöht.
Ebenfalls beschlossen wurde die technische Umsetzung der Diagnosecodierung. Sie war für Kassenärzt:innen ursprünglich bereits ab Anfang 2025 geplant. Um eine praxistaugliche Umsetzung in den Softwareprogrammen der Ärzt:innen sicherzustellen, wird die Einführung auf 1.1.2026 verschoben. Dann wird die Diagnosecodierung gleichzeitig bei Kassen- und Wahlärzt:innen starten.
Vorangetrieben wird im kommenden Jahr ein gemeinsames Buchungssystem für Termine bei niedergelassenen Ärzt:innen. Patient:innen sollen künftig über die Hotline 1450 direkt Termine bei niedergelassenen Ärzt:innen erhalten. An die Buchungsplattform können in der Folge auch andere Partner wie Spitalsambulanzen oder nicht-ärztliche Gesundheitsberufe angeschlossen werden. Bund, Länder und Sozialversicherung beschlossen am Freitag das Konzept für das Buchungssystem. Im nächsten Schritt wird nun ein genauer Zeit- und Kostenplan für die Umsetzung erstellt.
ACHT ZUSÄTZLICHE MRT-GERÄTE
Um Wartezeiten bei MR- und CT-Untersuchungen zu reduzieren, haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf einen Ausbau der Geräte bis zum Jahr 2030 verständigt. Bereits im kommenden Jahr werden acht zusätzliche MRT-Geräte angeschafft, zunächst in Niederösterreich, der Steiermark, Tirol sowie in Wien. Auch Kooperationen mit Spitälern sind geplant, um deren Geräte für Untersuchungen der Krankenkassen zu nützen. Auch drei zusätzliche CT-Geräte im Burgenland, Niederösterreich und Vorarlberg sind für kommendes Jahr geplant.
Für die geplante Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms werden in den kommenden Monaten eine Reihe in Frage kommender Impfungen wissenschaftlich näher evaluiert und finanziell bewertet. Parallel sind auch Gespräche mit den Herstellern der Impfstoffe geplant.
GESUNDHEITSREFORM ZEIGT WIRKUNG
Gesundheitsminister Johannes Rauch: „Mit der Gesundheitsreform haben wir vor einem Jahr den Grundstein gelegt. Nun werden die Verbesserungen für Patient:innen nach und nach umgesetzt. Im Bereich Digitalisierung ist noch viel Potenzial, um den Nutzen für die Patient:innen zu verbessern. Dass wir uns hier auf ein engagiertes Arbeitsprogramm geeinigt haben, war mir besonders wichtig.“
Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin Oberösterreich: „Gemeinsam über alle Partei- und Organisationsgrenzen hinweg haben wir die Pflicht, die Versorgung für die Menschen in unserem Land weiter zu verbessern. Die heutigen Beschlüsse sind klare Verbesserungen und zeigen, dass sich der Weg des Miteinander für die Menschen in unserem Land lohnt.“
Andreas Huss, Obmann der ÖGK und Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger: „Der Ausbau von ELGA ist ein Meilenstein, der für die Patient:innen mehr Sicherheit und Transparenz schaffen soll über ihre Befunde und Laborergebnisse. Die geplante Buchungsplattform bringt eine zeitgemäße Servicequalität ins System und der geplante Ausbau des niederschwelligen Impfprogramms um weitere Impfungen stärkt, wie schon länger von mir gefordert, die so wichtige Prävention, die wir gemeinsam mit der Gesundheitskompetenz weiter massiv ausbauen sollten.“
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMSGPK)
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