Die Khevenhüller-Chronik des MAK wurde von der UNESCO zum „Memory of Austria“ ernannt

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Österreichischen Nationalbibliothek wurde gestern Abend, 16. Dezember 2024, die im MAK verwahrte Khevenhüller-Chronik in das „Nationale Österreichische Memory of the World Register“ eingetragen. Sie ist eines der wertvollsten Objekte der MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung und das erste Objekt des MAK, das diese Auszeichnung durch die Österreichische UNESCO-Kommission und das Memory of the World-Nationalkomitee erhält. Dieses bedeutende, 1992 von der UNSECO begründete Programm, schafft Aufmerksamkeit für die Notwendigkeit der Sicherung, Bewahrung und Vermittlung von kulturhistorischem Wissen.

Mit der Khevenhüller-Chronik verwahrt die MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung eine in soziokultureller, kulturgeschichtlicher und ökonomischer Hinsicht unerschöpfliche Wissensquelle. Das MAK hat sich selbst federführend um diese Würdigung bemüht und bei der UNESCO eingereicht, um dieses wichtige Dokumentenerbe einer breiten Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen.

Der Ernennung vorausgegangen ist ein vom MAK und der MARS (MAK Art Society) in Kooperation mit der Burg Hochosterwitz initiiertes, jahrelanges wissenschaftliches Forschungs- und Restaurierungsprojekt, das soeben abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Projekts, das zum Ziel hatte, diesen Schatz zu heben, transkribierte das MAK rund 660 Textseiten dieser wertvollen Familienchronik aus dem frühen 17. Jahrhundert. Das Konzept für die Restaurierung der Handschrift entwickelte die MAK Papierrestaurierung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Konservierung/Restaurierung der Akademie der bildenden Künste Wien (lKR).

Die rund 770 Seiten umfassende Khevenhüller-Chronik wurde um 1620 von Georgius Moshamer im Auftrag des Grafen Franz Christoph von Khevenhüller als Familienchronik der seit Mitte des 14. Jahrhunderts in Kärnten nachweisbaren Familie verfasst. 19 einseitige und 28 doppelseitige in Gouachetechnik ausgeführte Farbtafeln zeigen Vertreter*innen der Familie Khevenhüller als einflussreiche Grundbesitzer und wichtige kaiserliche Diplomaten in prunkvollen Gewändern mit ihren Besitzungen im Hintergrund.

Als eine authentische Primärquelle der Frühgeschichte der Industrialisierung in Österreich vermittelt die Khevenhüller-Chronik ein spektakuläres modisches Panoptikum vom Ende der Renaissance bis hin zum Barock. 1937 gelangte das Werk aus der berühmten Sammlung Albert Figdor an das MAK.

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