Holzindustrie: Waldinventur verlangt Waldbewirtschaftung und Holzverwendung
Aktuelle Waldinventur zeigt Notwendigkeit des klimafitten Waldumbaus; Holzverwendung bindet im „zweiten Wald“ stabil und langfristig CO2; Standortrettung Priorität
„Aktive Waldbewirtschaftung und verstärkte Holzverwendung“, das sind für Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, die Schlussfolgerung der aktuellen Österreichischen Waldinventur. „Durch einen kontinuierlichen Anstieg der Holzvorräte in den vergangenen Jahrzehnten sind Österreichs Wälder alt geworden und nun besonders anfällig für die Probleme des Klimawandels wie Stürme und Trockenheit, inklusive Borkenkäfer. Daher ist es notwendiger denn je, die Wälder aktiv zu bewirtschaften und die Bestände zu verjüngen. So schaffen wir es, dass unsere Wälder klimafit werden, vital bleiben und kontinuierlich wachsen“, so Jöbstl. Die Verwendung von Holz ist das Gebot der Stunde. „Es kommt darauf an, die älteren Bäume rechtzeitig zu ernten und den gespeicherten Kohlenstoff in Holzprodukten weiterhin zu binden. Während der Kohlenstoff des geernteten Baumes etwa in einem Holzgebäude über weitere Jahrzehnte gebunden bleibt, wächst im Wald ein junger Baum nach, der erneut CO2 aufnimmt. So schaffen wir einen zweiten Wald, der das Klima schützt und Arbeitsplätze garantiert. Holznutzung und aktive Forstwirtschaft sind starke Hebel, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, betont Jöbstl.
STANDORTRETTUNG PRIORITÄT FÜR DIE NÄCHSTE BUNDESREGIERUNG
Die schon langanhaltende Konjunkturkrise am Bau verhindert aktuell den verstärkten Einsatz von Holz. „Die Holzindustrie ist nun im dritten Krisenjahr und bei vielen Betrieben geht es an die Substanz“, warnt Jöbstl. „Neben der zuverlässigen Rohstoffversorgung benötigen unsere Unternehmen auch Rahmenbedingungen, um international wettbewerbsfähig zu sein. Das ist besonders bei den Energiepreisen und den Arbeitskosten momentan in Schieflage“, bilanziert Jöbstl und fordert: „Die nächste Bundesregierung muss den Industriestandort Österreich retten. Nach mehreren Monaten politischen Stillstands brauchen wir Maßnahmen, um die Energiekosten und die Lohnnebenkosten zu senken sowie zusätzliche Bürokratie zu verhindern. Es braucht Anreize für eine starke Bauwirtschaft. Eine Holzbau-Offensive, die mit eigenen Rohstoffen Wohnraum schafft, stärkt regionale Wertschöpfungsketten, die Konjunktur, sichert Arbeitsplätze und tut was für den Klimaschutz.“ Schließlich betont Jöbstl: „Mit einer starken Wertschöpfungskette Holz lässt sich das Budgetloch besser schließen und zusätzlich dem Klimawandel entgegentreten. Die gesamte Forst- und Holzwirtschaft leistet jährlich einen Beitrag von fast 12 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben für das Budget und die Sozialversicherungsträger.“
ÜBER UNS
Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, Möbel-, Platten-, Säge- und Skiindustrie sowie in weiteren holzverarbeitenden Betrieben wie der Palettenherstellung. Die Unternehmen der Holzindustrie stellen mit rund 27.400 Beschäftigten Produkte im Wert von 9,74 Milliarden Euro her und erwirtschaften einen Außenhandelsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 320.000 Menschen beschäftigt, besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.
Weitere Informationen zur Holzindustrie Österreichs finden Sie im aktuellen Branchenbericht.
Fachverband der Holzindustrie Österreichs
Norman Schirmer, M.A.
Telefon: T: +43 1 712 26 01 – 21 | M: +43 676 403 7517
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