Koalitionsverhandlungen: Kinderfreunde mahnen Ressourcen im Bildungsbereich ein
Kinderfreunde-Vorsitzender Czernohorszky appelliert an Koalitionsverhandelnde, längst überfällige bildungspolitische Reformen anzugehen.
Die ersten Nachrichten aus den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP lassen erahnen: Statt grundlegende Reformen im Bildungsbereich anzugehen, wird die nächsten Jahre quer durch alle Bereiche der Sparstift angesetzt. Die Kinderfreunde mahnen nun aber die Wichtigkeit bildungspolitischer Maßnahmen ein.
In den letzten Jahren gab es von verschiedensten Seiten Rufe nach Reformen. So betonen etwa die Sozialpartner, der Städtebund sowie zuletzt auch die Industriellenvereinigung die Wichtigkeit von Investitionen und Maßnahmen im Bildungsbereich. „Mit unseren Anliegen sind wir also nicht allein. Es gibt konkrete Konzepte und Vorschläge – sie müssen aber auch umgesetzt werden”, betont Kinderfreunde-Vorsitzender Jürgen Czernohorszky.
KINDERGARTEN-MILLIARDE WURDE LÄNGST VERSPROCHEN – UND IST MEHR ALS ÜBERFÄLLIG
Investitionen im Bereich der Elementarpädagogik sind für Czernohorszky unausweichlich: “Der massive Mangel an Pädagog:innen und in vielen Bundesländern an elementaren Bildungs- und Betreuungsplätzen erfordert rasches Handeln. Einsparungen im Bereich der Elementarpädagogik wären in der aktuellen Situation ein großer Fehler mit dramatischen Folgen”, so Czernohorszky, der daran erinnert, dass Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung – die nun beide am Verhandlungstisch sitzen – noch im Jahr 2023 öffentlichkeitswirksam eine Kindergarten-Milliarde gefordert hatten.
“Ich gehe davon aus, dass sich die Vertreter:innen dieser Institutionen an ihre eigenen Appelle und Forderungen erinnern werden und die Elementarpädagogik in den laufenden Verhandlungen nicht untergeht”, ergänzt NRAbg. Christian Oxonitsch, Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde.
GANZTAGSSCHULEN UND MULTIPROFESSIONELLE TEAMS AUSBAUEN
Auch im schulischen Bereich braucht es einen Systemwandel zur Verbesserung des Bildungswesens. Der Ausbau von Ganztagsschulen steht für Czernohorszky ganz oben auf der Prioritätenliste. Dieser wurde bereits von den letzten beiden Regierungen versprochen, aber nie wirklich umgesetzt.
Für Czernohorszky und Oxonitsch ist die Zeit für bildungspolitische Lippenbekenntnisse vorbei: “Die geringe Zahl an ganztägigen Schulplätzen führt vor allem im ländlichen Raum zu einer massiven Belastung der Eltern. Die Wahlfreiheit, die von der ÖVP im Zusammenhang mit Ganztagsschulen gerne betont wird, gibt es derzeit so gut wie nirgends.”
Gleichzeitig fordern die Kinderfreunde die Umsetzung der UN-Vorgabe, das Modell der Sonderschulen auslaufen zu lassen und durch inklusive Modelle zu ersetzen. “Was es dazu dringend braucht, ist ein massiver Ausbau von Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und Sozialpädagogik in Form von multiprofessionellen Teams an Schulen”, so Czernohorszky, der betont, dass diese Maßnahmen nicht nur seit vielen Jahren überfällig, sondern in ihrer Wirksamkeit auch durch unzählige Studien belegt sind.
„Dies gilt auch für die Kindergärten als erste Bildungseinrichtungen. Denn die frühkindliche Bildung legt den Grundstein für eine gute Entwicklung junger Menschen“, ergänzt Oxonitsch. Zur Bestätigung dessen verweist Oxonitsch auf die positiven Erfahrung mit dem inklusiven Leuchtturmkindergarten der Wiener Kinderfreunde im 10. Bezirk. Dort werden unter anderem Kinder mit erhöhtem Förderbedarf erfolgreich in ihrer Entwicklung gefördert und ihre Familien unterstützt.
Wiener Kinderfreunde
Österreichische Kinderfreunde
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