Zukunftsforum SHL: Österreich braucht ein zielorientiertes, finanzierbares Fördersystem für Heizungssanierungen
ÖSTERREICH MUSS DEN GEBÄUDESEKTOR DEKARBONISIEREN – sprich alte fossile betriebene Heizanlagen gegen klimaneutrale Alternativen austauschen. Dieses Vorhaben muss aus drei Gründen realisiert werden:
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ÖSTERREICHER:INNEN FLÄCHENDECKEND BEI DER UMRÜSTUNG AUF ERNEUERBAR BETRIEBENE HEIZANLAGEN UNTERSTÜTZEN, ANSONSTEN DROHT VIELEN HAUSHALTEN AUFGRUND DER HOHEN BETRIEBSKOSTEN ENERGIEARMUT. LEISTBARES WOHNEN IN ÖSTERREICH HÄNGT STARK VON DER WÄRMEBEREITSTELLUNG AB.
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DIE WÄRMEWIRTSCHAFT IN ÖSTERREICH STÄRKEN, DADURCH ARBEITSPLÄTZE SICHERN UND GENERIEREN SOWIE DIE REGIONALE UND MITTELSTÄNDISCHE WERTSCHÖPFUNG SOWIE DIE KONJUNKTUR BELEBEN.
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BEI NICHTEINHALTUNG DER EU-RICHTLINIE ÜBER DIE GESAMTENERGIEEFFIZIENZ VON GEBÄUDEN DROHEN ÖSTERREICH EMPFINDLICHE FINANZIELLE SANKTIONEN.
Die vorherige Regierung hat mit dem „Sanierungsbonus“ und „Raus aus Öl und Gas“ das spendabelste Förderprogramm Europas für den Austausch von fossil betriebenen Heizanlagen eingeführt. Am 20.12.2024 wurden diese Förderprogramme gestoppt, wobei aufrechte Förderanträge noch bearbeitet werden. Auf der Website der KPC hieß es lediglich, dass die Fördermittel ausgeschöpft sind und die KOMMENDE REGIERUNG ÜBER EINE FORTSETZUNG DER SANIERUNGSOFFENSIVE ENTSCHEIDEN MUSS.
Die Beendigung der Förderprogramme wirkt sich dabei für alle Akteure negativ aus. Die Österreicher:innen, Wärmeindustrie und Installateur:innen benötigen vor allem eins: PLANUNGS- UND RECHTSSICHERHEIT. Der positive Effekt der Förderungen lässt sich nicht abstreiten: Sie haben über EINE MILLIARDE EURO REGIONALE WERTSCHÖPFUNG AUSGELÖST und stellen DIE ARBEITSPLÄTZE VON INSTALLATEUR:INNEN UND ELEKTROTECHNIKER:INNEN in Österreich sicher. Fehlende Förderungen schaden hingegen dem Wirtschaftsstandort und bedrohen die Beschäftigung zahlreicher Österreicher:innen.
Das Zukunftsforum SHL setzt sich seit seinem Bestehen für Heizungsmodernisierungen ein, hat dabei jedoch immer Zielgenauigkeit bei den Förderungen eingefordert. DIE BUDGETÄRE LAGE ÖSTERREICHS ERLAUBT KEINE FÖRDERAKTIONEN NACH DEM GIESSKANNENPRINZIP, SONDERN VERLANGT NACH EINEM LANGFRISTIGEN, PRAGMATISCHEN FÖRDERMODELL, WELCHES LAUFEND EVALUIERT WERDEN MUSS.
DIE WÄRMEBRANCHE MITSAMT DEN INSTALLATEUR:INNEN SIND DIEJENIGEN, WELCHE DIE HEIZUNGSMODERNISIERUNGEN IN DIE PRAXIS UMSETZEN. Entsprechend möchten wir folgende Vorschläge einbringen:
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Das Fördersystem sollte DEGRESSIV gestaltet werden. Das bedeutet, dass die Fördersätze jährlich reduziert werden – sprich: Wer frühzeitig auf erneuerbare Systeme umsteigt, wird folglich höher belohnt.
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Das aktuelle Fördersystem unterscheidet nicht nach dem Anlagenalter. ES MUSS JEDOCH DAS ZIEL SEIN, DIE ÄLTESTEN FOSSIL BEHEIZTEN HEIZANLAGEN AUSZUTAUSCHEN, da sie am meisten CO2 produzieren. Dementsprechend ist eine Abstufung der Fördersummen nach Anlagenalter sinnvoll – bspw. ein erhöhter Fördersatz für Anlagen ab einem Betriebsalter von mind. 15 Jahren.
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Es benötigt einen KLAREN ZEITPLAN SOWIE FLANKIERENDE REFORMEN IM MIET- UND WOHNRECHT SOWIE STEUERRECHT. Die EU-Gebäuderichtlinie wird nicht durch das Gießkannenprinzip zu erfüllen sein, es benötigt umfassende gesetzliche Anpassungen. Ohne langfristige Planbarkeit gibt es keine Sicherheit für die österreichische Wirtschaft und die Bürger:innen.
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Als Minimallösung sollte die MEHRWERTSTEUER AUF SANIERUNGSVORHABEN ENTFALLEN, dies wäre auch ohne hohen administrativen Aufwand realisierbar.
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Das Zukunftsforum SHL unterstützt das Förderprogramm „Sauber Heizen für Alle“ vollumfänglich. EINKOMMENSSCHWACHE HAUSHALTE BENÖTIGEN STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG, um sich eine Heizungssanierung leisten zu können und sie so vor Energiearmut zu bewahren. Allerdings kann die Förderzusage der KPC von Banken oft nicht als Sicherheit bewertet werden. Es ist daher notwendig, DIE FÖRDERZUSAGE SO ZU GESTALTEN, DASS DIE BANKEN SIE PROBLEMLOS ANERKENNEN KÖNNEN. Dadurch können alle einkommensschwachen Haushalte von dem Förderprogramm profitieren.
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Die Industrie sollte bei politischen Entscheidungen miteinbezogen werden. Ohne Planungssicherheit verliert sie gegenüber der internationalen Konkurrenz, obwohl die österreichische Wärmeindustrie eine große Rolle für den WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH spielt. Ebenso die Installateur:innen, kennen sie doch die Bedürfnisse und Ängste der Kund:innen und setzen die Heizungssanierungen um.
Das Zukunftsforum SHL hofft auf eine schnelle Lösung hinsichtlich der Förderungen. Bevor das Erneuerbare-Wärme-Paket verabschiedet wurde, sind aufgrund fehlender Planungssicherheit kaum Heizungssanierungen durchgeführt worden. So ein Szenario darf sich nicht wiederholen. Der Austausch von fossil betriebenen Heizanlagen fördert den Wirtschaftsstandort und verringert Energiearmut. Sollte auch eine blau-schwarze Regierung nicht zeitnah zusammenkommen oder Neuwahlen notwendig sein, benötigt es eine VERNÜNFTIGE ÜBERGANGSLÖSUNG für die „Sanierungsoffensive“ und „Raus aus Öl und Gas“. Ansonsten verbleiben nur Verlierer: Österreichs Bürger:innen und ihre Wärmewirtschaft verlangen nach Sicherheit, die ihnen fraglos zusteht.
ÜBER DAS ZUKUNFTSFORUM SHL
Das Zukunftsforum SHL ist ein Zusammenschluss von Österreichs Installateure:innen (vertreten durch die Bundesinnung und die neun Landesinnungen in der Wirtschaftskammer), der Österreichischen Vereinigung des Sanitär- und Heizungsgroßhandels sowie den renommierten Unternehmen der Branche (alpha innotec, Austria Email, Danfoss, GC Gruppe Österreich, Grundfos, Herz, IMI Hydronic, KSB, Oventrop, Reflex Austria, THERMOCHEMA, Vogel & Noot, Wilo, Windhager und Xylem). Der Verein versteht sich als unabhängige Informationsplattform rund um das Thema Heizungsmodernisierung und repräsentiert einen Wirtschaftszweig mit rund 6,2 Milliarden Euro Umsatzerlösen und rund 34.000 Mitarbeiter:innen.
Anna Harmer
Director
Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit & Public Affairs GmbH
a.harmer@eup.at
+43 1 59932-33
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