Agrarexporte nach Deutschland wachsen auch 2024 weiter

Exportschlager Q1-3/2024: Alkoholfreie Getränke, Fleischzubereitungen und Käse

DIE ÖSTERREICHISCHEN AGRAREXPORTE VERZEICHNEN AUCH IM JAHR 2024 EINE STABILE ENTWICKLUNG. WÄHREND DER GESAMTWERT DER EXPORTE IM AGRARBEREICH AUF VORJAHRESNIVEAU BLEIBT, ZEIGEN SICH IN EINZELNEN PRODUKTGRUPPEN UND EXPORTMÄRKTEN DEUTLICHE VERSCHIEBUNGEN. BESONDERS ERFREULICH IST DAS ANHALTENDE WACHSTUM IN DEUTSCHLAND, DEM MIT ABSTAND WICHTIGSTEN ABSATZMARKT FÜR ÖSTERREICHISCHE AGRARPRODUKTE.

Im Zeitraum Jänner bis September 2024 erreichte der Gesamtwert der agrarischen Exporte (Zollkapitel 1 bis 24) laut vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria 12,65 Mrd. Euro, was einer Stabilität auf Vorjahresniveau entspricht (+0,4 %). Gleichzeitig stieg der Wert der importierten Waren um 7,9 Prozent auf 13,89 Mrd. Euro und die importierte Menge um 10,8 Prozent zulegte. Die Exportmenge konnte ebenfalls leicht um 7,0 Prozent gesteigert werden. Das Außenhandelssaldo im Agrarbereich zeigte im Zeitraum Jänner bis September 2024 ein traditionell negatives Ergebnis von minus 1,2 Mrd. Euro (Chart 1).

Agrarsektor: Ein stabiler Anker

Der Anteil der Agrarexporte an den Gesamtexporten Österreichs hat sich seit 1995 kontinuierlich von 4,2 auf aktuell 8,8 Prozent mehr als verdoppelt. Ausschläge nach oben gab es sowohl während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, wie auch zu Beginn der Coronakrise. Gleichermaßen stieg der Anteil der Agrarexporte auch 2024 aufgrund der spürbaren Rezession in Europa (Chart 2). „Die Entwicklungen zeigen, dass sich der Agrarsektor als stabiler Anker der österreichischen Exportwirtschaft in turbulenten Zeiten erweist“, sagt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing.

Entwicklung der Top-Exportmärkte

Österreichs Exporte gehen vor allem nach Deutschland mit rund 4,95 Mrd. Euro und in den EU-Binnenmarkt – rund 2,8 Mrd. Euro waren es zwischen Jänner und September 2024 (Chart 3). Während die Agrarexporte nach Deutschland, Österreichs wichtigstem Exportmarkt, um 3,6 Prozent Mrd. Euro zunahmen, war in Italien, dem zweitwichtigsten Exportland, ein leichter Rückgang um 3,1 Prozent zu verzeichnen. Der Außenhandel mit Ungarn blieb nahezu unverändert (-0,5 %), während die Exporte in die Schweiz leicht sanken (-1,4 %). Positive Entwicklungen zeigten sich hingegen bei den Exporten nach Polen (+7,5 %) und Rumänien (+12,1 %) in den ersten neun Monaten.

Um ein Drittel weniger Exportaktivitäten sind mit den Vereinigten Staaten zu verzeichnen (Chart 4). Diese Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass österreichische Unternehmen der Getränkeindustrie mit Zielmarkt USA ihre Produktion vermehrt dorthin verlagern, um wirtschaftliche Vorteile vor Ort zu nutzen.

Deutschland: Wachstum am wichtigsten Exportmarkt geht weiter

Mit einem Anteil von 39,2 Prozent bleibt Deutschland der mit Abstand bedeutendste Markt für österreichische Agrarexporte (Chart 5). In den ersten drei Quartalen 2024 führte das Wachstum sowohl bei Exportmengen (+9,1 %) als auch -umsätzen (3,6%) zu einer positiven Entwicklung. Das trug zu einem positiven Außenhandelssaldo mit Deutschland in Höhe von 383 Mio. Euro bei. Die Importe aus Deutschland stagnierten im Vergleich zum Vorjahr (Chart 6).

Fleischzubereitungen avancieren zum wichtigsten Agraraußenhandelsprodukt

Zu den führenden Warengruppen im Export nach Deutschland zählen neben den Getränken, Würste, Speck und Fleischzubereitungen (+16,2 %), Käse (-2,3 %), andere Lebensmittelzubereitungen (+8,9 %) und Tierfutter (+19,1 %). In Folge reihen sich Backwaren, Rindfleisch und Geflügelfleisch in die Top-Exportgüter mit Destination Deutschland (Chart 7). Nicht nur im Ranking, sondern auch im Zeitverlauf ist bei Würsten und Speck die dynamischste Entwicklung in Wert und Menge zu beobachten (Chart 8).

Stabilität bei Milchprodukten trotz Preisrückgang

Milch und Milchprodukte (inkl. Käse) erzielten ein Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 654,3 Mio. Euro, begleitet von einem Absatzwachstum von 17,6 Prozent während die Preise 2024 leicht nachgaben (Chart 9). Käse wurde mengenmäßig etwas stärker nachgefragt (+1,9 %), verzeichnete jedoch einen leichten Umsatzrückgang aufgrund sinkender Preise (Chart 10).

Die Ausfuhren von Rindfleisch blieben wertmäßig stabil, der Absatz stieg um 12,8 Prozent (Chart 11). Von niedrigem Niveau aus nahm der Schweinefleisch-Export nach Deutschland mengenmäßig um 122,3 Prozent zu, wodurch sich der Umsatz beinahe verdoppelte (+93,7 %) auf 40,4 Mio. Euro. Der Preis pro Kilogramm Schweinefleisch sank jedoch um 0,52 Cent auf 3,50 Euro pro Kilogramm (Chart 12). In Deutschland gab es aufgrund eines kontinuierlichen Rückgangs an Tierbeständen und Schlachtungen regional Versorgungsengpässe und Rohstoffknappheit, die durch Importe unter anderem auch aus Österreich, ausgeglichen wurden.

Exportzuwächse bei Getreide

Im Getreidehandel mit Deutschland stieg der Exportwert in den ersten drei Quartalen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15 Prozent, während die Mengen um 21,5 Prozent zunahmen. Mais hatte dabei wertmäßig den größten Anteil (56,5 %), während Weizen und Mengkorn zusammen 38 Prozent des Exportwerts, aber fast die Hälfte der Exportmenge ausmachten (Chart 13 & 14).

Konserviertes Obst und Gemüse in Deutschland beliebt
Ein Viertel mehr zubereitetes Obst und Gemüse erreichte den deutschen Zielmarkt im Jahr 2024 (Chart 15). Darunter fallen vor allem konserviertes Obst und Gemüse sowie Frucht- und Gemüsesäfte, die zusammen mehr als die Hälfte der Kategorie ausmachen (Chart 16).

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