Appell zu Regierungsverhandlungen: Rechte von Kindern müssen respektiert werden!

Finanzielle Kürzungen treffen junge Menschen überproportional schwer. Netzwerk Kinderrechte plädiert für gerechtes Generationenbudget.

„Jede Einsparung und Veränderung, die negative Auswirkungen auf Familieneinkommen hat, trägt dazu bei, dass sich die Lage von Kindern und Jugendlichen in Österreich weiter verschlechtert“, so Ernst Berger, Sprecher des Netzwerk Kinderrechte. Darauf sei auch in einer angespannten Budgetsituation Rücksicht zu nehmen.

Familien in Österreich stehen massiv unter Druck. Für viele ist die finanzielle Belastung bereits jetzt enorm. „Es geht um die Deckung grundlegender Bedürfnisse wie Miete, Strom, Heizung und Schulkosten sowie die Ausstattung der Kinder mit Kleidung und Freizeitausrüstung. Eine Woche Schulskikurs kostet mindestens 500 Euro, dazu kommen noch Ausgaben für Anorak, Skihose und Skibrille. Viele Familien können sich das nicht leisten“, erklärt Berger.

GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE KINDER

Ob man an solchen Schulveranstaltungen teilnehmen könne, dürfe keine soziale Frage sein. „Wir müssen allen Kindern in unserem Land ermöglichen, persönlichkeitsstärkende Erfahrungen zu machen. Jede finanzielle Einschränkung bei Familien – vor allem jenen, die nicht alles einfach nebenbei finanzieren können – führt zu Ausgrenzung und Abwertung von Kindern aus finanziell schwächeren Haushalten. Das kann nicht der Anspruch einer modernen Demokratie sein. Alle Kinder brauchen die richtige Unterstützung, damit sie aus echten Chancen ein gutes Leben verwirklichen können. Ich hoffe, dass FPÖ und ÖVP sich diesbezüglich auch einig sind“, so Berger.

INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Das Netzwerk Kinderrechte plädiert für ein gerechtes Generationenbudget. „Es geht nicht um Neid, sondern darum, jungen Menschen im öffentlichen Budget ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken, damit ihre Chancen und damit die Chancen unserer ganzen Gesellschaft gesichert sind. Das Schulsystem braucht mehr Investitionen, um kinderrechtlichen Ansprüchen gerecht zu werden, statt der nun diskutierten Kürzungen“, so Berger.

Jedes Kind hat ein verfassungsmäßiges Recht auf eine bestmögliche Entwicklung. Das Netzwerk Kinderrechte appelliert an die künftige Regierung, dass sie dieses Recht umfassend fördert. „Präventive Arbeit ist dabei ein zentraler Hebel. Wir dürfen nicht nur eingreifen, wenn der Schaden schon angerichtet ist. Prävention in Bereichen wie physische und psychische Gesundheit, kindgerechtes Lernen und Gewaltschutz muss Priorität haben“, so Berger.

Das Netzwerk Kinderrechte erwartet von der neuen Regierung, dass das Verfassungsgesetz über die Rechte von Kindern umfänglich zur Geltung gebracht wird und bietet weiterhin konstruktive Unterstützung an. „Wir sind jederzeit bereit, die Verantwortlichen bei der Umsetzung zu unterstützen“, so Berger.

SOS-Kinderdorf
Christine Weilhartner
Telefon: 0676 88144123
E-Mail: christine.weilhartner@sos-kinderdorf.at

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