Label-Check deckt auf: Schweinefleisch bleibt Tierleid-Produkt

Nur circa 14 Prozent der Gütesiegel erfüllen sechs oder mehr Bewertungskriterien

In Österreich werden jährlich im Mittel unglaubliche 450.000 Tonnen Schweinefleisch produziert. Dahinter stehen circa 2,7 Millionen Schweine: Ein exklusiver Labelcheck von Tierschutz Austria belegt erstmals: Mehr als 60 Prozent der Labels sagen nichts über Tierwohl aus. Nur circa 14 Prozent der Siegel erfüllen deutlich höhere Tierwohlstandards. „Inhaber:innen von Marken sowie Produzent:innen scheuen aus unserer Sicht darüber hinaus nicht mehr davor zurück, Scheinlabels zu erfinden, die Konsument:innen verwirren und nichts mit Tierwohl zu tun haben“, so Esther Kronthaler von Tierschutz Austria. „Noch stellen die selbst erfundenen Tierwohl-Mogel-Labels die Ausnahme dar. Doch selbst große Marken wie TANN, HOFSTÄDTER oder CLEVER schneiden im Schweinefleisch-Check unter unseren Erwartungen ab.“

NUR 35 PROZENT DER LABELS ERFÜLLEN MINDESTSTANDARDS

Die Ergebnisse legen dar, dass die meisten Labels kein Tierwohl garantieren. Von den 21 untersuchten Labels sind neun Labels aus der Sicht des Tierschutzes mangelhaft. Mehr als 70 Prozent der Bewertungskriterien erfüllen nur circa 35 Prozent der Labels. Die Mehrheit der Fleischlabels sind nicht mit Tierwohl vereinbar.

KAUM SCHUTZ FÜR SCHWEINE

Essentielle Tierwohl-Kriterien wie ein Verbot von Kastenständen, Vollspaltenböden sowie intakte Ringelschwänze bleiben bei den Labels oft auf der Strecke. Kontrollen? Finden in Extremfällen nur alle 50 Jahre statt!

BESONDERS ALARMIEREND: Die brutale CO₂-Betäubung, bei welcher die Schweine in eine Gondel getrieben werden und nach unten in eine mit CO₂-gefüllte Grube hinabgelassen werden, ist zum Teil auch bei Biolabels nicht verboten. Während der bis zu 30 Sekunden andauernden Betäubungszeit erleiden die Tiere qualvolle Schmerzen und Todesängste, wie auf Blutspuren in den Gondeln zu sehen ist. „Wissenschaftliche Studien stufen diese Betäubungsmethode als absolut tierschutzwidrig ein“, so Kronthaler.

ES GIBT LICHTBLICKE, ABER SIE SIND RAR. CIRCA 14 PROZENT DER LABELS SIND TIERWOHLVERBESSERT

„Es gibt Lichtblicke, aber sie sind rar“, so Kronthaler weiter. Sechs von sieben Bewertungskriterien, und damit einen hohen Standard, erfüllen 15 Prozent der Labels. „Tierwohl verbessert“, „Zurück zum Ursprung“ und Ja! Natürlich sind hier zu nennen. In diesen Fällen werden grundlegende Tierschutzstandards wie das Verbot der Kastenstände oder ein Verbot von Vollspaltenböden umgesetzt. Der Champion beim Schweinefleisch: Das Ja!Natürlich Freilandschwein darf in der Erde wühlen und kann somit am ehesten seinen Bedürfnissen nachgehen.

RATGEBER ZUM DOWNLOAD

Der vollständige Label-Check zeigt, welches Siegel wirklich hält, was es verspricht – und wo Schweine unter grausamen Bedingungen leiden.

100 Prozent Sicherheit in Bezug auf Tierschutz gibt das Gütesiegel vegan. Dieses Siegel garantiert, dass kein Tier zu Schaden gekommen ist und im Jugendalter geschlachtet wurde.

POLITIK GEFORDERT

„Schluss mit Pseudolabels“, fordert Esther Kronthaler von Tierschutz Austria. „Es braucht deutlich höhere Tierwohl-Mindeststandards, um sich für ein Gütesiegel zu qualifizieren.“

Tierschutz Austria setzt sich darüber hinaus für eine verpflichtende und einfach verständliche Haltungskennzeichnung im Einzelhandel, der Gastronomie und in der Gemeinschaftsverpflegung ein.
LABELCHECK (HONORARFREI) DOWNLOADEN

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 0699-16604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

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