Zuckerwahn: Warum es mehr als eine Steuer braucht
LAbg. Dagmar Häusler (MFG) zum Zuckerproblem: „Jahrzehnte des Wegschauens rächen sich“
DIE DISKUSSION UM DIE EINFÜHRUNG EINER ZUCKERSTEUER IN ÖSTERREICH NIMMT FAHRT AUF. LABG. DAGMAR HÄUSLER, BSC, MFG-ÖSTERREICH BUNDESPARTEIOBMANN-STV., KRITISIERT DIESE MASSNAHME SCHARF: „DIE ZUCKERSTEUER IST EINE FADENSCHEINIGE POLITISCHE AKTION UND EIN VERSUCH, UNSERE INSGESAMTE FEHLERNÄHRUNG UNTER KONTROLLE ZU BRINGEN, WEIL DIESE UNSER SYSTEM BELASTET UND WIR DADURCH JETZT SCHON EIN MANIFESTES PROBLEM HABEN. SEIT JAHRZEHNTEN PROFITIERT DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE VON ÜBERZUCKERTEN PRODUKTEN – JETZT, WO DIE FOLGEN DIESER POLITIK UNÜBERSEHBAR SIND, VERSUCHT DIE REGIERUNG MIT HALBGAREN IDEEN ZU RETTEN, WAS LÄNGST NICHT MEHR ZU RETTEN IST.“
Dagmar Häusler weist darauf hin, dass das eigentliche Problem tiefer liegt: „Die Lebensmittelindustrie hat es geschafft, den zugesetzten Zucker geschickt zu verschleiern – mit über 50 verschiedenen Bezeichnungen, die kaum ein Konsument durchschaut. Gleichzeitig werden Produkte mit Schlagworten wie gesund oder natürlich beworben. Diese große Lüge hat sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Jahrzehnte des Wegschauens rächen sich nun – mit einer horrenden Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Krebs.“
VERLORENE VERBINDUNG ZUR NATUR
Dagmar Häusler hebt hervor, dass der Bezug zu unverarbeiteten Lebensmitteln heute größtenteils verloren gegangen ist. „Es gibt keinen Grund, künstlich zugesetzten Zucker in derart großen Mengen zu konsumieren. Zucker aus natürlichen, unverarbeiteten Quellen ist durch regionale Lebensmittel das ganze Jahr über verfügbar – doch anstatt die Menschen zu einem bewussteren Konsum zu führen, hat die Politik den Fehlentwicklungen jahrzehntelang zugesehen.“
DIE WAHRE MOTIVATION: BELASTUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS?
„Jetzt, wo die massiven Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Adipositas und andere Krankheiten unser Gesundheitssystem an seine Grenzen bringen, wird plötzlich Handlungsbedarf gesehen“, so Häusler. „Dabei handelt es sich vermutlich weniger um Sorge um die Bevölkerung, sondern um den Versuch, die finanziellen Belastungen in den Griff zu bekommen. Die Zuckersteuer mag kurzfristig dazu führen, dass weniger Zucker in Getränken enthalten ist, aber sie wird das grundlegende Problem nicht lösen: Die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren.“
FREIWILLIGKEIT STATT ZWANG
Dagmar Häusler betont, dass eine Steuer allein nicht ausreichen wird: „Das hat bereits die Tabaksteuer bewiesen. Solange keine intrinsische Motivation besteht, das eigene Verhalten zu ändern, sind solche Maßnahmen lediglich Symbolpolitik.“ Gleichzeitig warnt sie vor fehlender Transparenz: „Es wird nicht einmal offengelegt, welche Zuckerersatzstoffe in vielen Getränken enthalten sind. Die Menschen tappen weiterhin im Dunkeln.“
VERFLECHTUNGEN ZWISCHEN POLITIK UND WIRTSCHAFT
Unterdessen lässt LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann, die Rolle der Politik-Wirtschaft-Verflechtungen nicht unkommentiert: „Jahrelang haben Unternehmen Rekordumsätze durch überzuckerte Produkte erzielt. Jetzt, wo die Schäden offensichtlich sind, will die Regierung sich als Retter inszenieren – oder sich selbst vor den horrenden Kosten im Gesundheitssystem retten. Diese Vorgehensweise, die nur bedingt glaubwürdig ist, zeigt, wie sehr Wirtschaft und Politik miteinander verflochten sind.“
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