Boost für Bildung: Kindern gesundes & umweltbewusstes Essen & Genießen vermitteln

Welttag am 24. Jänner stellt Bildung als wertvollste Ressource in den Mittelpunkt, die Jung & Alt zu gesundheitsbewusstem, verantwortungsvollem & nachhaltigem Lebensstil befähigt

FÜR ZENTRALE HERAUSFORDERUNGEN WIE UMWELT- UND KLIMASCHUTZ SOWIE EINE GESUNDE UND NACHHALTIGE ERNÄHRUNG SIND ALLE ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE GEFORDERT – VON DER URPRODUKTION BIS HIN ZU DEN KONSUMENTINNEN UND KONSUMENTEN. GANZHEITLICHE ANSÄTZE, INITIATIVEN UND STRATEGIEN – ETWA DIE SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS (SDGS), DIE FARM-TO-FORK-STRATEGIE DER EU ODER MASSNAHMEN ZUR REDUKTION VON FOOD WASTE – ZEIGEN, DASS ALLE TEILE DER GESELLSCHAFT AKTIV ZU EINEM UMFASSENDEN WANDEL IM ERNÄHRUNGSSYSTEM BEITRAGEN MÜSSEN. DAZU GIBT ES ALLERDINGS EINE VORAUSSETZUNG: BILDUNG. ZUM WELTTAG DER BILDUNG AM 24. JÄNNER RÜCKT DAS FORUM. ERNÄHRUNG HEUTE (F.EH) DAHER DIE BEDEUTUNG EINER UMFASSENDEN ERNÄHRUNGS- UND VERBRAUCHERBILDUNG IN DEN FOKUS.

„Wir müssen uns den Themen Nachhaltigkeit im Allgemeinen und dem Wandel im Ernährungssystem im Besonderen widmen, denn wir stehen nicht nur vor den Grenzen unseres Planeten, sondern auch vor gesellschaftlichen Grenzen. Bildung ist eine wichtige Grundlage dafür, um uns der Komplexität stellen zu können“, sagt f.eh-Geschäftsführerin Marlies Gruber. „Im Gegensatz zu den aktuell diskutierten fiskalpolitischen Maßnahmen wie der Zuckersteuer nach britischem Vorbild tragen Ernährungsbildung und das Umfeld maßgeblich und langfristig dazu bei, kompetente Ess- und Trinkentscheidungen treffen und gesundheitsförderliche Gewohnheiten entwickeln zu können. Über in der Schule verankerte Ernährungsbildung werden zudem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen erreicht und in ihren Kompetenzen gestärkt,“ so Gruber.

Die Bedeutung von Ernährung geht über den individuellen Teller hinaus: Sie beeinflusst das Klima, die Biodiversität und die globale Gerechtigkeit. Gleichzeitig bedeutet Ernährung auch, ein Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigene Gesundheit zu entwickeln. Eine zentrale Stellschraube für eine Ernährungswende ist daher die Ernährungs- und Verbraucherbildung in der Schule. Sie schafft die Voraussetzung dafür, die Realität angemessen wahrzunehmen, einzuordnen und nachhaltige Handlungen sowie einen gesunden Lebensstil abzuleiten. „Ernährungsbildung kann aber nur dann effektiv sein, wenn sie auf einem realistischen und wissenschaftlich fundierten Weltverständnis basiert und auf die Praxis – also die tagtäglichen Essentscheidungen – abzielt“, so Marlies Gruber.

ERNÄHRUNGSBILDUNG IST EIN SCHLÜSSEL

Das f.eh hat gemeinsam mit Expertinnen und Experten im Rahmen von Runden Tischen Empfehlungen zur Ernährungs- und Verbraucherbildung erarbeitet, die ein wichtiger Ansatz sind, um die Kompetenzen der Konsumentinnen und Konsumenten für verantwortungsbewusste und selbstbestimmte Entscheidungen rund um Lebensstil und Ernährung zu stärken. Vielversprechende Konzepte für verbesserte Bildungschancen liefern auch zwei Mitglieder des unabhängigen wissenschaftlichen Beirats des f.eh bei „live im Talk“ zum Thema „Zukunft Ernährungsbildung“: Johanna Michenthaler von der HBLA Pitzelstätten in Klagenfurt sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik sowie Theres Rathmanner von der FH St. Pölten, die die „Schule des Essens“ gegründet hat und leitet. Beide betonen die Potenziale einer umfassenden Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen.

„Kinder und Jugendliche lernen bereits in jungen Jahren, welche Bedeutung gesunde und bewusste Ernährung hat“, erklärt Johanna Michenthaler. Schulen spielen aber auch darüber hinaus eine zentrale Rolle, da sie Theorie und Praxis der Ernährung vereinen können. Sie schaffen den Rahmen, um nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch konkrete Handlungskompetenzen zu fördern. Theres Rathmanner betont, dass „Ernährungs- und Verbraucherbildung Teil eines umfassenden Bildungsansatzes sein muss, der soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Nur so können wir einen echten Wandel des Ernährungssystems erreichen“.

Dazu sollte die Ernährungs- und Verbraucherbildung strukturell im Lehrplan verankert werden. Ein Vergleich mit der Schweiz zeigt, wie ein spiralförmiges Curriculum, das sich vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe erstreckt, eine kontinuierliche Wissensvermittlung ermöglicht. „In Österreich ist Ernährungsbildung oft ein Flickenteppich – sie findet in einzelnen Fächern wie Biologie oder Chemie statt, bleibt jedoch fragmentiert“, kritisiert Michenthaler. Um langfristige Veränderungen zu erreichen, sind neben diesen Maßnahmen und gut ausgebildeten Lehrkräften auch entsprechende Fachräume wie Lehrküchen entscheidend. „Ernährungsbildung darf kein Randthema bleiben. Sie ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Transformation“, so Rathmanner.

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