Disoski/Schallmeiner: Trumps Austritt aus der WHO ist Auftrag für Europa

Grüne: Funktionstüchtige WHO bedeutet auch in Europa bessere Gesundheitsversorgung

Die Grünen sehen den von US-Präsident Trump verordneten Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO als Auftrag für Europa. „Nach dem vollzogenen Rückzug der USA aus der WHO klafft eine Finanzierungslücke, die durch Europa geschlossen werden muss“, sind Meri Disoski, Sprecherin der Grünen für Außen- und Europapolitik, und Ralph Schallmeiner, Gesundheitssprecher der Grünen, überzeugt.

Schallmeiner verweist dabei einmal mehr auf die zentrale Bedeutung einer funktionstüchtigen Weltgesundheitsorganisation auch für das österreichische Gesundheitswesen: „Im Gegensatz zur herumschwirrenden Desinformation, insbesondere aus den Reihen der FPÖ, ist die WHO keine drohende Weltregierung mit Durchgriffsrechten in die einzelnen Staaten. Im Gegenteil übernimmt die Weltgesundheitsorganisation gerade in der Koordinierung von Schutzmaßnahmen, in der Forschung, in der Beobachtung und Detektion von möglichen Bedrohungen für die Gesundheit der Menschen weltweit eine zentrale Aufgabe. Eine funktionstüchtige WHO bedeutet auch Hilfe im Krisenfall, bedeutet internationale Präventionsangebote und -kampagnen, bedeutet aber auch bessere Gesundheitsversorgung nicht nur in den Ländern des globalen Südens, sondern auch bei uns in Europa. Deshalb war Österreich auch eine treibende Kraft hinter dem Beschluss zur Aufstockung der Mittel für die WHO in der Weltgesundheitsversammlung 2023 in Genf. Schon allein aus Eigeninteresse muss Europa einen deutlich größeren Anteil für die WHO leisten, und so mithelfen, die Funktionstüchtigkeit der Weltgesundheitsorganisation sicherzustellen“, sagt Schallmeiner.

„Donald Trumps Ausstieg aus der WHO lässt nicht nur die Sorgen um die weltweite gesundheitliche Sicherheit wachsen, sie lässt uns auch sorgenvoll auf seinen weiteren Umgang mit multilateralen Institutionen blicken, die er bereits in seinem Präsidentschaftswahlkampf hart kritisiert hat. Angesichts der Bedrohung wichtiger internationaler Organisationen ist es umso wichtiger, dass Österreich seine internationalen Verpflichtungen weiter ausbaut und auf internationaler und europäischer Ebene ein verlässlicher Partner bleibt. Das gilt auch unter einer möglichen FPÖ-geführten Regierung“, sagt Disoski.

Abschließend stellen die beiden Abgeordneten fest: „Wer unabhängige international zugängliche Arbeit haben will, der braucht auch funktionierende Strukturen. Ein gemeinsames Europa muss hier seinen Anteil leisten.“

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