Förderung zur 24-Stunden-Betreuung: wieder keine Anpassung an die Inflation

Plattform Personenbetreuung richtet Paket an Forderungen zur Absicherung der 24-Stunden-Betreuung an die Politik

„Leider werden die Förderung zur 24-Stunden-Betreuung und die dazugehörige Einkommensgrenze wieder nicht an die Inflation angepasst“. Mit diesen Worten reagiert die Plattform Personenbetreuung auf eine Presseaussendung des Sozialministeriums. Beim ersten Termin der Plattform im neuen Jahr zeigten sich deren Mitglieder über eine OTS des Ministeriums vom 27. Dezember verwundert. Dort heißt es „Sozial- und Familienleistungen werden 2025 erneut an Inflation angepasst“. Davon kann aber bei der Förderung zur 24-Stunden-Betreuung leider keine Rede sein.

Diese stiefmütterliche Behandlung des Models („daheim vor stationär“), der betreuten KlientInnen, deren Angehörigen und deren BetreuerInnen hat aber eine lange Tradition. Die Förderung selbst wurde überhaupt erst nach 17 Jahren, im Jahr 2023, zum ersten Mal seit Bestehen inflationsbereinigt und von 550 Euro im Monat auf 800 Euro angepasst. Die Einkommensgrenze, die zum vollen Bezug der Förderung berechtigt, beträgt 2.500 Euro. Diese Grenze wurde überhaupt noch nie inflationsbereinigt.

Neben der erwähnten Valorisierung fordert die Plattform Personenbetreuung von der Politik weitere Maßnahmen zur Absicherung der 24-Stunden-Betreuung, dazu gehören:

* Die Erhöhung der Förderung des Bundes zur 24-Stunden-Betreuung durch Einführung eines Fairness- und eines Qualitätsbonus von derzeit monatlich 800 Euro auf insgesamt 1.450 Euro.
* Eine regelmäßige Inflationsanpassung der Förderung und der Einkommensgrenze
* Die Absicherung fairer Honorare für die BetreuerInnen durch Koppelung des Fairnessbonus an die Bezahlung von Mindesthonoraren.
* Die Sicherung der Qualität in der 24-Stunden-Betreuung durch die verpflichtende fachpflegerische Begleitung und die Absicherung und den Ausbau des Qualitätszertifikats ÖQZ-24.
* Die Schaffung von Möglichkeiten der Gewerbeausübung für Betreuungskräfte aus Drittstaaten, wie beispielsweise Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien.

Derzeit versorgen 56.918 aktive PersonenbetreuerInnen (per 31.12.2024) österreichweit etwa 30.000 KlientInnen. ExpertInnen erwarten für die nächsten Jahre einen Rückgang bei den BetreuerInnen um bis zu 50 Prozent. Viele BetreuerInnen gehen in Pension oder wechseln in eine andere Arbeit oder wandern in andere Länder, in denen sie besser honoriert werden, ab.

Mindworker Kommunikationsagentur GmbH
Walter Rettenmoser
Telefon: +43 1 905 11 60 11
E-Mail: w.rettenmoser@mindworker.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender