GrECo Versichererstudie: ESG-Maßnahmen rentieren sich für Unternehmen im Risikomanagement

Neue GrECo Versichererstudie zeigt, dass sich ESG-Maßnahmen im Risikomanagement für Unternehmen rentieren.

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ESG IM FOKUS: 70 % der Versicherer planen, ESG-Kriterien fest in ihre Risiko- und Preisgestaltung zu integrieren. Neben Klimarisiken stehen dabei auch soziale Aspekte wie Menschenrechte im Fokus.

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NACHHALTIGE PRODUKTINNOVATIONEN NOCH IN DEN KINDERSCHUHEN: 80 % der Versicherer fördern Reparaturen statt Neukauf, während 50 % Prämienanreize für E-Mobilität schaffen.

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KLIMARISIKEN IM BLICK: 4 von 5 Versicherern setzen auf moderne Modelle, um Naturkatastrophen besser zu bewerten und Präventionsmaßnahmen zu fördern.

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DIGITALISIERUNG TREIBT WANDEL VORAN: 100 % der Versicherer investieren in digitale Services in der Schadenabwicklung.

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ESG-ANALYSEN WERDEN IMMER WICHTIGER: Dennoch erfassen nur etwa 20 % der Versicherer spezifische ESG-Daten von versicherten Unternehmen.

Bei den Versicherern stehen Nachhaltigkeitsmaßnahmen weiterhin klar im Fokus. Die aktuelle Versichererstudie von GrECo zeigt, dass Klimarisiken, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung fest in den Strategien und Entscheidungsprozessen der Branche verankert sind. Bereits 70 % der Versicherer haben ESG-Kriterien in ihre Risikobewertung eingebunden oder planen dies in naher Zukunft. Nicht nur gesetzliche Anforderungen wie die CSRD-Richtlinie treiben diesen Wandel voran – auch Unternehmen erkennen die Chancen, die ein aktives Management von ESG-Risiken bietet.

_„Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern ein Muss – nicht zuletzt, weil ab diesem Jahr viele Unternehmen gemäß CSRD-Richtlinie berichtspflichtig werden“, _betont Sabine Bradac, Studienautorin und Risk Consultant bei GrECo. „_Versicherer erkennen zunehmend die Vorteile, die ESG-Kriterien in der Risikobewertung und Produktgestaltung bieten. Unternehmen, die ihre ESG-Risiken aktiv steuern, können sowohl Risiken minimieren als auch von besseren Vertragskonditionen der Versicherer profitieren.“_

KLIMARISIKOMODELLIERUNG: PRÄVENTION WIRD BELOHNT

Klimarisiken stellen für 69 % der Versicherer die größte Herausforderung dar. Diese umfassen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme, Hitzewellen oder andere extreme Wetterereignisse und treten durch den Klimawandel häufiger und intensiver auf. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen vier von fünf Versicherern auf moderne Modellierungstechniken. Sie ermöglichen eine detaillierte Analyse von Klimarisiken und helfen, deren potenzielle Auswirkungen auf Unternehmen und deren Standorte besser vorherzusagen.

Gleichzeitig bieten ebenfalls 69 % der Versicherer Unterstützung, um Unternehmen bei der Risikominimierung zu helfen. Maßnahmen zu risikomindernden Investitionen wie z.B. der Bau von Überschwemmungsschutzsystemen werden dabei häufig belohnt: Genauso viele gewähren in solchen Fällen Prämiennachlässe, und rund die Hälfte bietet reduzierte Selbstbehalte an.

_„Das Bewusstsein für Klimarisiken ist deutlich gestiegen. Versicherer gehen proaktiver vor, indem sie Unternehmen nicht nur zu Präventionsmaßnahmen ermutigen, sondern diese auch finanziell fördern. Die Versicherbarkeit hängt stark von der Branche ab: Besonders hoch ist der Einfluss der ESG-Kriterien bei Energieerzeugung, Abfallwirtschaft oder energieintensiven Industrien wie Stahl und Kunststoff“,_ so Studienautor Harald Ketzer. In anderen Sektoren wie der Landwirtschaft oder alternativen Energieformen wie Wasserstoff wird der Einfluss eher als moderat eingeschätzt.

ALLE BEFRAGTEN SETZEN AUF DIGITALISIERUNG

Die Digitalisierung entwickelt sich zum entscheidenden Faktor in der Schadenbearbeitung. 100 % der befragten Versicherer investieren in digitale Services, um die Schadenabwicklung effizienter und transparenter zu gestalten. Parametrische Versicherungen, die auf klar definierten Schadensparametern basieren, gewinnen immer mehr an Bedeutung – Künstliche Intelligenz in der Schadenabwicklung befindet sich hingegen noch in den Anfängen, bietet aber großes Potenzial für beschleunigte Prozesse.

Trotz der großen Herausforderungen gibt es erste vielversprechende Ansätze, um Nachhaltigkeitsaspekte in Versicherungsprodukte zu integrieren. So fördert der Großteil (80 %) Reparaturen statt Neukauf, um Produktlebenszyklen zu verlängern. Die Hälfte bietet finanzielle Anreize für E-Mobilität, trotz der höheren Schadenkosten bei Elektrofahrzeugen. Ein neuer Trend ist die sogenannte „Build-Back-Better“ Deckung, mit der ein Viertel der Versicherer die Dekarbonisierung der Wirtschaft unterstützt, indem sie die Mehrkosten für den Wiederaufbau mit geringerem Carbon-Footprint übernehmen.

TRANSPARENZ BEI ESG-DATEN: 80 % VERLASSEN SICH NOCH AUF BRANCHENBEWERTUNGEN

Derzeit erfassen erst etwa 20 % der Versicherer spezifischen ESG-Daten von versicherten Unternehmen. Die restlichen verlassen sich auf Branchenbewertungen. Nur etwa 5 % führen eigene ESG-Ratings und Carbon-Footprint-Abschätzungen durch. _„Durch die CSRD-Richtlinie erwarten wir, dass Versicherer immer mehr auf ESG-Daten aus den Unternehmen zugreifen. In den nächsten Jahren ist hier auch mit zentralen Datenbanken für veröffentlichte Unternehmensdaten zu rechnen“, _erklärt Sabine Bradac._ „Eine Quelle für Nachhaltigkeitsinformationen wäre beispielsweise ESAP (European Single Access Point), ein Portal, das von der ESMA (europäische Wertpapieraufsichtsbehörde) auf Basis des EU-Aktionsplanes eingerichtet werden soll. Die nationale Umsetzung ist noch offen. Eine denkbare Sammelstelle in Österreich wäre aber die OeKB, die bereits mit einem einfachen und flexiblen Datenbank-Tool von ESG-Daten für den Bankenbereich gestartet ist.“_

GrECo International AG
Mag. Judith Fleck
Telefon: 0664 88 38 05 09
E-Mail: j.fleck@greco.services

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