Höherer Fisch-Pro-Kopf-Verbrauch: Österreichischer Fischerschöpfungstag schon am 27. Jänner

AM 27. JÄNNER IST ÖSTERREICHS FISCHERSCHÖPFUNGSTAG ERREICHT – DER TAG, AB DEM DAS LAND FÜR DEN REST DES JAHRES AUF IMPORTIERTE FISCHPRODUKTE ANGEWIESEN IST. MIT EINEM SELBSTVERSORGUNGSGRAD VON NUR RUND SIEBEN PROZENT BLEIBEN DIE SUPERMARKTREGALE AB HEUTE – REIN RECHNERISCH – LEER, WENN AUSSCHLIESSLICH HEIMISCH ERZEUGTER FISCH KONSUMIERT WÜRDE. GRUND FÜR DIE FRÜHE VERSCHIEBUNG DES FISCHERSCHÖPFUNGSTAGES (2024: 31. JÄNNER) IST DER STEIGENDE KONSUM VON FISCH UND MEERESFRÜCHTEN.

Der Fischkonsum in Österreich steigt: Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 7,8 Kilogramm im Jahr 2023 liegt er damit mehr als 7 Prozent über den Vorjahren (7,3 Kilogramm in 2021 und 7,2 Kilogramm in 2022). Dieser Anstieg erfolgte bei sonst nahezu gleichbleibenden Parametern wie der Bevölkerungszahl und den Importbedingungen. Gleichzeitig verzeichnete die innerösterreichische Aquakulturproduktion einen Zuwachs von 9,6 Prozent auf 5.170 Tonnen. Doch bei einem Gesamtverbrauch von 71.225 Tonnen ist klar, dass Österreichs Eigenproduktion den Bedarf niemals decken kann[1][2].

Im Gegensatz dazu stagniert der Fleischkonsum oder zeigt eine leichte Abnahme. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2023 bei 86,6 Kilogramm, nach 88,6 Kilogramm in 2021 und 88,2 Kilogramm in 2022. Dies unterstreicht den Trend, dass immer mehr Menschen Fisch und Meeresfrüchte als Alternative zu Fleisch in Betracht ziehen[3].

Die heimische Aquakultur konzentriert sich hauptsächlich auf die Zucht von Salmoniden wie Regenbogen-, Bachforellen, Saiblinge aber auch Karpfen. Besonders Regenbogenforellen und Lachsforellen machten mit 1.919.764 Kilogramm im Jahr 2023 den größten Anteil aus, gefolgt von Bachforellen mit 554.228 Kilogramm und Bachsaiblingen mit 678.957 Kilogramm. Auffallend ist der deutliche Anstieg bei Elsässer Saiblingen (17,4 Prozent) und Huchen (84,3 Prozent), während andere Arten wie der Seesaibling einen Rückgang verzeichneten (-5,9 Prozent). [1] Dennoch sind die Möglichkeiten für die heimische Aquakultur begrenzt, da es an geeigneten Flächen und Ressourcen mangelt.[4]

„Nachhaltige Fischzucht und ein entsprechend nachhaltiges Fischangebot im Einzelhandel und in der Gastronomie sind nicht nur ein Schlüssel, um die steigende Nachfrage zu decken, sondern auch essenziell, um die Flüsse, Meere und Seen zu schützen und eine langfristige Versorgung zu sichern. Angesichts der geringen Selbstversorgungsquote ist auch klar, dass Österreich weiterhin auf Importe angewiesen bleibt. Sowohl bei heimischen Produkten als auch für Fische und Meeresfrüchte aus anderen Ländern spielen strikte Umwelt-, Sozial- und Lebensmittelsicherheitsstandards eine zentrale Rolle, um Verbraucher:innen Vertrauen in ihre Lebensmittel zu geben“, erklärt Dennis Wittmann, General Manager Deutschland, Österreich und Schweiz beim ASC.

Der Fischerschöpfungstag dient dazu, das Bewusstsein der Konsument:innen für die Auswirkungen ihres Fischkonsums zu schärfen. Mit dem steigenden Konsum wird es immer wichtiger, beim Einkauf auf eine nachhaltige Herkunft zu achten. Besonders bei importiertem Fisch können unzureichende Kontrollen in den Herkunftsländern umweltschädigende Praktiken begünstigen, die Meere belasten und Ökosysteme gefährden. Hier setzt der ASC an: Mit seinen globalen Standards für umweltfreundliche und verantwortungsvolle Fischzucht fördert er Aspekte wie Naturschutz, Menschenrechte und Tierwohl. Das ASC-Siegel zeigt Verbraucher:innen, dass ihre Kaufentscheidung eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft hat.

DAS IST DER ASC

Die Abkürzung ASC steht für Aquaculture Stewardship Council. Wir sind eine unabhängige & gemeinnützige Organisation, die 2010 gemeinsam vom WWF und der niederländischen Initiative für nachhaltigen Handel (IDH) gegründet wurde, um Standards für eine verantwortungsvolle Aquakultur zu entwickeln und zu verwalten.

Das ASC-Siegel auf der Verpackung zeigt, dass der Fisch oder die Meeresfrüchte mit minimalen Auswirkungen auf Menschen und die Umwelt gezüchtet wurden. Entsprechend verlangen alle ASC-Standards, dass die Praktiken der Zuchten sowohl an ökologischen als auch an sozialen Anforderungen gemessen werden.

[1] https://ots.de/bvU4Io, Tabelle 4

[2] https://ots.de/hSLK6K

[3] https://ots.de/Uy9Mju

[4] https://ots.de/Ztm7JL

Pressekontakt
Vanessa Starck
Communications Manager, ASC Germany, Austria & Switzerland
E-mail: Vanessa.Starck@asc-aqua.org

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