KV-Verhandlungen Buslenker:innen nach dritter Runde weiter ergebnislos – ab morgen Betriebsversammlungen

Gewerkschaft weiter verhandlungsbereit, aber gegen Tauschgeschäfte auf dem Rücken der Beschäftigten

Heute, Mittwochabend, wurden die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 12.000 Beschäftigten bei den privaten Autobusbetrieben in der dritten Runde ergebnislos unterbrochen. Knackpunkt waren nach wie vor eine von der Gewerkschaft vida geforderte spürbare Entlastung bei den Arbeitsbedingungen für die Lenker:innen. „Die Arbeitgeber haben ihre Blockadehaltung aufgegeben und mit uns über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen verhandelt. Angebotenen minimale Verbesserungen in einigen Punkten stehen aber von den Arbeitgebern geforderte Verschlechterungen in anderen Bereichen gegenüber. Das heißt, die Arbeitnehmer:innen müssten sich die Entlastungen weitestgehend selbst finanzieren“, erklärte Anil Zümrüt, Leiter des vida-KV-Verhandlungsteams. So wäre etwa eine Entlastung bezüglich geteilter Dienste und Pausen an Einkommenseinbußen geknüpft gewesen, erläutert der vida-Gewerkschafter. Bezüglich einer Abgeltung der rollierenden Inflation sei man nicht mehr weit auseinandergelegen: Die vida fordert 3,7 Prozent, das Angebot der Arbeitgeber steht aktuell bei 3,5 Prozent, was der den Verhandlungen zugrundeliegenden rollierenden Inflation entspricht.

„Wir stehen selbstverständlich für weitere konstruktive Verhandlungen jederzeit zur Verfügung. Für Tauschgeschäften auf dem Rücken der Mitarbeiter:innen sind wir aber nicht zu haben. Schon ab morgen werden österreichweit die Beschäftigten bis einschließlich 5. Februar in Betriebsversammlungen über unsere Forderungen und das Angebot der Arbeitgeber informiert“, sagt Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße. Abgefragt werde nach den Betriebsversammlungen auch, inwieweit die Belegschaften bereit sind, eventuell erforderliche Arbeitskampfmaßnahmen mitzutragen, um ein besseres Angebot der Arbeitgeber zu erwirken. „Es soll sich niemand von Einschüchterungsversuchen davon abhalten lassen, die Versammlungen zu besuchen: Die Teilnahme ist arbeitsrechtlich gedeckt“, ermutigt der vida-Gewerkschafter und merkt an, dass ihm aus einzelnen Betrieben bereits Fälle berichtet worden seien.

„Einschränkungen im Linienbusverkehr können je nach Teilnehmer:innenzahl an den Versammlungen nicht ausgeschlossen werden“, ersucht Petritsch eventuell betroffene Fahrgäste um Verständnis. Die Arbeitgeber wurden von uns über die Betriebsversammlungen fristgerecht informiert. Wir gehen daher davon aus, dass die Betriebe auch die Fahrgäste entsprechend informiert haben, dass es zu Einschränkungen kommen könnte“, sagt Petritsch.

„An einer spürbaren Entlastung der Lenker:innen werden wir jedenfalls nicht vorbei kommen. Dazu müssen die Arbeitsbedingungen und Zulagen verbessert werden, um in Zukunft mehr Personal zu bekommen, damit die Überstunden reduziert werden können“, bekräftigt Petritsch.

Rückenstärkung erhalten die Buslenker:innen und die vida bei den KV-Verhandlungen auch durch das breit aufgestellte Bündnis „Wir-Fahren-Gemeinsam“, das in der vergangenen Woche in Wien und in den Landehauptstädten Kundgebungen für bessere Arbeitsbedingungen der Linienbuslenker:innen vor der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in Wien und vor den WKÖ-Länderzentralen abgehalten hat. Dabei wurden in Wien über 7.000 Unterstützungserklärungen an die WKÖ übergeben. Diese stammen von Buslenker:innen und Fahrgästen, die sich mit den Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und für mehr Öffentlichen Verkehr solidarisch erklären.

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: 0664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at
Website: https://www.vida.at

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