Boas werden überleben: Tierschutz Austria beobachtet besorgniserregenden Trend

Immer mehr Tiere landen ausgesetzt im Tierheim

Zwei ausgesetzte Boas, die bei Minustemperaturen in einem einfachen Karton gefunden wurden, haben dank rechtzeitiger Rettung überlebt. Die Tiere wurden von Tierschutz Austria aufgenommen und umgehend medizinisch versorgt. „Glücklicherweise waren wir rechtzeitig zur Stelle, um die Schlangen zu retten. Sie sind nun stabil und werden überleben“, so Stephan Scheidl, Tierheimleiter von Tierschutz Austria.

Doch der Fund zeigt eine besorgniserregende Entwicklung: „Noch nie zuvor wurden im Winter so viele exotische Schlangen im Österreichs größten Tierheim aufgenommen wie in dieser Saison.“

NICHT NUR EXOTEN KÄMPFEN UMS ÜBERLEBEN

„Viele Tierhalter:innen sind mit den hohen Energiekosten für Terrarien oder den anspruchsvollen Bedürfnissen dieser Tiere überfordert, weshalb immer mehr exotische Tiere ausgesetzt werden“, erklärt Stephan Scheidl von Tierschutz Austria. „So viele Reptilien wie jetzt gab es in unserem Tierschutzhaus in Vösendorf jedenfalls noch nie. Allerdings: Nicht nur Reptilien werden ausgesetzt, insgesamt nimmt die Zahl herrenloser Tiere in den letzten Jahren zu.“

Doch nicht nur Exoten leiden unter den winterlichen Bedingungen: Auch heimische Schlangenarten wie Kreuzottern oder Äskulapnattern kämpfen mit den Folgen von wechselhaften Temperaturen. Während Wärmeeinbrüche ihre Fettreserven gefährden, fehlt vielen Tieren durch menschliche Eingriffe in ihren Lebensraum der nötige Schutz, wie etwa durch die Zerstörung von Überwinterungsquartieren.

VERHALTENSTIPPS FÜR DEN WINTER

Tierschutz Austria mahnt zur Rücksichtnahme:

* IM WALD: Ruhe bewahren, um Wildtiere nicht aufzuschrecken, da ihre Flucht lebenswichtige Energie kostet.
* AUF EISFLÄCHEN: Kein Herumstampfen, um überwinternde Sumpfschildkröten oder Fische nicht zu stressen.
* AUF WIESEN: Achten Sie auf Maus- und Erdlöcher, in denen Frösche und Kröten überwintern.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Winter für viele Tiere eine Notzeit ist. Mit ein wenig Rücksicht können wir ihnen helfen, diese harte Jahreszeit zu überstehen“, so Scheidl.

EXOTISCHE HAUSTIERE: VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

Tierschutz Austria betont, dass exotische Tiere keine „einfachen“ Haustiere sind. Die Pflege ist nicht nur teuer, sondern erfordert auch umfangreiches Fachwissen. „Die zunehmende Zahl ausgesetzter Tiere zeigt, wie wichtig es ist, sich vor der Anschaffung bewusst zu machen, welche Verantwortung damit einhergeht“, so Scheidl.
Dank rechtzeitiger Rettung können die beiden Boas gerettet werden – ein kleines Happy End in einem Winter, der mehr denn je zeigt, wie wichtig Rücksichtnahme und Verantwortung für Tiere sind.

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 0699-16604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender