„Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest“: Neue Hör-Ausstellung zu Medien und Demokratie im hdgö
DAS HAUS DER GESCHICHTE ÖSTERREICH (HDGÖ) ERÖFFNET HEUTE DIE SONDERAUSSTELLUNG „ES FUNKT! ÖSTERREICH ZWISCHEN PROPAGANDA UND PROTEST“. SEIT RUND 100 JAHREN SCHREIBEN FUNKWELLEN UND TONÜBERTRAGUNGEN GESCHICHTE: DIE AUSSTELLUNG LÄSST HÖRMOMENTE ERLEBEN, DIE ÖSTERREICH GEPRÄGT HABEN – IN DIKTATUR, NS-ZEIT UND DER ZWEITEN REPUBLIK, DIE DIESES JAHR IHR 80. JUBILÄUM FEIERT. BEKANNTE UND NEUENTDECKTE TONDOKUMENTE GEBEN SPANNENDE EINBLICKE IN DEMOKRATISCHE ENTWICKLUNGEN. MULTIMEDIA-STATIONEN UND INNOVATIVE VERMITTLUNGSFORMATE BINDEN BESUCHER*INNEN AKTIV EIN. DIE AUSSTELLUNG IST VOM 31. JÄNNER 2025 BIS 6. JÄNNER 2026 IM HDGÖ ZU SEHEN – UND VOR ALLEM ZU HÖREN!
Medien zeichnen Geschichte nicht nur auf – sie gestalten sie aktiv mit. Das Radio ist seit 100 Jahren ein Paradebeispiel dafür: Einst trug es als Werkzeug für Propaganda maßgeblich zur Zerstörung von Demokratie bei. Später bot es Raum für Protest und neue Stimmen. Als erstes Medium machte es Ereignisse in Echtzeit erlebbar und schuf Platz für Emotionen, die oft stärker wirkten als reine Informationsinhalte. Doch vor allem war und ist Radio eines: ein politisches Medium, das Meinungen prägt und Macht verschieben kann.
„_Demokratie ist ohne Qualitätsmedien undenkbar. Diese Ausstellung macht sicht- und hörbar, dass es Debatte, Meinungsvielfalt und Widerspruch braucht, um gesellschaftliche Konsense zu finden und dabei nicht nur auf jene zu hören, die am lautesten sind. Deshalb laden wir Sie ein, nicht nur zuzuhören, sondern – in der Schau – auch mitzureden. Zudem bin ich stolz, dass das hdgö für diese Ausstellung auch Hör- und Tastführungen anbieten kann. Wir setzen mit ‚Es funkt!‘ somit einen neuen Meilenstein in der Geschichte des Hauses_“, sagt hdgö-Direktorin Monika Sommer.
Ausgangspunkt für die Hör-Ausstellung „Es funkt!“ sind sechs historische Schlüsselmomente: An diesen Zeitpunkten veränderten sich die Möglichkeiten entscheidend, Informationen zu erhalten und zu verbreiten – in Diktatur und Demokratie. Die Schau, in die Besucher*innen mit Kopfhörern ausgestattet eintauchen, präsentiert exklusiv neuentdecktes Tonmaterial: So ist erstmals die Radioansprache von Engelbert Dollfuß zur diktatorischen Verfassung am 1. Mai 1934 zu hören. Das öffnet neue Türen zum Verständnis von historischen Ereignissen. Gleichzeitig hinterfragt die Ausstellung auch Momente, die tief in der kollektiven Erinnerung verankert sind. Hat Leopold Figl 1955 nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags wirklich „_Österreich ist frei“_ am Balkon des Belvederes gesagt? Und mit welcher Musik inszenierte sich Adolf Hitler im März 1938 in der Neuen Hofburg am Wiener Heldenplatz?
_„Die Ausstellung ist eine Einladung zur Neuentdeckung von spannenden Aspekten der österreichischen Zeitgeschichte – gerade im Jubiläums- und Erinnerungsjahr 2025. Begleitet von interessanten visuellen Materialien, stehen im Zentrum der Ausstellung ‚akustische Objekte‘“, so_ Stefan Benedik, Leiter des Teams Public History und Co-Kurator der Ausstellung. „_Gelungen ist uns das durch das Forschungsprojekt ACONTRA, das wir im Vorfeld gemeinsam mit der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und der Universität Wien durchgeführt haben. Diese Grundlagenforschung hat eine solche Ausstellung erst möglich gemacht.“_
Co-Kurator Johannes Pötzlberger ergänzt:._„Jetzt sind wir es gewöhnt, jede Botschaft jederzeit verbreiten zu können. Da vergisst man leicht, dass es noch vor 30 Jahren illegal war, etwas in ein Mikrofon zu sprechen und zu senden. Auch die Radiopiraterie hat das Entstehen einer medialen Zivilgesellschaft erst möglich gemacht. Viele Aufnahmen der Radiopirat*innen haben wir für diese Ausstellung in unsere Sammlung übernommen: von den ersten zweisprachigen Pirat*innensendungen in Kärnten 1989 bis zu Protestbotschaften gegen Kurt Waldheims Präsidentschaft – gesendet aus dem Nachbarhaus der Präsidentenvilla.“_
AUSGEWÄHLTE THEMEN, DIE HÖRBAR WERDEN
Die Hör-Ausstellung „Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest“ ist chronologisch erzählt. Lesen Sie mehr zu den Themenschwerpunkten, die in allen Bereichen der Ausstellung vorkommen, unter www.hdgoe.at/presse_es_funkt.
EINE AUSSTELLUNG ZUM MITREDEN
Mit der interaktiven Station „Auf den Punkt gebracht!“ haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich über aktuellen Themen in Form von Straßeninterviews zu äußern und ihre Botschaften direkt in der Ausstellung zu hinterlassen. Neben dem neuen Vermittlungsformat „5×5 – Zeitgeschichte kompakt“ anlässlich des 80. Jahres der Republik und den regelmäßigen kuratorischen Führungen finden in der audiobasierten Ausstellung auch inklusive Führungen statt, die anhand von Tastobjekten und Hörstationen die Bedeutung des Radios für die österreichische Zeitgeschichte thematisieren.
Weitere Informationen auf hdgoe.at:
Haus der Geschichte Österreich (hdgö)
Johanna Fuchs
Telefon: +43 1 53410 837
E-Mail: presse@hdgoe.at
Website: https://www.hdgoe.at
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