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Stadtbäume erkennen: Ihr Guide zur Baumartenvielfalt
Mithilfe des neuen Bestimmungsfächers des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) können 92 Baumarten, die vorwiegend im städtischen Gebiet vorkommen, erkannt werden.
65 heimische Baumarten beherbergt der österreichische Wald – im Stadtgebiet, in Gärten und an Straßen sind es jedoch viel mehr. Die Einfuhr von neuen Arten passiert seit Jahrhunderten vor allem im Gartenbau, auch die natürliche Wanderung oder die „assistierte Migration“ dieser Arten sind im Klimawandel aus verschiedenen Gründen von Bedeutung. Mithilfe des Stadtbaumfächers können Sie nun insgesamt 92 Arten aus 25 Familien erkennen.
BÄUME SCHÜTZEN UNS
Stadtgebiete, geprägt von Strukturen wie Gebäuden und Straßen, werden zu Wärmeinseln, in denen die Temperaturen höher sind als im Umland. Bäume und Stadtwälder spielen eine entscheidende Rolle in diesen urbanen Umgebungen, indem sie eine Vielzahl von Ökosystemleistungen bereitstellen und unser tägliches Leben angenehmer gestalten. Bäume sind Naturräume für viele verschiedene Lebewesen. Sie fördern damit Leben in der Stadt. Neben der Beschattung, der Verbesserung der Luftqualität und der ästhetischen Aufwertung tragen Stadtbäume auch zur Reduzierung des Energieverbrauchs für Heizung und Kühlung bei. In der Nähe von Gebäuden können Bäume nicht nur Schatten spenden, sondern auch zu erheblichen Einsparungen beitragen. Ein weiterer Effekt ist die Verdunstungskühlung, die durch die Blätter der Bäume entsteht und die Luftfeuchtigkeit erhöht. Diese kühlenden Schattenbereiche können die Höchsttemperaturen im Sommer um beeindruckende 2 bis 9 °C senken. In Städten, die mit Überschwemmungsproblemen zu kämpfen haben, reduzieren Bäume das Überflutungsrisiko, indem sie etwa ein Drittel der Niederschläge auffangen.
NEUE ARTEN: WISSEN VON FACHKRÄFTEN RELEVANT
Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für Bäume in urbanen Gebieten dar. Veränderungen in Niederschlagsmustern, Dürreperioden, invasive Baumarten und Krankheitserreger werden ernsthafte Auswirkungen haben. Daher sind die Auswahl angepasster Baumarten und ein entsprechendes Management relevant.
„Neben heimischen Arten wie Linde oder Ahorn werden auch nichtheimische Baumarten verwendet. Während sie viele positive Ökosystemleistungen erbringen, müssen wir mögliche Risiken im Zusammenhang mit ihrer Einführung, Etablierung und Ausbreitung im Blick behalten, um ihre positiven Aspekte zu bewahren.“ Katharina Lapin, Leiterin des Instituts für Waldbiodiversität & Naturschutz
Die Daten des Stadtbaumfächers basieren überwiegend auf der Expertise der Wissenschaftlerin, die sich im Interreg-Projekt Alptrees mit neuen Arten im alpinen Raum beschäftigt hat.
BOTANISCHES WERKZEUG FÜR ALLE
Sie fragen sich vielleicht, warum man einen Stadtbaumfächer braucht? Sind die digitalen Hilfsmittel nicht viel zuverlässiger bei der Erkennung von Arten? Ja und nein.
„Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken.Grund genug, es bewusst beiseite zu legen und Bäumen in Ihrer Nähe volle Aufmerksamkeit zu widmen – bis ins Detail. Bäume in der Stadt sind in der Regel Stress ausgesetzt. Zu wenig Wurzelraum, Trockenheit, Streusalz und Urin lassen die Bäume oft nicht älter als 40 Jahre werden. Ab diesem Alter fangen erst ihre ökologischen Leistungen in vollem Umfang an.“ Marianne Schreck, Redaktion
Schreck M., Lapin K., Hoch G., Schwanda K., Haumer C., Brandstetter M.: Baumarten: Fächer für die Stadt. 1. Auflage, Oktober 2024. ISBN-978-3-903258-78-5.
19 Euro (steuerfrei) zzgl. Versand
Erhältlich im BFW-Webshop
Bundesforschungszentrum für Wald (BFW)
DI Christian Lackner
Telefon: +43 664 841 27 02
E-Mail: christian.lackner@bfw.gv.at
Website: https://www.bfw.gv.at
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