Schrittweise Inbetriebnahme Salzburgleitung: Meilenstein für sichere und nachhaltige Stromversorgung
Nach einer Genehmigungszeit von 77 Monaten und einer Bauzeit von fünf Jahren startete dieser Tage die Inbetriebnahme der neuen Leitung.
Die neue kapazitätsstarke Salzburgleitung mit einem Investitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro ist elementar für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in Österreich und Salzburg.
INBETRIEBNAHME IN ETAPPEN
Der Startschuss für die etappenweise Inbetriebnahme des wichtigsten Strominfrastruktur-Projektes in Österreich: Nach entsprechenden Testläufen in den Umspannwerken wurde nun das erste von zwei 380-kV-Systemen zwischen den Umspannwerken Kaprun und Pongau (St. Johann im Pongau) erfolgreich in Betrieb genommen.
Zug um Zug wird dann die gesamte Leitungsanlage zwischen dem Netzknoten Tauern (Kaprun)und dem Umspannwerk Salzburg (Elixhausen) unter Strom gesetzt und schließlich auch die Spannung der bereits seit 2011 bestehenden Salzburgleitung 1 (UW St. Peter/OÖ bis UW Salzburg) von bisher 220-kV auf 380-kV erhöht. Im April 2025 wird schließlich der zum Gesamtprojekt Salzburgleitung zählende 220 kV-Abschnitt zwischen dem UW Pongau und Wagrain (dort wird an eine bestehende 220 kV-Leitung angeschlossen) in Betrieb genommen. Parallel dazu starten ab sofort die Demontagen bestehender 110-kV- und 220-kV-Leitungen zwischen dem UW Salzburg und dem UW Kaprun und ab April 2025 zwischen Wagrain und Kaprun.
BESSERE EINBINDUNG ERNEUERBARER IN DAS ÖSTERREICHISCHE STROMSYSTEM
„Die Inbetriebnahme der Salzburgleitung ist ein Meilenstein für die sichere und nachhaltige Stromversorgung Österreichs und Salzburgs“, erklärt Projektleiter Herbert Auer. Mit der Salzburgleitung kann erneuerbare Energie aus Salzburg und Österreich effizienter als bisher in das Stromnetz eingebunden werden, was wiederum die Stromimport-Abhängigkeit reduziert.
Konkret geht es darum, dass überschüssige Wind- und PV-Energie aus Ostösterreich (z.B. in der Nacht oder zu verbrauchsarmen Zeiten) zu den Pumpspeicherkraftwerken im Westen (z.B. Kaprun) gebracht werden kann. „Bisher war Salzburg aufgrund der alten 220-kV-Leitungen ein Flaschenhals im österreichischen Übertragungsnetz, der nun beseitigt wurde“, sagt Auer.
Damit leistet die Salzburgleitung auch einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Standortes bzw. zur Förderung weiteren Wachstums, denn sie ermöglicht die versorgungssichere und leistbare Energiewende in Österreich und Salzburg. „Sie stärkt also den Wirtschafts- und Tourismusstandort und macht preisgünstigen Strom für Salzburgs und Österreichs Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft verfügbar“, sagt APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh.
NEUN MILLIARDEN FÜR DAS ÜBERREGIONALE APG-NETZ
Austrian Power Grid (APG) investiert in den nächsten zehn Jahren rund neun Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung des überregionalen Stromnetzes. „Damit erreichen wir langfristig Stabilität und Sicherheit in der österreichischen Stromversorgung. Ein stabiles Netz für nachfolgende Generationen ermöglicht die Elektrifizierung aller Lebensbereiche von energieintensiven Produktionsprozessen in Wirtschaft und Industrie über die E-Mobilität bis hin zu strombasierten Anwendungen im Haushaltsbereich“, so Schuh.
DEMONTAGEN BEGINNEN
In den kommenden Monaten werden in Salzburg alte 220-kV und 110-kV-Leitungsanlagen auf einer Länge von 193 km und somit insgesamt 678 Maste demontiert. Neu gebaut wurden 449 Masten (380-kV: 404, 220-kV: 45) auf einer Gesamtlänge von 128 Kilometern (380-kV: 114 km, 220-kV: 14 km). Nach Abschluss der Arbeiten im kommenden Jahr wird es in Salzburg also 229 Maste und 65 Leitungskilometer weniger geben als vor Umsetzung der Salzburgleitung.
Zentraler Bestandteil des Projektes Salzburgleitung sind die neuen Umspannwerke Pongau (St. Johann im Pongau) und Wagenham (Pischelsdorf am Engelbach/OÖ) in Oberösterreich. Aus- und umgebaut wurden zudem die Umspannwerke Salzburg (Elixhausen), Kaprun, Tauern (Kaprun) und St. Peter (St. Peter am Hart/OÖ). Mit diesen neuen Verknüpfungen zwischen dem Übertragungsnetz der APG und den Verteilnetzen der Landesenergieversorger in Salzburg und Oberösterreich wird auch die regionale und überregionale Versorgungssicherheit noch einmal deutlich verbessert.
GROSSE ÖKONOMISCHE EFFEKTE
Über die gesamte Bauzeit betrachtet hatte die Milliarden-Investition mehr als 7.000 Arbeitsplätze (mehr als 2.000 davon in Salzburg) und eine Wertschöpfung in Österreich von mehr als 500 Millionen Euro geschaffen.
HÖCHSTE ANSPRÜCHE: SCHUTZ VON MENSCH UND NATUR
Bei der Planung der neuen Salzburgleitung wurden höchste Ansprüche an den Schutz von Menschen und Natur gestellt. Auf etwa 1.100 Hektar, einer Fläche, die doppelt so groß wie der Attersee ist, wurden in Salzburg fast 200 Ausgleichsmaßnahmen für Flora und Fauna umgesetzt. Dazu zählen Schutzwaldprojekte sowie Renaturierungsmaßnahmen im Ursprunger Moor, im Bereich Tauglboden und in der Taugl Au sowie in der Weitwörther Au (inkl. Errichtung der Auenwerkstatt). Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen wurde auch ein in dieser Form einzigartiges Artenschutzprojekt für das geschützte Auerhuhn auf einer Fläche von rund 600 Hektar – vornehmlich im Pongau und im Pinzgau – realisiert. Wichtigster Aspekt dabei ist die Verbesserung des Naturraums für Auerhühner, etwa durch die Auflichtung von Baumbeständen. Zudem wurden im gesamten Trassenbereich Lebensräume für Amphibien und Reptilien geschaffen. Insgesamt investiert APG im Zuge des Baus der Salzburgleitung mehr als 47 Millionen Euro in Naturschutzmaßnahmen und den Erhalt der Biodiversität im Bundesland Salzburg.
Detaillierte Informationen zu den Demontagen finden sie unter www.salzburgleitung.at
_ÜBER AUSTRIAN POWER GRID (APG)_
_Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian Power Grid (APG) die SICHERE STROMVERSORGUNG Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von STATE-OF-THE-ART-TECHNOLOGIEN integrieren wir die erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der ELEKTRIFIZIERUNG von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 640 Millionen Euro 2025 (2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind WIRTSCHAFTSMOTOR und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren._
Austrian Power Grid
Christoph Schuh
Telefon: +43 50 320 56230
E-Mail: christoph.schuh@apg.at
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