Weltkrebstag – Früherkennung verbessert Heilungschancen und rettet Leben

Leistungsangebot durch mehr zertifizierte Zentren und Anpassungen beim Gesundheits-Check noch weiter verbessern

„Je früher Krebs diagnostiziert wird, desto eher kann eine Behandlung beginnen und damit Überlebenschancen und die Aussichten auf Heilung signifikant erhöht werden. Die Österreichische Ärztekammer setzt sich schon seit Langem und stetig für den Ausbau von Prävention und Vorsorgemedizin ein. Ich appelliere an die Bevölkerung, das kostenlose Vorsorgeangebot bei den Ärztinnen und Ärzten jährlich in Anspruch zu nehmen“, betont Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, anlässlich des heutigen Weltkrebstags.

Paul Sevelda, Leiter des Karl Landsteiner-Instituts für gynäkologische Onkologie und Senologie und Präsident der Österreichischen Krebshilfe, ergänzt, dass das Behandlungsangebot in Österreich auf sehr hohem Niveau gegeben ist: „Wir haben in Österreich eine hervorragende medizinische Betreuung von krebskranken Frauen und Männern. Um die Versorgung noch weiter zu verbessern, muss aber noch an mehreren Schrauben gedreht werden, zumal in Zukunft mit einer Erhöhung der Krebserkrankungen zu rechnen ist.“

Dafür brauche es noch mehr Ärztinnen und Ärzte, die sich um die Versorgung der onkologischen Patientinnen und Patienten kümmern können, sprechen Steinhart und Sevelda unisono eines der Hauptprobleme an. Im Sinne einer guten Versorgungsqualität müssten auch mehr zertifizierte Zentren geschaffen werden, wo interdisziplinär und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft gearbeitet werde. „Wir haben am Beispiel des Brustkrebsvorsorgeprogramms gesehen, dass die Behandlung in solchen Zentren zu einer signifikanten Verbesserung der Überlebenschancen und zu einer Reduktion der Mortalität geführt haben“, sagt Sevelda. Für gynäkologische Karzinome gebe es solche zertifizierten Zentren bereits, für andere Krebsarten wie etwa Prostata-, Dickdarm-, Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs müssten sie erst noch geschaffen werden, betont der Krebsspezialist.

„Da auch immer mehr jüngere Menschen an Krebs erkranken, sollte man auch über eine Vorverlegung einiger Früherkennungsuntersuchungen nachdenken“. Wissenschaftliche Gesellschaften würden Vorsorgeuntersuchung bei Dickdarm und Prostata bereits ab 45 und bei der Brust bereits ab 40 Jahren empfehlen. Da mehr Krebspatientinnen und Krebspatienten auch eine höhere Belastung für das Gesundheitssystem bedeuteten, müsse überlegt werden, wie das pflegerische und medizinische Personal entlastet werden könne. „Die sogenannten Cancer-Nurses, könnten einen wesentlichen Beitrag dazu leisten“, schlägt Sevelda vor. Sie verfügten über ein vertieftes Fachwissen und könnten als Bindeglied zwischen Patienten, Arzt und anderen Berufsgruppen Betroffenen kontinuierliche und individuelle Begleitung bieten.

„Damit es gar nicht erst zu einer Krebserkrankung kommt, kann ebenfalls an mehreren Punkten angesetzt werden“, erinnert der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe auch an die eigene Verantwortung. Ausreichende Bewegung etwa könne einige Krebsarten verhindern. Nicht zu rauchen könne ebenfalls vor einer Erkrankung schützen und auch die Schutzimpfungen hätten einen großen Effekt: „Mit der HPV-Impfung können sechs Krebserkrankungen wirksam verhindert werden.“ Nicht zuletzt sollte das Angebot der Früherkennungsuntersuchungen unbedingt in Anspruch genommen werden. „Mit den Untersuchungen kann man viele Krebsarten schon in einem Stadium entdecken, in dem sie noch gut behandelbar sind und Patientinnen und Patienten noch gute Heilungschancen haben“, betont Sevelda abschließend.

_Ein aktuelles Video-Interview mit Paul Sevelda zum Weltkrebstag ist auf den Social-Media-Kanälen von „Wir Spitalsärztinnen und Spitalsärzte“ zu sehen: __Facebook__ bzw. __LinkedIn__. _

Österreichische Ärztekammer/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Ilona Gschmeidler
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