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Zwei Jahre nach Erdbebenkatastrophe in der Türkei: CARE ist weiterhin vor Ort und leistet lebenswichtige Hilfe
Mit Unterstützung der EU erreichte die Erdbebenhilfe von CARE im Jahr 2024 über 14.700 Menschen in Hatay.
Am 6. Februar 2023 erschütterten verheerende Erdbeben den Süden der Türkei und den Nordwesten Syriens. Zwei Jahre später kämpfen Millionen Menschen in den betroffenen Regionen noch immer mit den Folgen: Sie sind vertrieben, leiden unter extremen Winterbedingungen und stehen vor enormen Herausforderungen beim Wiederaufbau ihrer Existenzen. Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union leisten CARE und Partnerorganisationen weiterhin lebenswichtige Hilfe für die betroffenen Familien.
„WIE WERDE ICH MEINE KINDER HEUTE ERNÄHREN?“
Rana* und ihre Familie flüchteten vor vielen Jahren aus ihrer syrischen Heimatstadt Idlib in die Türkei. Das Leben in der kleinen Gemeinde in der Provinz Hatay war von Anfang an herausfordernd: Fehlende Arbeitsmöglichkeiten, finanzielle Unsicherheit und Sprachbarrieren machten den Alltag schwer. „Jeden Morgen wachte ich auf und fragte mich: Wie werde ich meine Kinder heute ernähren?“, erzählt Rana, die als Alleinversorgerin für ihre Kinder verantwortlich ist. Dann kamen die verheerenden Erdbeben im Februar 2023. „Ich schnappte meine Kinder und rannte nach draußen“, erinnert sie sich. „Die Tage nach dem Erdbeben waren die schlimmsten. Ich stand stundenlang in Lebensmittelschlangen und kam oft mit leeren Händen zurück.“
CARE unterstützt Familien wie Ranas in der Türkei, unter anderem mit Bargeldhilfe. Diese Hilfe ermöglichte es Rana, ihre Miete zu bezahlen, Schulden zu begleichen und ihre Vorräte aufzufüllen: „Ich konnte zum ersten Mal seit Monaten Lebensmittel kaufen, ohne mir Sorgen machen zu müssen.“ Zudem konnte sie dringend benötigte Winterkleidung für ihre Kinder besorgen: „Die Winterkleidung meiner Kinder bedeckte kaum ihre Körper. Jedes Mal, wenn ich hinausgehe, um etwas Neues zu kaufen, stelle ich fest, dass die Preise weit über dem liegen, was ich mir leisten kann.“
WINTER ALS HERAUSFORDERUNG
Die kalten und nassen Bedingungen stellen für die Menschen in der Erdbebenregion eine zusätzliche Belastung dar. RISHANA HANIFFA, CARE-LÄNDERDIREKTORIN IN DER TÜRKEI, berichtet: „In den am stärksten betroffenen Provinzen der Türkei – Hatay, Kahramanmaraş, Adiyaman, Malatya und Gaziantep – benötigen über 200.000 Familien dringend Winterhilfe. Viele, insbesondere syrische Geflüchtete, leben in behelfsmäßigen oder beschädigten Unterkünften, die kaum Schutz vor Regen, Kälte und Überschwemmungen bieten. Oft sind diese Unterkünfte nicht einmal mit Duschen oder Strom ausgestattet. Hatay, die am schwersten betroffene Provinz in der Türkei, gleicht einer riesigen Baustelle. Die Schuttbeseitigung, Gebäudedemolierungen und die Wasserknappheit erschweren den Alltag der Familien zusätzlich.“
MEHR UNTERSTÜTZUNG FÜR WIEDERAUFBAU
Die wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe sind dramatisch: 83 Prozent der vom Erdbeben Betroffenen in der Türkei berichten von einer Verschlechterung ihrer finanziellen Lage, während das BIP pro Kopf in der Region um neun Prozent gesunken ist. Besonders syrische Geflüchtete, die häufig in informellen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, sind ohne stabiles Einkommen und ohne Zugang zu sozialen Sicherheitsnetzen oft auf sich alleingestellt.
Für Rana und ihre Familie war die Bargeldhilfe eine wichtige Unterstützung in der größten Not, doch langfristige Hilfe ist notwendig, damit sich die Betroffenen wieder ein Leben aufbauen können. „Wir brauchen Arbeitsmöglichkeiten, Bildung für unsere Kinder und nachhaltige Hoffnung. Ich möchte meinen Kindern ein würdevolles Leben ermöglichen.“ Rana träumt davon, eines Tages nach Syrien zurückzukehren. Doch trotz der erheblichen Veränderungen in ihrem Heimatland bleibt der humanitäre Bedarf enorm, und es wird noch einige Zeit vergehen, bis eine sichere Rückkehr möglich ist.
SO HILFT CARE: Seit 2014 arbeitet CARE gemeinsam mit Partnern in der Türkei, um sowohl Nothilfe als auch längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften zu leisten. Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union erreichte die Arbeit von CARE im Jahr 2024 über 41.500 Menschen in der Türkei – davon 14.700 in der Erdbebenregion Hatay. Die Unterstützung umfasste Bargeldhilfe zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse, Schutzmaßnahmen, Rechtsberatung, Hilfe beim Wiederaufbau und der Instandsetzung von Infrastruktur, die Installation von Sanitäranlagen sowie Winterhilfe. *Name zum Schutz der Person geändert
CARE Österreich
Stephanie Weber
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