Plattform Medienvielfalt fordert zukunftsfähige Medienpolitik in Österreich

Empfehlungen zur Stärkung der Medienvielfalt vorgestellt

Die Österreichische UNESCO-Kommission präsentiert im Februar die ersten Ergebnisse der Initiative „Plattform Medienvielfalt“. In diesem Dialogforum erarbeiten Expert*innen aus Journalismus, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung konkrete Maßnahmen zur Stärkung eines vielfältigen und nachhaltigen Mediensektors. In drei Round Tables im Herbst 2024 identifizierten mehr als 30 Expert*innen zentrale Herausforderungen, darunter die hohe Marktkonzentration im Mediensektor, mangelnde Diversität und die tiefgreifenden Veränderungen durch digitale Plattformen und technologische Entwicklungen.

GEFÄHRDETE MEDIENVIELFALT ALS DEMOKRATIEPOLITISCHE HERAUSFORDERUNG

Eine vielfältige, freie und unabhängige Medienlandschaft ist essenziell für demokratische Teilhabe und gesellschaftliche Orientierung. Doch mangelnde Ausrichtung von Förderungen an journalistischen Qualitätskriterien, die wachsende Marktmacht einiger weniger Akteure und die dominierende Rolle digitaler Plattformen bedrohen zunehmend demokratische Strukturen. „Der Konsens der an der Plattform Medienvielfalt beteiligten Expert*innen ist eindeutig: Wenn nicht entschlossen gehandelt wird, riskieren wir eine Medienlandschaft, die zunehmend einseitiger und anfälliger für Desinformation wird. Österreich braucht eine Medienpolitik, die Vielfalt, Qualität und Unabhängigkeit stärkt“, betont die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, Dr.in Sabine Haag.

EMPFEHLUNGEN FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE MEDIENPOLITIK:

* STÄRKUNG DES QUALITÄTSJOURNALISMUS: verstärkte Förderung von öffentlich-rechtlichem, nicht-kommerziellem und gemeinnützigem Journalismus sowie Innovation im journalistischen Bereich, klare Abgrenzung zwischen redaktionellen und nicht-redaktionellen Inhalten.
* TRANSPARENTE UND FAIRE FÖRDERPOLITIK: Einführung nachvollziehbarer Qualitätskriterien und niederschwelliger Zugänge zu Fördermitteln, die auch kleine und gemeinnützige Medien erreichen.
* DIVERSITÄT UND INKLUSION: Verankerung von Diversitätskriterien in der Fördervergabe, verpflichtende Strategien für Medienhäuser, Maßnahmen gegen strukturelle Diskriminierung im Journalismus.
* REGULIERUNG DIGITALER PLATTFORMEN: Transparenzpflichten für Algorithmen, wirksame Mechanismen zur Rechenschaftspflicht, faire Vergütung journalistischer Inhalte auf Plattformen und Stärkung der Sichtbarkeit von redaktionell geprüften Beiträgen.
* MEDIENKOMPETENZ FÖRDERN: Bildungsprogramme zur Stärkung der Medienkompetenz für alle Altersgruppen, Bewusstseinsbildung für Qualitätsjournalismus und kritischen Umgang mit KI-generierten Inhalten.

UNESCO: GLOBALE IMPULSE FÜR MEDIENVIELFALT UND PRESSEFREIHEIT

Die UNESCO setzt sich weltweit für Medienvielfalt, die Unabhängigkeit der Presse und das Recht auf freie Meinungsäußerung ein. Durch internationale Kooperationen unterstützt sie staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen dabei, Grundfreiheiten im digitalen wie im analogen Raum zu sichern. Mit gezielten Programmen fördert die UNESCO den Schutz journalistischer Arbeit und schafft Plattformen für den Austausch und Dialog.

Mit den vorgestellten Empfehlungen unterstreicht die Plattform Medienvielfalt der Österreichischen UNESCO-Kommission die Dringlichkeit einer zukunftsorientierten Medienpolitik – für eine vielfältige, qualitätsvolle und unabhängige Medienlandschaft in Österreich.

Der Ergebnisbericht ist hier abrufbar: https://www.unesco.at/kommunikation/medienvielfalt

Mag.a Claudia Isep
Stv. Generalsekretärin
Österreichische UNESCO-Kommission
Telefon: +431526130115
E-Mail: presse@unesco.at

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