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Herausforderungen und Lösungen für eine hitzegerechte Stadtplanung
_Wie wirkt sich urbane Hitze auf die Bevölkerung aus, und wer ist besonders betroffen? Wissenschaftler*innen der BOKU und der TU Wien haben im Projekt „UrbanHeatEquality“ untersucht, wie sich Hitze und soziale Verwundbarkeit in Wien überschneiden._
Die zunehmende Hitze ist das größte klimawandelbedingte Gesundheitsrisiko in Wien. „Unser Projekt zeigt, dass das urbane Hitzeproblem nicht nur eine klimatische, sondern auch eine soziale Herausforderung ist. Besonders gefährdete Gruppen – darunter Kinder, ältere Menschen und Pflegebedürftige – sind den größten Risiken ausgesetzt“, betont Projektsprecher Maximilian Muhr von der BOKU University.
UNGLEICHE VERTEILUNG VON GRÜNFLÄCHEN
Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass größere, zusammenhängende Grünflächen vor allem in den äußeren Bezirken Wiens zu finden sind. Im Gegensatz dazu sind Parks und kleinere Grünanlagen zwar gleichmäßiger über die Stadt verteilt, reichen jedoch nicht aus, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
„Mit den ansteigenen Temperaturen in den Sommermonaten wird die Hitze in Städten wie Wien zunehmend zu einem drängenden Problem. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Personen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen sowie sozio-ökonomisch benachteiligte Gruppen. Maßnahmen wie Grünflächen, kühle Innenräume und hitzeangepasste Infrastrukturen müssen daher vorrangig diesen Menschen zugutekommen. Gleichzeitig ist es essenziell, sie aktiv in die Planung solcher Maßnahmen einzubeziehen“, so Muhr.
STRASSENBÄUME ALS TEIL DER LÖSUNG
Ein wichtiger Ansatz zur Hitzereduktion ist die gezielte Bepflanzung von Straßen mit Bäumen, gerade in Bezirken mit wenigen größeren Grünflächen. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass viele dieser Bäume noch einen unterdurchschnittlichen Kronendurchmesser haben, da sie erst kürzlich gepflanzt wurden und ihr volles Potenzial zur Kühlung noch nicht entfalten können. Durch Wasserflächen, begrünte Wartebereiche des öffentlichen Nahverkehrs und Überdachungen wie Markisen könnten zusätzliche Kühleffekte erzielt werden.
SOZIOÖKONOMISCHE UNGLEICHHEITEN UND FEHLENDE BETEILIGUNG
Das Projekt weist auch darauf hin, dass einkommensschwache und arbeitslose Menschen überproportional häufig in stark hitzebelasteten Stadtteilen leben – insbesondere in den Bezirken 2, 10, 15, 16 und 20. Die Bevölkerung verfügt dort auch über weniger Ressourcen, um sich gegen die Hitze zu schützen. Informationen zum Schutz vor Hitze sollten daher in zugänglicher Form an zielgruppenspezifischen Anlaufstellen wie Apotheken, Sozialmärkten und Büchereien zur Verfügung stehen.
Ein weiteres Defizit besteht in der unzureichenden Einbindung hitzevulnerabler Gruppen in Begrünungsprojekte. Das Projekt zeigt, dass es kaum Beteiligungsformate oder gezielte Kommunikationsstrategien gibt, um die Anliegen der besonders Betroffenen in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. Dies kann die Effektivität der Maßnahmen zur Hitzeminderung erheblich verringern.
PRÄSENTATION DER PROJEKTERGEBNISSE
Das interdisziplinäre Team von _UrbanHeatEquality_ lädt am 12. Februar zur Abschlussveranstaltung an die BOKU ein. Dabei präsentieren die Forschenden ihre Projektergebnisse. Ergänzend dazu werden Vertreter*innen verschiedener Organisationen, darunter die Armutskonferenz und der Österreichische Behindertenrat, ihre Perspektiven auf die zunehmenden Herausforderungen hitzeanfälliger Stadtteile einbringen.
ABSCHLUSSPRÄSENTATION URBANHEATEQUALITY
Zeit: MITTWOCH, 12. FEBRUAR, 18.00 UHR
BOKU University
Mag.a Astrid Kleber-Klinger
Telefon: 0664 8858 6533
E-Mail: astrid.kleber@boku.ac.at
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