Kostelka: Finanz-Online muss auch ohne ID-Austria und Smartphone verfügbar bleiben

Geplante Umstellung auf 2-Wege-Authentifizierung schließt Personen ohne Smartphone von Online-Steuererklärung aus, kritisiert der Pensionistenverband Österreichs.

Finanz-Online ist eine Internet-Anwendung, mit der mehr als 3 Millionen ÖsterreicherInnen online ihre ArbeitnehmerInnenveranlagungen abgeben können. Laut aktuellen Berichten soll der Zugang zu dieser Anwendung ab Oktober 2025 nur noch mit Smartphone funktionieren. Genauer gesagt: Entweder über die ID-Austria, oder spezielle Authenticator-Apps.

KLARER FALL VON ALTERSDISKRIMINIERUNG

Für den unabhängigen Pensionistenverband Österreichs ist das ein klarer Fall von Altersdiskriminierung: „Hier werden Personen, die über kein Smartphone verfügen einfach ausgeschlossen. Denn für sie ist es künftig nicht mehr möglich, ihre ArbeitnehmerInnenveranlagung bequem online zu machen. Sie müssen dazu vorher umständlich beim Finanzamt ein L1 Formular anfordern, händisch ausfüllen und zur Post bringen. Kurz gesagt: Es wird ihnen damit deutlich erschwert, ihre Steuergutschriften zurückzufordern“, kritisiert Dr. Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs.

Zwar habe man nichts gegen den digitalen Fortschritt, betont Kostelka. Und es sei selbstverständlich, dass hochsensible Daten wie jene in Finanz-Online bestmöglich geschützt werden müssen. „Aber diese digitalen Sicherheitsschlösser, dürfen nicht dazu führen, dass Personen, die sich aus finanziellen Gründen kein Smartphone leisten können oder ältere Menschen, die den Umgang mit diesen Techniken noch nicht beherrschen, ausgeschlossen werden!“

PVÖ FORDERT DIGITALE DOLMETSCHER UND ALTERNATIVE ZU ID-AUSTRIA

Deshalb fordert der Pensionistenverband die Verantwortlichen dazu auf, weitere Zugangs-Möglichkeiten zu Finanz-Online zu schaffen bzw. die aktuell bestehenden Zugangsmöglichkeiten mit Benutzername/Passwort und Pin so zu adaptieren, dass sie den gängigen Sicherheitsvorschriften entsprechen und erhalten bleiben. Außerdem sollten vonseiten der Finanzämter „digitale Dolmetscher“ für jene zur Verfügung gestellt werden, die des Umganges mit der IT nicht mächtig sind.

„Für uns als Pensionistenverband steht fest: Der digitale Fortschritt darf niemanden zurücklassen. Deshalb fordern wir, dass Finanz-Online auch nach dem 1. Oktober 2025 noch ohne Smartphone erreichbar sein muss“, so Kostelka abschließend.

Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at

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