Neugestaltung der Gesteinsvitrinen

DIE GESTEINSSAMMLUNG DER MINERALOGISCH-PETROGRAPHISCHEN ABTEILUNG ENTHÄLT MEHRERE ZEHNTAUSEND OBJEKTE AUS VORKOMMEN DER GANZEN WELT. AKTUELL WERDEN DIE GESTEINSVITRINEN NEUGESTALTET.

Die Vielfalt der Gesteine ist in 21 umfassenden Vitrinen im Saal 4 präsentiert. Im Zuge einer Neugestaltung der ersten drei Vitrinen wurden neue Beschriftungen, mit Gesteinsnamen auf Deutsch und Englisch und aktualisierte Fundortangabe in der Landessprache, sowie neue Überschriften, ebenfalls auf Deutsch und Englisch, angebracht. Eine selbsterklärende Farbcodierung dient zur schnellen Zuordnung der Gesteine nach ihrem Entstehungsprozess.

Die ersten drei Vitrinen wurden komplett renoviert. Der Fokus liegt auf dem Kreislauf der Gesteine. Anhand von Beispielen wird die Entstehung der wichtigsten Gesteinsgruppen gezeigt. Alles wird auf der Erde recycelt. So kann im Erdinneren Magma langsam kristallisieren oder schnell nach außen ausbrechen und als Lava erstarren. Erosion und chemische Ablagerung bilden die Sedimente, die sich zu Gesteinen verfestigen. Unabhängig von ihrem Ursprung werden Gesteine ​​durch Druck und Temperatur aufgrund tektonischer Verformung umgewandelt. Diese Gesteine ​​können dann entweder wieder geschmolzen oder angehoben und erodiert werden. Das ist der Kreislauf der Gesteinsbildung.

„Seitlich in den Vitrinen sind einige spezielle Beispiele abgebildet“, erklärt Lidia Pittarello, Kuratorin der Gesteinssammlung und für das Konzept der Neugestaltung verantwortlich. „Diese Beispiele lassen sich nicht in dieses Schema einordnen. Sie kommen nur lokal vor und bilden sich unter extremen Bedingungen. So sieht man etwa die bimssteinartige Schmelze, die bei großen Felsstürzen entsteht. Die eindrucksvolle Reibungsschmelze, die sich bei seismischen Ereignissen bildet, ist ein weiteres Beispiel. Gezeigt wird auch die Verformung in einer Scherzone, bei dem die Gesteine ​​butterweich wirken. Die Vitrine beherbergt auch einen Fulgurit, der beim Einschlagen eines Blitzes entsteht.“

Nur ein sehr begrenzter Teil der Sammlung ist der Öffentlichkeit zugänglich, hauptsächlich im Saal 4, wo die Gesteine systematisch angeordnet sind und (fast) alle wichtigen Gesteinsarten aus verschiedensten Vorkommen in Österreich und der ganzen Welt repräsentieren.
Die Gesteinssammlung enthält viele historische Proben. Manche davon wurden im 19. Jahrhundert bei zahlreichen Übersee-Expeditionen gesammelt. Die Gesteinssammlung wächst heute vor allem durch Gesteinsproben, die von Mitarbeiter*innen des Museums gesammelt werden oder die als Geschenke an das Museum gelangen. Dadurch erhöht sich laufend der wissenschaftliche Wert der Sammlung und ihre Vollständigkeit.

Naturhistorisches Museum Wien
Mag. Irina Kubadinow
Telefon: + 43 (1) 521 77 DW 410
E-Mail: irina.kubadinow@nhm.at
Website: https://www.nhm.at/irina_kubadinow

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