Bundesheer: Bildungskooperation gegen Totalitarismus, Rassismus und Antisemitismus

Gemeinsame Bildungsinitiative zwischen dem Österreichischen Bundesheer und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Das Österreichische Bundesheer hat seit dem 8. Oktober 2020 eine Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Im Zuge dieser Kooperation und der Lehrveranstaltung „Führung, Recht, Moral“ werden Offiziere der Theresianischen Militärakademie insbesondere zu den Themen Wehrmacht und Konzentrationslager, die Rolle der Wehrmacht im Vernichtungskrieg und Holocaust, Kriegsgefangene in Konzentrationslagern sowie Wehrdienstverweigerer und Wehrmachtsdeserteure, geschult. Dadurch wird Verständnis geschaffen und eine düstere Zeit beleuchtet, um präventiv Gefahren zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: “Der Zweite Weltkrieg war eine der düstersten Zeiten in der Geschichte für unser Land. Wir können jedoch unsere Lehren aus dieser schrecklichen Zeit ziehen, dies geht jedoch nur mit einer guten Aufarbeitung, Diskursen und Meinungsbildung. Deshalb ist diese Kooperation zwischen dem Österreichischen Bundesheer und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein wichtiger Schritt, um solchen Gefahren in Zukunft entgegenzuwirken.”

Ein zentraler Meilenstein des Kooperationsprojekts war 2024 die vertiefte Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit durch Exkursionen und Studientage; insgesamt besuchten 738 Bundesheerangehörige die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und 196 Bedienstete die Gedenkstätte Melk. Erstmals fanden spezielle Studientage für Unteroffiziere der Heeresunteroffiziersakademie statt, die sich mit Themen wie der Rolle der Wehrmacht im Vernichtungskrieg, Kriegsgefangenen im KZ Mauthausen und Deserteuren befassten. Zudem wurde an der Gedenkstätte Mauthausen ein neues Workshop-Format für Grundwehrdiener entwickelt, das anhand historischer Dokumente die NS-Zeit und ihre Nachwirkungen beleuchtet. Weiters wurde die Ausbildung von Informationsoffizier-Spezialisten intensiviert – sie werden die Inhalte der Bildungskooperation in Kasernen implementieren.

In der Anfangszeit waren im KZ Mauthausen nur deutsche und österreichische Männer inhaftiert; dies änderte sich im Verlauf des Krieges und die SS kennzeichnete die Insassen in: politische Insassen, Asoziale, Kriminelle, Emigranten, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Juden, Roma und Sinti, Wehrmachtsangehörige, Justizhäftlinge oder Zivilarbeiter. Zwischen 1938 bis 1945 waren etwa 190.000 Personen aus mehr als 40 Nationen im KZ Mauthausen/Gusen und in seinen Außenlagern inhaftiert. Mindestens 90.000 Personen starben in diesem Lager.

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