Kugler: Entwicklungen beim demografischen Wandel als politischen Weckruf ernst nehmen

Bericht der Sonderbeauftragten der PV der OSZE für demografischen Wandel und Sicherheit zu Auswirkungen und Analyse von „Megatrend“ mit Auswirkungen auf OSZE-Region

„Es gilt, die Entwicklungen beim demografischen Wandel und deren Auswirkungen auf die OSZE-Region als politischen Weckruf ernst zu nehmen“, betont ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler, Vizepräsidentin und Sonderbeauftragte der Parlamentarischen Versammlung der OSZE (PV der OSZE) für demografischen Wandel und Sicherheit, zu ihrem entsprechenden Bericht, der am vergangenen Freitag präsentiert worden ist. Dieser trägt den Titel „Demografischer Wandel in der OSZE-Region: Analyse, Auswirkungen und mögliche Lösungen eines Megatrends, der die Gesellschaft verändert“ und ruft zu dringenden politischen Maßnahmen auf, um den Herausforderungen aufgrund sinkender Geburtenraten, alternder Bevölkerungen und deren weitreichenden Folgen begegnen zu können.

Im Zuge der Vorstellung ihres Berichtes lud Kugler zu einem Side Event, der während des jährlichen Wintertreffens der Parlamentarischen Versammlung der OSZE am 21. und 22. Februar in Wien abgehalten wurde. Dabei gab es für die Delegierten die Möglichkeit zur offenen Diskussion über die Herausforderungen des demografischen Wandels. Die Veranstaltung wurde durch Fachbeiträge von Nicholas Gailey, Forscher am Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital, und Vladimir Gjorchev, Nationalkoordinator für Demografie, Jugend und Human Resources in Nordmazedonien, bereichert. Beide gaben wertvolle Einblicke in demografische Entwicklungen, die viele Länder betreffen. Ihre Beiträge bildeten die Grundlage für einen dynamischen Austausch darüber, wie diese Herausforderungen am besten bewältigt werden können.

Kugler unterstreicht: „Der demografische Wandel wird unsere Gesellschaften grundlegend verändern, und wir sind darauf nicht ausreichend vorbereitet. Sinkende Geburtenraten und eine alternde Bevölkerung setzen unsere wirtschaftlichen und sozialen Systeme enorm unter Druck. In Österreich beispielsweise wird es bis 2042 nur noch zwei erwerbsfähige Personen pro Pensionisten geben, was das Pensionssystem und den Arbeitsmarkt erheblich belasten wird.“

Dazu Vladimir Gjorchev: „Alle sprechen über Human Ressources, aber es gibt keine solchen ohne Menschen. Seit 2019 leben zwei Drittel der Weltbevölkerung in Ländern mit einer Geburtenrate unter 2,1. Das bedeutet, dass viele Länder mit einem erheblichen Bevölkerungsrückgang und Entvölkerung konfrontiert sind. Die Parlamentarischen Versammlung der OSZE und Vizepräsidentin Gudrun Kugler gehen mit der Thematisierung dieses Megatrends einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.“ Ergänzend Nicholas Gailey: „Unerfüllte Kinderwünsche sind mittlerweile in der gesamten OSZE-Region weit verbreitet und zeigen deutlich auf, dass politisches Handeln zur Unterstützung von Familien erforderlich ist. Solche Maßnahmen sollten Teil einer umfassenderen Reaktion auf den demografischen Wandel sein, die eine Reflexion darüber erfordert, was für den Aufbau eines widerstandsfähigen und erfolgreichen Landes wirklich wichtig ist – einschließlich der Gesundheit, der Fähigkeiten und des Wohlbefindens der Bevölkerung.“

Als Sonderbeauftragte der Parlamentarischen Versammlung der OSZE arbeitet Kugler aktiv an der Entwicklung von Lösungen für diese drängenden Herausforderungen. Ihr Bericht stellt zentrale Fragen, etwa welche Anreize notwendig sind, um familienfreundliche Gesellschaften zu fördern, warum Migration und Digitalisierung allein keine ausreichenden Antworten auf den demografischen Rückgang sind, welche sicherheitspolitischen Herausforderungen auf uns zukommen und wie ungewollte Kinderlosigkeit reduziert werden kann. „Eine Schlüsselfrage ist nicht nur, warum Menschen so wenige Kinder haben, sondern warum so wenige Menschen überhaupt Kinder bekommen“, so Kugler.

Der Bericht enthält zudem Empfehlungen zur Minderung der genannten Risiken durch wirtschaftliche Reformen, soziale Anreize und strategische Planung. „Dies ist ein Weckruf“, erklärte Kugler. „Demografischer Wandel ist nicht nur ein langfristiger Trend – er ist eine gegenwärtige Realität, die ein breites gesellschaftliches Bewusstsein und Engagement erfordert, einen kulturellen Wandel in der Einstellung zur Familiengründung sowie gezielte politische Maßnahmen.“ Kugler freut sich darauf, mit den Teilnehmerstaaten der OSZE intensiv Antworten auf diese Fragen zu entwickeln. Sie ruft zu verstärkter Zusammenarbeit auf, um nachhaltige demografische Politiken zu entwickeln, die fähig sind, die bevorstehenden wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen. (Schluss)

Der vollständige Bericht ist unter diesem Link verfügbar:

https://www.oscepa.org/en/activities/special-representatives/demographic-change-and-security/special-representative-on-demographic-change-and-security

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