Janisch: Bewusstseinskampagne zeigt Dramatik um Situation der 24-Stunden-Betreuung auf

Wertschätzung zeigen und bessere Honorare bezahlen verhindert weiteres Abwandern der 24-Stunden-Betreuerinnen

Um die Bedeutung der 24-Stunden-Betreuung für unsere Gesellschaft verstärkt in der Öffentlichkeit zu verdeutlichen, hat die Fachgruppe Wien Personenberatung und Personenbetreuung eine Bewusstseinskampagne initiiert. Zentrales Element sind dabei drei Sujets, in deren Mittelpunkt je eine Betreuerin, eine betreute Klientin und ein Angehöriger stehen.

Wie der Obmann der Fachgruppe, Harald G. Janisch, ausführt, will man mit der Kampagne der Politik zeigen, wie dramatisch die Situation der 24-Stunden-Betreuung inzwischen geworden ist. „Wir wollen Aufmerksamkeit erregen, damit die politischen Kräfte endlich so agieren, dass Verbesserungen für diese Betreuungsform – rund um die Uhr in den vier Wänden der betreuten Personen – möglich werden“, fasst Janisch die Intention der Kampagne zusammen.

Als solche notwendigen Verbesserungen um die 24-Stunden-Betreuung für die nächsten Jahre abzusichern, verweist Janisch auf jene 9 Punkte, die die Plattform Personenbetreuung festgeschrieben hat. Die Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung ist Mitglied dieser 2023 gegründeten Plattform: www.plattform-personenbetreuung.at

„Die drei Sujets der Kampagne sind bewusst so dramatisch gestaltet, um auf die tatsächlich ernste Lage dieser Betreuungsform hinzuweisen“, sagt Janisch und nennt beispielhaft zwei wesentlich Forderungen zur Verbesserung der Situation von betreuten Personen, Betreuerinnen und Angehörigen:

* Die staatliche Förderung muss von 800 Euro auf 1.450 Euro angehoben werden. Zum einen ist das notwendig, um Wertschätzung zu zeigen und um den Betreuerinnen faire Honorare zu bezahlen. Zum anderen wird dadurch auch die Qualitätssicherung, die durch diplomierte Pflegekräfte oder Ärzte erfolgt, finanziert. Diese 1.450 Euro sind immer noch um einiges weniger als die Beträge, mit denen die öffentliche Hand Plätze in Pflegeheimen subventioniert.
* Die Einkommensgrenze bis zu der betreute Personen die monatliche staatliche Förderung zur Gänze erhalten, muss nach 17 Jahren endlich von 2.500 Euro auf 3.500 Euro valorisiert werden.

JANISCH WARNT: SEIT 2020 HABEN BEREITS 10.500 SELBSTÄNDIGE BETREUERINNEN ÖSTERREICH VERLASSEN

Janisch unterstreicht seine Forderung nach einer fairen Bezahlung für die selbständig tätigen Betreuerinnen und Betreuer mit einem Warnruf: „Seit Beginn des Jahres 2020 haben 10.500 Betreuerinnen Österreich wegen der geringen Honorare in Richtung des besser bezahlenden Auslandes verlassen. Wenn wir diese Entwicklung nicht stoppen, geht der Exodus weiter, und wir steuern auf einen Notstand in der Betreuung zig-tausender Menschen hin.“

Die drei Sujets der Bewusstseinskampagne und ein erläuterndes Video mit Fachgruppenobmann Janisch sind auf https://site.wko.at/gutleben/aktuelles/bewusstseinskampagne-24-stunden-betreuung.de.html veröffentlicht.

Wirtschaftskammer Wien Fachgruppe Personenberatung und
Personenbetreuung
Mag. Martin Kofler
Telefon: 01 514 50-2204
E-Mail: martin.kofler@wkw.at

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