„matinee“ am 2. März: „Strawinsky in Hollywood“, „Louise Fleck – Filmpionierin“

Danach: „Die Kulturwoche“ – ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Passend zur bevorstehenden Oscar-Verleihung (Details zur Live-Oscar-Nacht in ORF 1 unter presse.ORF.at) sowie zum Weltfrauentag zeigt die „matinee“ am Sonntag, dem 2. März 2025, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zunächst die Dokumentation „Strawinsky in Hollywood“, die den Künstler in seiner Wahlheimat als Filmkomponist porträtiert. Danach stellt die Produktion „Louise Fleck – Filmpionierin“ (10.00 Uhr) jene in Vergessenheit geratene interessante Frauenpersönlichkeit ins Rampenlicht, die als erste Filmregisseurin Österreichs bzw. – nach der Französin Alice Guy-Blaché – weltweit als zweite Frau in dieser Funktion gilt. „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen beschließt den von Peter Schneeberger präsentieren ORF-Kulturvormittag.

„Strawinsky in Hollywood“ (9.05 Uhr)

Unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkriegs betrat Igor Strawinsky amerikanischen Boden und sollte den Großteil seines Lebens bis kurz vor seinem Tod 1971 in Hollywood verbringen – länger als sonst wo. Hier kaufte er sein erstes Haus und hier entstanden die Werke seiner späten Schaffensphase, mit denen sich der Komponist komplett neu erfand. Im Medium Film entdeckte er die Möglichkeit, im Zentrum einer neuen Kunstform zu stehen. Die Welt des Films erschien Strawinsky verheißungsvoll, doch die Realität des kommerziellen Hollywood-Systems war nicht mit seinen künstlerischen Vorstellungen vereinbar. In der modernen Metropole Hollywood war Strawinsky zwar seltsam deplatziert, hatte dort aber zugleich seine perfekte Heimat gefunden. Das von Marco Capalbo gestaltet Porträt kombiniert Privataufnahmen Strawinskys mit Szenen aus Hollywood-Produktionen, für die er Filmmusik schrieb, ergänzt durch Fotografien und Tondokumente.

„Louise Fleck – Filmpionierin“ (10.00 Uhr)

Louise Fleck gilt als erste österreichische Kinoregisseurin. Sie war in den 1910er Jahren Mitbegründerin der ersten österreichischen Filmproduktionsfirmen, schrieb Dutzende Drehbücher, führte mehr als 150-mal Regie, kümmerte sich um den Filmschnitt genauso wie um den Verleih. Flecks Leben war mit dem österreichischen Kino und der europäischen Geschichte eng verflochten, sie erlebte die ersten bewegten Bilder im väterlichen Stadtpanoptikum – Wiens erstem Lichtspielhaus auf dem Kohlmarkt -, prägte die Stummfilmära mit und versuchte sich im Tonfilm. Heute sind lediglich 37 der vor allem späteren Arbeiten der Filmpionierin erhalten, die 1940 gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann, dem jüdischen Kameramann Jakob Fleck, vor den Nationalsozialisten nach Shanghai flüchten konnte. Nach Kriegsende machte sich das betagte Regiepaar auf die Heimreise nach Österreich – im Gepäck ein fertiges Drehbuch und zahlreiche Ideen für einen Wiederanfang, der jedoch nicht gelang. Louise Fleck starb, vergessen von der (Film-)Welt, am 15. März 1950. In der Dokumentation von Regisseurin Uli Jürgens analysiert Filmarchiv-Sammlungsleiter Nikolaus Wostry die wichtigsten Produktionen aus dem Schaffen einer außergewöhnlichen Frau, die ihre Prinzipien nicht verleugnete, sich durch einen starken Willen und ausgeprägten Optimismus auszeichnete, oft scheiterte und dennoch nicht die Hoffnung verlor.

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