
ÖVP, NEOS und SPÖ präsentieren Regierungsprogramm, GRAS enttäuscht über fehlende Perspektiven für Studierende
ÖVP, SPÖ und NEOS präsentieren heute ihr Regierungsprogramm für die kommende Legislaturperiode
Die GRAS ordnet das präsentierte Programm als “beige Flag” ein – neben einigen wichtigen und zukunftssichernden Ansätzen fehlen konkrete Handlungsmaßnahmen und die adäquate Berücksichtigung von Studierenden.
WIR FORDERN:
KLIMASCHUTZ ALS OBERSTE PRIORITÄT
Das geplante Klimagesetz, welches die noch aktive Bundesregierung nicht zustande gebracht hat, begrüßen wir sehr. “Die Klimakrise muss absolute Priorität haben und das Klimagesetz darf nicht auch in diesem Regierungsprogramm ein Platzhalter für leere Versprechen sein. Österreich braucht einen klaren Klimafahrplan, um die Zukunft von jungen Menschen zu sichern.” betont Viktoria Kudrna, GRAS-Bundessprecherin.
HOCHSCHULEN: EIN UNTERGEORDNETER STELLENWERT
Hochschulen haben im Regierungsprogramm kaum Platz. Das Kapitel zur Hochschulpolitik behandelt zwar wichtige Punkte zur Finanzierung und Restrukturierung von Hochschulen, doch besonders die Bedürfnisse von Studierenden bleiben eine Randnotiz. Besonders problematisch: Leistung wird in den Mittelpunkt gestellt und als Mittel zur Verringerung von Drop-Out-Quoten präsentiert. Doch Universitäten sind keine bloßen Produktionsstätten von Fachkräften, sondern Orte des Austausches und der freien Bildung. “Die vorgestellten Programme für Studierende sind zwar nett, doch sie verbessern den Alltag von Studierenden lediglich oberflächlich, anstatt grundsätzliche Missstände zu beheben. Als GRAS kämpfen wir dafür, dass Studierende gehört werden und ein Sprachrohr zur Politik haben.”, hebt Sarah Rossmann, ÖH-Vorsitzende_r und GRAS Mandatar_in hervor. Was es jetzt braucht, ist eine starke ÖH mit GRAS-Beteiligung, die sich tiefgreifend für die Rechte der Studierenden einsetzt.
POSITIVE SCHRITTE IN EINZELNEN STUDIEN SPATEN MIT OFFENEN BAUSTELLEN
Die geplante Aufstockung der Studienplätze für Soziale Arbeit ist ein wichtiger Schritt, doch auch die Berufs Valorisierung und faire Entlohnung müssen sichergestellt werden. Die Weiterentwicklung des MedAT-Aufnahmetests mit Fokus auf soziale Kompetenzen klingt auf den ersten Blick gut, darf jedoch nicht bedeuten, dass nur Studierende, die in ihrem Aufwachsen genügend (finanzielle) Ressourcen für Ehrenamt haben, in der Verteilung von Studienplätzen bevorzugt werden.
MEHR DEMOKRATIE AN DEN HOCHSCHULEN
Wir begrüßen die geplante transparentere der Bestellung der Universitätsräte – ebenso, dass jene Bestellung kompetenzorientierter und nachvollziehbar gestaltet werden soll. Eine Demokratisierung und Evaluierung der inneruniversitären Governance-Strukturen befinden wir grundsätzlich für gut, geben allerdings zu bedenken, dass eine Evaluierung nur in Einbindung von Studierenden sinnvoll sein kann. Wichtig ist auch, dass Studierende in Entscheidungsgremien hierbei paritätisch vertreten sind, um sicherzustellen, dass unsere Stimmen auch sicher gehört und beachtet werden.
Die geplante Erhöhung der Universitätsautonomie ermöglicht zwar flexibleres Handeln, darf jedoch nicht dazu führen, dass bundesweite Fahrpläne, allen voran im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz, gestrichen werden.
STUDIERBARKEIT VERBESSERN STATT ERHÖHTER LEISTUNGSDRUCK
Die geplante Reform der Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) ist notwendig, aber nur dann sinnvoll, wenn sie eine echte Orientierung bietet, anstatt Studierende auszusieben. Besonders zentral bleibt hierbei die Unterstützung für First-Generation-Studierende und die Vereinbarkeit von Studium und Beruf. Die Verbesserung der Studienbedingungen in Fächern mit hohen Drop-Out-Raten ist grundsätzlich zu begrüßen, jedoch kann das nur funktionieren, wenn gleichzeitig Mindest-ECTS abgeschafft und Leistungsanforderungen flexibilisiert werden.
MODERNE HOCHSCHULEN: HYBRIDE LEHRE, DIGITALISIERUNG UND LEISTBARE MENSEN
Die geplante Plattform für Online-Learning sowie der Ausbau hybrider Lehre sind richtige Schritte für eine zukunftsorientierte Hochschullandschaft. Ebenso begrüßen wir die Reform der Mensen GmbH: leistbare, nachhaltige und moderne Mensen sind essentiell für Studierende. Als GRAS fordern wir, dass die Reform der Mensen GmbH auch tatsächlich zukunftsgerechte und leistbare Verpflegung an Hochschulen ermöglicht.
VORSICHT BEI FH-REFORMEN
Bei der geplanten Vereinfachung der Programm-Akkreditierung für Studiengänge von Fachhochschulen ist Vorsicht geboten: Es muss sichergestellt werden, dass die Qualitätsstandards hoch bleiben und Studiengänge nicht von privatwirtschaftlichen Interessen (etwa im Rahmen von drittmittelfinanzierten Studiengängen) dominiert werden.
FAZIT: STUDIERENDE BRAUCHEN EINE STARKE STIMME!
Das Regierungsprogramm zeigt Licht und Schatten. Als GRAS werden wir uns dafür einsetzen, dass Studierende nicht nur als Randnotiz behandelt werden. Jetzt braucht es eine starke ÖH mit GRAS-Beteiligung, um echte Verbesserungen zu erwirken und sicherzustellen, dass Bildung sozial gerecht, demokratisch und zukunftsfit bleibt. “Im Hinblick auf die kommenden ÖH-Wahlen ist es uns umso wichtiger, eine starke Stimme für Studierende zu sein.”, betont Viktoria Kudrna abschließend.
GRAS – Grüne & Alternative Student_innen
Kaya Shanker, Pressesprecherin GRAS
Telefon: +4367763405645
E-Mail: kaya.shanker@gras.at
Website: https://www.gras.at
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