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Rotes Kreuz zu Gaza: „Stopp der Hilfslieferungen bringt Millionen Menschen in Lebensgefahr!“
Österreicher Jürgen Högl koordiniert Hilfslieferungen in Ägypten, fordert Öffnung aller Grenzübergänge. Rotkreuz-Hilfe im Gazastreifen geht weiter, etwa im Feldspital in Rafah.
Am Wochenende ist die erste Phase der Waffenruhe im Nahen Osten ausgelaufen. Nun hat Israel angekündigt, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorerst zu stoppen. „Für Millionen von Menschen im Gazastreifen kann das tödlich sein“, warnt Jürgen Högl vom Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK). Der 54-Jährige ist derzeit in Kairo stationiert, um die internationale Hilfsoperation für Gaza zu unterstützen. „Der gesamte Gazastreifen liegt in Trümmern, die Menschen leben zwischen Schutt und Müll in katastrophalen Bedingungen. Kinder schlafen im Freien in der Kälte, mehr als 100 Kleinkinder und Babys sind erfroren. Gleichzeitig gibt es kein sauberes Wasser und kein Essen. Wenn die Hilfe jetzt gestoppt wird, verlieren hunderttausende Familien ihre letzte Hoffnung.“
Indes warnt auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor den Folgen eines Endes des Waffenstillstandabkommens. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um den Waffenstillstand und die humanitäre Hilfe aufrechtzuerhalten, so IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric Egger. “Sollte die in den vergangenen sechs Wochen geschaffene Vorwärtsdynamik nachlassen, besteht die Gefahr, dass die Menschen erneut in Verzweiflung stürzen.”
ROTKREUZ-HILFE IM FELDSPITAL GEHT WEITER
Die Hilfe durch das Rote Kreuz geht weiter, ist jetzt wichtiger denn je. Seit Tag eins hilft der Palästinensische Rote Halbmond mit Rettungsdiensten, Verteilung von Hilfsgütern, Feldspitälern oder psychosozialer Unterstützung. Der Ägyptische Rote Halbmond koordiniert alle Hilfslieferungen, die über Ägypten in den Gazastreifen gelangen, unabhängig der Organisation. Högl vor Ort: „Tausende Lkw-Ladungen liegen in den Lagerhäusern an den Grenzen zu Gaza bereit. Wir fordern, dass alle Grenzübergänge so schnell wie möglich geöffnet werden und wir unsere lebensrettende Hilfe fortsetzen können!“
Das IKRK ist seit 1967 in Israel und Gaza tätig und betreibt seit Mai 2024 etwa ein Feldspital in Rafah, in dem täglich bis zu 300 Menschen versorgt werden können. Wichtige Unterstützung kam dafür aus Österreich: Das ÖRK stellt eine Wasseraufbereitungsanlage für sauberes Trinkwasser. Bis Ende Februar wurden 69.000 Behandlungen und 2.800 Operationen durchgeführt, 370 Geburten begleitet und 19.300 Menschen psychosozial behandelt. In den vergangenen Monaten wurden Menschen mit massiven Blutungen und schweren Verbrennungen ins Feldspital eingeliefert, viele Verletzte brauchten Amputationen. Mehr als ein Drittel der Patient:innen ist jünger als 18 Jahre.
Seit Beginn des Konfliktes mahnt das Rote Kreuz zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts:
* Die bedingungslose Freilassung aller Geiseln
* Ungehinderten, sicheren Zugang für humanitäre Hilfe
* Schutz humanitärer Helfer:innen, des Gesundheitspersonals und von Gesundheitseinrichtungen
* Schutz der Zivilbevölkerung und ziviler Infrastruktur
DAS ROTE KREUZ BITTET DRINGEND UM SPENDEN:
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Susanne Straif
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