Kein Hering zum Heringsschmaus

Der MSC empfiehlt, zum diesjährigen Heringsschmaus auf Hering zu verzichten, da viele Bestände in einem schlechtem Zustand sind

Der Aschermittwoch markiert das Ende des Faschings und den Beginn der Fastenzeit. In Österreich wird dieser Tag gerne mit dem traditionellen Heringsschmaus begangen, der dabei helfen soll, Kater und Körper nach Tagen des Feierns zu regenerieren und die Fastenzeit einzuleiten. In diesem Jahr rät der Marine Stewardship Council (MSC), die gemeinnützige Organisation hinter dem blauen Fischsiegel für nachhaltige Fischerei, den Heringsschmaus ohne den Hering zu feiern.

Der Grund: Vielen Heringsbeständen geht es nicht gut. Während der Ostsee-Hering massiv unter den Folgen des Klimawandels leidet, wird der atlanto-skandische Hering stark überfischt. Ein großer Teil des in Österreich erhältlichen Herings kommt aus eben diesem Bestand. Weil sich die Fangnationen dort seit Jahren nicht auf nachhaltige Fangquoten einigen können, ist der atlanto-skandische Hering kürzlich unter den kritischen Referenzwert für eine nachhaltige Bestandsgröße gefallen. „_Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Meeresressourcen ist alternativlos_“, sagt ANDREA HARMSEN VOM MSC. „_Als Konsumentin kann ich einen Beitrag zum Schutz von Fischbeständen leisten, indem ich auf Fisch verzichte, der aus überfischten Beständen kommt. Der atlanto-skandische Hering gehört momentan leider dazu_.“

WARUM HERING SO GUT GEGEN DEN KATER HILFT

Hering ist seit jeher beliebt als Katerfrühstück. Die Mischung aus Salz, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B12 und leicht verdaulichen Proteinen hilft, Müdigkeit und Kopfschmerz zu reduzieren, den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und den Körper nach den Strapazen von Fasching und Co. zu regenerieren. Doch angesichts des aktuell schlechten Zustands vieler Heringsbestände ist ein Umdenken gefragt.

NACHHALTIGE ALTERNATIVEN FÜR DEN HERINGSSCHMAUS – VON ZERTIFIZIERT BIS PFLANZLICH

Auf den Geschmack und die Nährstoffe des Meeres muss man zu Aschermittwoch jedoch nicht verzichten, denn es gibt viele nicht-überfischte Arten, die den Hering beim Heringsschmaus ersetzen könnten. Sardinen, Wildlachs oder die kleinen, sauer eingelegte Sardellen beispielsweise. Sie sind vielseitig zubereitbar und reich an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und Magnesium. Austern und Schalentiere enthalten zusätzlich Zink, welches den Alkoholabbau unterstützt. Und sogar Hering wäre weiter eine Alternative, wenn er denn speziell aus der Nordsee käme, wo der Bestand nicht überfischt ist. Es gilt also genau hinzuschauen beim Heringsschmaus. Am MSC-Siegel erkennen Konsumenten, welchen Fisch sie guten Gewissens essen können.

Alternativ zu nachhaltigen Fischarten bietet auch die Pflanzenwelt gesunde und wohlschmeckende Alternativen für Heringsschmaus und Fastenzeit: Algen- und Seetang etwa liefern nicht nur authentischen Meeresgeschmack, sondern auch Jod und regenerierende Mineralstoffe. Eingelegte Gemüse und Fermentiertes, wie saure Gurken, Kimchi oder Sauerkraut, bieten wertvolle Elektrolyte zur Stabilisierung des menschlichen Flüssigkeitshaushalts. Avocado und Vollkornbrot versorgen uns mit gesunden Fetten und Kohlenhydraten.

FASTENZEIT ALS CHANCE FÜR BEWUSSTEN GENUSS

Mit nachhaltigen Alternativen aus Meer und Garten bleibt der Heringsschmaus auch ohne Hering eine Tradition die gesund ist und schmeckt. Der MSC ruft auf, die Fastenzeit als Anlass zu nehmen, über nachhaltige Konsumentscheidungen nachzudenken – generell, und in Bezug auf das Meer. „_Wir alle tragen eine Verantwortung für das Meer. Wer beim Fischkonsum auf Nachhaltigkeit achtet, schützt die Umwelt und unterstützt Fischer, die verantwortungsvoll arbeiten_“, betont Harmsen.

Marine Stewardship Council (MSC)
Andrea Harmsen
Mail: andrea.harmsen@msc.org
Tel: +49 30 609 8552 10

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