Neues Angebot für junge Wohnungslose: „LAB65“ in Wien eröffnet

Fonds Soziales Wien (FSW) und Wiener Hilfswerk starten Kompetenzzentrum in Mariahilf

Basierend auf dem Regierungsprogramm der Fortschrittskoalition der Stadt Wien hat der FSW ein neues Projekt für „Soziale Innovation“ entwickelt. Mit Anfang März 2025 startet als Ergebnis daraus das „LAB65 – Leben, Arbeit, Bildung“ in der Gumpendorfer Straße 65 seinen Betrieb. Die Einrichtung des Wiener Hilfswerks unterstützt junge wohnungslose Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt.

„Die Stadt Wien ist bekannt dafür, auf sozialpolitische Herausforderungen mit innovativen Lösungsansätzen zu reagieren. Für die Konzeption des LAB65 hat der FSW viele Expert:innen an einen Tisch geholt. Herausgekommen ist ein Zentrum, das die bestehenden Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe gut ergänzt. Mit dem LAB65 wollen wir möglichst früh die Spirale der Wohnungslosigkeit durchbrechen und jungen Menschen die Integration am Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen“, sagt Sozialstadtrat Peter Hacker im Rahmen eines Medientermins anlässlich der Eröffnung.

„Junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, stehen vor großen Herausforderungen in vielen Lebensbereichen. Umso wichtiger ist es, ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und gezielt zu unterstützen, denn dieser Schritt kann ihre Situation nachhaltig verbessern. Mit dem LAB65 wird ein innovatives und niederschwelliges Angebot geschaffen, das genau hier ansetzt: Durch Beratung, Coaching und Vernetzung werden neue Perspektiven eröffnet. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, auf soziale Innovation zu setzen und gemeinsam mit Partnerorganisationen konkrete Lösungen für die Menschen in unserer Stadt zu entwickeln“, sagt Jörg Konrad, NEOS Wien Sozialsprecher.

„Wohnungslosigkeit und Arbeitslosigkeit hängen eng zusammen. Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen haben oft keine abgeschlossene Ausbildung. Sie sind daher von Ausgrenzung und Armut betroffen“, weiß Bezirksvorsteher Markus Rumelhart und erklärt, dass sich bereits Einrichtungen im 6. Bezirk diesen wichtigen Themen widmen: „Synergien und Kooperationen mit dem LAB65 und seinen niederschwelligen Angeboten werden den Jugendlichen Bildungs- sowie Beschäftigungsperspektiven eröffnen.“

_20 % DER KUND:INNEN IN DER WIENER WOHNUNGSLOSENHILFE ZWISCHEN 18 UND 30 JAHREN_

Zielgruppe des „LAB65“ sind junge wohnungslose Menschen von 17 bis 27 Jahren, die in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe oder in verdeckter Wohnungslosigkeit leben oder davon bedroht sind. Junge Wohnungslose sind besonders vulnerabel. Das neue Kompetenzzentrum von FSW und Wiener Hilfswerk soll sie niederschwellig erreichen und ebenso niederschwellig eine Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen.

„Mit der FSW-Innovationswerkstatt ist es uns gelungen, in einem partizipativen Prozess mit unterschiedlichen Institutionen der Stadt aber auch mit jungen wohnungslosen Menschen nach Lösungen für eine gelungene Arbeitsmarktintegration zu suchen. Mit dem LAB65 sollte kein bestehendes Angebot erneut angeboten werden, sondern eine Vernetzung und Vermittlung zwischen Partnerorganisationen und arbeitsmarktspezifischen Angeboten für die Zielgruppe ermöglicht werden“, sagt Susanne Winkler, FSW-Geschäftsführerin.

_NIEDERSCHWELLIGE ARBEITSMARKTINTEGRATION DURCH „LAB65“_

Im Rahmen der FSW-Innovationswerkstatt wurden Ideen erarbeitet, um junge wohnungslose Erwachsene an den Arbeitsmarkt heranzuführen und sie dabei zu unterstützen, eine individuelle Perspektive zu entwickeln. Im LAB65 begleitet und berät ein sechsköpfiges multidisziplinäres Team aus Jugendbetreuer:innen, Sozialarbeiter:innen und Peer-Mitarbeiter:innen, also ehemals wohnungslose Menschen, die jungen Wohnungslosen. Einzel- oder Gruppencoachings, Perspektivenarbeit und Workshops bilden die Grundlage für den Einstieg in Bildungsangebote oder den Arbeitsmarkt. Das LAB65 dient als Schnittstelle und zur Weiterbegleitung an vorhandene Stellen mit Fokus Bildungs- und Beschäftigungsperspektive. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die kontinuierliche Begleitung unabhängig von Wohnplatz und Beschäftigungsstatus. Ausprobieren und „Scheitern“ sind erlaubt. Eine Rückkehr ins Angebot ist für die Zielgruppe jederzeit möglich.

_WIENER HILFSWERK SETZT KOMPETENZZENTRUM „LAB65“ UM_

Das Wiener Hilfswerk hat in einem öffentlichen Vergabeverfahren den Zuschlag für die Pilotierung bekommen. Sabine Geringer, Geschäftsführerin Wiener Hilfswerk, zum Start des Pilotprojektes: „Jeder Mensch hat ein Recht auf angemessenen Wohnraum – als Grundlage für eine intakte und humane Gesellschaft. Wohnungslosigkeit zu beenden, bedeutet aber mehr als nur ein Dach über dem Kopf zu haben: Es ist der erste Schritt zur sozialen Integration und zum Aufbau eines selbstbestimmten Lebens. Das Pilotprojekt LAB65 erfüllt uns als Wiener Hilfswerk nicht nur mit großer Verantwortung und Motivation – vielmehr ist es uns eine Herzensangelegenheit, insbesondere wohnungslose junge Erwachsene so konkret, praxisorientiert und würdevoll wie möglich zu unterstützen. Mit Aktivitäten, wie zum Beispiel Einzel- und Gruppencoachings zum Bewerbungsprozess, Finanzbildung oder auch Fotoshootings für Bewerbungen, holen wir die jungen Erwachsenen ganz individuell dort ab, wo es für sie persönlich Potenziale am Arbeits- und Wohnungsmarkt gibt.“

Fonds Soziales Wien
Julia Riedler

Pressesprecherin
Telefon: + 43 676 8289 20924
E-Mail: presse@fsw.at

Wiener Hilfswerk
David Weichselbaum

Pressesprecher
Telefon: +43 664 618 93 13
E-Mail: presse@wiener.hilfswerk.at

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