
Mit KI gegen Desinformation: Projekt TGuard gestartet
MIT DEM START DES FORSCHUNGSPROJEKTS _TGUARD _SETZT EIN INTERDISZIPLINÄRES KONSORTIUM EIN STARKES ZEICHEN GEGEN DIE VERBREITUNG VON FAKE-NEWS. DAS ZWEIJÄHRIGE PROJEKT GELEITET VON DER FH SALZBURG ENTWICKELT INNOVATIVE METHODEN ZUR ERKENNUNG VON DESINFORMATION IN SOZIALEN MEDIEN UND FORMULIERT EFFEKTIVE STRATEGIEN ZUR VERHINDERUNG VON KI-GENERIERTEN FALSCHMELDUNGEN.
Die Möglichkeiten für Desinformationskampagnen durch automatisiert generierte Text-, Bild- und Videoinhalte haben sich in kurzer Zeit rasant entwickelt, werden in der Öffentlichkeit jedoch oft unterschätzt. Ein wissenschaftliches Konsortium unter der Leitung der FH Salzburg mit Partnern aus Forschung, Verteidigung und Kommunikation sagt dieser Entwicklung nun den Kampf an.
NEUE ANSÄTZE ZUR EINDÄMMUNG VON DESINFORMATION
TGuard verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Erstellung als auch die Erkennung von Fake News untersucht und Maßnahmen entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber Desinformation zu stärken.
Clemens Havas, Leiter des Forschungsprojekts am Department Creative Technologies der FH Salzburg erklärt: „Wir erproben neue Methoden, um Fake News und Social Bots auf Plattformen wie TikTok oder YouTube offen zu legen. Darüber hinaus arbeiten wir an einer sicheren Testumgebung, in der KI-gestützte Erkennungssoftware gezielt trainiert werden kann, und schaffen eine interaktive Demonstrator-App, die Schulungen zur Funktionsweise und den Risiken von Social Bots ermöglicht. Unser langfristiges Ziel ist es, KI-Modelle so zu regulieren, dass sie erst gar keine Falschmeldungen erzeugen können.”
GEFAHR FÜR ÖSTERREICHS SICHERHEIT
Das Bundesministerium für Landesverteidigung warnt in der Publikation Risikobild 2025 vor hybriden Bedrohungen als eine der größten Gefahren für die Gesellschaft. Michael Suker, Leiter des Cyber Dokumentations- & Forschungszentrums an der Landesverteidigungsakademie, betont: „Die Debatte um ‚hybride Bedrohungen‘ ist derzeit allgegenwärtig und Ausdruck eines Diskurses über die unscharfe Grenze zwischen Krieg und Frieden – gekennzeichnet durch Ambiguitäten und die strategische Nutzung von Verantwortlichkeitslücken. Hybride Bedrohungen kombinieren militärische und nicht-militärische, verdeckte und offene Maßnahmen wie Desinformation, Cyberangriffe, wirtschaftlichen Druck und den Einsatz irregulärer sowie regulärer Streitkräfte, um Krieg und Frieden zu verwischen, Zweifel zu säen und Staaten zu destabilisieren.” Er hebt hervor, dass Desinformation kurz- und mittelfristig zu den größten Gefahren zählt. Die Intention ist vielfältig und es wird zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren im In- und Ausland unterschieden, wobei Desinformationspraktiken zumeist von staatlichen Akteuren eingesetzt werden.
Desinformation hat nicht nur politische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Folgen. Dies umfasst unter anderem die Verunsicherung von Märkten und die Beeinträchtigung von Geschäftsentscheidungen durch falsche Informationen. So können etwa falsche Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten eines Unternehmens gezielt gestreut werden, um den Aktienkurs zu beeinflussen und Börsenspekulationen zu begünstigen. Ebenso können gefälschte Rezensionen – sei es durch übertrieben positive Bewertungen zur künstlichen Aufwertung eines Produkts oder durch negative Fake-Bewertungen zur gezielten Schädigung der Konkurrenz – das Kaufverhalten und den Ruf von Unternehmen erheblich beeinflussen. Neben rechtlichen, ethischen und technischen Herausforderungen ist es entscheidend, die Gesellschaft für die Gefahren von hybriden Bedrohungen, insbesondere von Desinformation, zu sensibilisieren und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dies erfordert ein gemeinsames Engagement von Staat und Gesellschaft. Die Meinungsfreiheit ist ein zentrales Grundrecht und muss geschützt werden. Eine wesentliche Herausforderung ist hierbei, die Vielfalt der Medienlandschaft in Österreich zu fördern und eine kritische Auseinandersetzung mit vielfältigen Perspektiven zu ermöglichen. Dies beinhaltet auch den Schutz einer pluralistischen Medienlandschaft unter Einhaltung rechtlicher Grenzen. Statt generelle Verbote zu verhängen, ist es wirkungsvoller, Bürger darin zu stärken, Informationen kritisch zu prüfen, um Transparenz und Verantwortlichkeit im Internet zu fördern und gleichzeitig die Gesellschaft wirksam vor Desinformation zu schützen. „Das Projekt TGuard mit seinem breiten Konsortium wird dabei eine wichtige Rolle spielen”, so Michael Suker.
PROJEKTLEITUNG UND PARTNER
FH Salzburg, Hochschulkommunikation & Marketing
Mag. Karin Motzko
Telefon: 05022111077
E-Mail: medien@fh-salzburg.ac.at
Website: https://www.fh-salzburg.ac.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender