„Reda hilft“

Beratung durch Genesene hilft Betroffenen – 155.000 Menschen in Vorarlberg könnten davon profitieren

Die Beratung durch Menschen, die selbst psychische Krisen erlebt haben, könnte in Zukunft eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von psychisch Erkrankten spielen. Der persönliche Erfahrungshintergrund der Peer-Berater schafft Vertrauen, Verständnis und neue Perspektiven für Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Über die psychische Krise oder Erkrankung in der eigenen Familie zu sprechen ist immer noch Tabu, welches sich nur jeder sechste vorstellen könnte.

BEDARF SO HOCH WIE NIE

Dass viele Betroffene und Angehörige dennoch Unterstützung suchen, zeigt die wachsende Inanspruchnahme der Peer-Angebote der Beratungsstelle . Die aktuellen Zahlen bestätigen den hohen Bedarf an niedrigschwelliger Hilfe und die große Bedeutung von Peer-Support in der psychischen Gesundheitsversorgung. Das Beratungsteam verzeichnete im vergangenen Jahr 1.462 Telefonberatungen sowie 536 persönliche Peer-Gespräche und 1730 Teilnahmen am Gruppenangebot. Der Besuchsdienst im Landeskrankenhaus Rankweil könnte ohne die Mitarbeit von Freiwilligenhelfern nicht geleistet werden.

DIE BEDEUTUNG VON PEER SUPPORT FÜR VORARLBERG

Die wachsende Zahl an Menschen, die unser Angebot in Anspruch nehmen, unterstreicht die Dringlichkeit und Wichtigkeit von Peer Support in der sozialpsychiatrischen Landschaft Vorarlbergs. „Die Beratungsstelle ist nicht nur ein Anlaufpunkt, sondern ein einzigartiges Modell, das Peer-Expertise in den Mittelpunkt stellt. Der Austausch mit Menschen, die selbst Krisenerfahrung haben, gibt Hoffnung und Orientierung. Diese Art der Unterstützung ist essenziell für die gesellschaftliche Teilhabe Betroffener“, betont Thomas Wilhelm, Obmann des Vereins .

NEUERUNGEN IN DER SOZIALPSYCHIATRISCHEN VERSORGUNG: GENESUNGSBEGLEITER IN INSTITUTIONEN

Ein Meilenstein des vergangenen Jahres war die gezielte Förderung der EX-IN Genesungsbegleitung und die Weiterentwicklung von Peer Support-Strukturen in Vorarlberg. Das gemeinsam mit anderen Institutionen erarbeitete Fachkonzept zu Peer Support beschreibt die Bedeutung von Erfahrungswissen in der psychiatrischen Versorgung und gibt Empfehlungen zur erfolgreichen Implementierung.

Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die vor kurzem geschlossene Kooperation mit dem Tageszentrum pro mente Bregenz, wo persönliche Peer-Beratung je nach Bedarf vor Ort angeboten wird. Diese Zusammenarbeit ist ein beispielgebendes Modell dafür, wie die Kooperation zwischen Selbsthilfeorganisationen und sozialpsychiatrischen Fachinstitutionen gelingen kann. Beide Seiten profitieren: Sozialpsychiatrische Einrichtungen erhalten Zugang zu wertvoller Peer-Expertise, während Peer-Berater:innen eine direkte Möglichkeit haben, ihr Erfahrungswissen in professionelle Strukturen einzubringen. Diese Form der Integration bietet ein hohes Ausbaupotenzial, das langfristig zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung in Vorarlberg beitragen kann.

BLICK NACH VORN: ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN

„Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht und gezeigt, dass Peer Support einen unschätzbaren Wert für die psychiatrische Versorgung darstellt. Doch unser Weg ist noch nicht zu Ende – es gibt noch viel zu tun, um die Integration von Genesungsbegleitern weiter zu stärken und noch mehr Menschen zu erreichen“, fasst Thomas Wilhelm zusammen.

Beratungsstelle
Mario Leitgeber, BA
Telefon: +43663 06150495
E-Mail: mario.leitgeber@omnibus.or.at
Website: https://www.verein-omnibus.org/

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